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Urlaub & Reise - damals und heute
ОглавлениеTourismus trägt als eine der wichtigsten Wirtschaftsbranchen
weltweit zu Wachstum und Existenzsicherung bei. Über 650
Milliarden US-Dollars sind den Menschen schöne Ferien wert. 54,8
Milliarden gaben allein die deutschen Urlauber aus, sie blieben
durchschnittlich 13,4 Tage. 100 Millionen Beschäftigte machen den
Tourismus zu einem wichtigen Arbeitgeber auf der ganzen Welt.
Italien verzeichnet in einem Jahr gut 360 Millionen
Übernachtungen, Deutschland steht dem mit 320 Mio. wenig
nach.
Tourismus hat einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert, kulturell
oder landschaftlich touristisch attraktive Regionen werden mit
infrastrukturellen Maßnahmen aufgebessert, die auch den
Einheimischen zugute kommen. Natürlich wirkt sich der Tourismus
auch in manchen Fällen nachteilhaft auf die Natur und die
Unversehrtheit der Landschaft aus. Mit den Touristen werden aus
den Industrienationen viele westliche Einflüsse in entlegene Natur-
Reservate und intakte Natur-Kulturen getragen, die nicht immer
zum Vorteil der eingeborenen Lebensweise geraten.
Schon die Alten Römer reisten zur Erholung an den Golf von
Neapel und Begüterte pendelten zwischen Rom und den
Kolonien. Die eigentliche Geschichte des Reisens begann im
Wallfahrts- und Pilgertourismus und auf den Seewegen zwischen
den Handelsmetropolen, die durch das Kolonialstreben der
Europäer in Übersee entstanden. Es folgten unterschiedliche Trends
wie der Bildungs- und Kulturtourismus, die sog. Kavaliersreisen des
18. und 19.Jahrhundert, der Alpinismus und der Bädertourismus.
Der Brite Thomas Cook begründete im ausgehenden 19.
Jahrhundert den Pauschaltourismus mit Reisen auf den Kontinent.
Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte eine Urlaubswelle nach Italien
ein und ab den 1970er Jahren lief der Massentourismus auf
Hochtouren. Von der Exklusivreise weniger Privilegierter bis zum All-
Inclusive-Pauschalpaket war gar kein so langer Weg.
Nach häufigen Raubbau finden zunehmend Gegenbewegungen
wie sanfter Tourismus und fairer Handel Beachtung. Die Tourismus-
Trends schwanken mit dem Zeitgeist, die Zieldestinationen
wechseln sich in der Gunst der Touristen ab.
Bettenburgen und ausschließlich aus Tourismuszwecken
hochgezogene Urbanisationen haben ihre größte Zeit hinter sich.
Dem Trend zum Individualtourismus hat sich auch der
Pauschaltourismus mit spezifischen Angeboten anpassen müssen.
Eines wird immer bleiben - das Fernweh, das in die Fremde zieht,
und sei es nur in das Nachbarland um die Ecke.