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Tsunami

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Ablagerungen eines Tsunami

Gemeinhin gilt, dass Tsunamis durch untermeerische Erdbeben ausgelöst werden: die Ursachen können allerdings auch große Rutschungen oder vulkanische Ereignisse sein. In jedem Fall „peitscht“ ein Gesteinsversatz das Wasser wie ein großes Paddel. Die dabei verursachten Wellen sind auf dem offenen Ozean kaum spürbar, weil ihre Amplituden um 1 m und ihre Wellenlängen oft über 100 km betragen. Die Wellen bewegen sich mit Geschwindigkeiten um oder über 700 km/h, was für die Tsunami-Warnsysteme wichtig ist, denn sie können innerhalb von Stunden bis zu einigen Zehnerstunden den gesamten Pazifik durchqueren. Erst wenn solche Wellen die Küste erreichen, vergrößern sich in flachem Wasser die Amplituden bis hin zu Größenordnungen von Zehnermetern (bis etwa 30 m Höhe sind aus rezenten Beispielen bekannt, es gibt aber auch Hinweise auf bis zu 100 m), was ihnen auch den Namen eingetragen hat, der aus dem japanischen stammt und „Hafenwelle“ bedeutet: folgerichtig müsste man eigentlich „die Tsunami“ sagen. Deren verheerende Auswirkungen sind uns allen spätestens seit Weihnachten 2004 deutlich geworden, es hat aber schon immer Tsunamis gegeben, und man beginnt nun verstärkt mit Untersuchungen, sie auch aus den geologischen Dokumenten herauszulesen. Aus dem Vergleich mit den rezenten Beobachtungen sind große Sedimentmengen von sehr schlechter Sortierung zu erwarten, die eine Event-stratigraphische Zeitmarke zwischen Inter- bzw. supratidalen Ablagerungen bilden. Dazu kommen Erosionserscheinungen, die mit durch den Rückstrom des ablaufenden Wassers verursacht werden. In der mehrtägigen Nachphase kommt es durch die anhaltend hohe Turbulenz auch zur Bildung Tempestit-ähnlicher Sedimente. Für die Ablagerungen eines Tsunami hat sich inzwischen sogar schon der Begriff Tsunamit eingebürgert. Weitere Anzeiger eventhafter geologischer Vorgänge sieht man auch in bestimmten Sedimentstrukturen wie z.B. den unregelmäßig welligen Schichtoberflächen im Unteren Muschelkalk. Solche Strukturen, die auch durch Schock in un verfestigten wasserreichen Sedimenten zustande kommen können, nennt man Seismite.

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