Читать книгу Patrick und die blöde Fee - Peter Schottke - Страница 5
Kapitel 3: Feenflügelfehlflüge
Оглавление„Nanu?”, sprach die Fee und ließ ihren Blick über das weitausgebreitete Panorama der Wolkenkratzer schweifen.
Patrick fröstelte, denn der Wind hier oben blies schneidend.
„Das ist ja merkwürdig …” Die Fee wirkte nicht zufrieden mit dem Ergebnis ihrer Flugzauberei. „Kann mir jemand erklären, wo wir hier sind?”
Einige bunt gekleidete Touristen hoben ihre Fotoapparate, verloren aber schnell das Interesse, als sie zur Überzeugung gelangten, dass sie es wahrscheinlich nur mit ein paar verrückten Einheimischen zu tun hatten.
Patrick erkannte einige der Hochhäuser. „Das Empire State Building. Rockefeller Center. Hm, das da … vielleicht Woolworth?”
Die Fee sah zerknirscht zu Boden. „Wo sind wir gelandet?”
Patrick lehnte sich über den Rand der Brüstung vor ihm. War das nicht eine riesige Nase dort unter ihnen? „Vermutlich auf der Freiheitsstatue vor New York.”
„Also schön”, meinte die Fee errötend, „zweiter Versuch.”
Und schon hatten die Feenflügel sie an einen anderen Ort befördert.
Die gute Neuigkeit für Patrick war: Er fröstelte nicht mehr. Die schlechte Neuigkeit war: Er fror erbärmlich. Am ganzen Körper schlotterte er und fühlte sich wie in einen Eisblock eingeschlossen, in dem es zusätzlich noch eisige Stürme gab, die das Eis durchströmten und es eisiger und eisiger zu gestalten versuchten.
Pinguinschnäbel hoben sich. Pinguinaugen begafften die Neuankömmlinge.
Die Fee probierte ein paar Schritte zur Seite und versackte knietief im weißkalten Schnee. Patrick blieb stehen wo er war und konzentrierte sich aufs Frieren.
Die Pinguine verloren schnell das Interesse, als sie zur Überzeugung gelangten, dass sie es wahrscheinlich nur mit ein paar verrückten Touristen zu tun hatten.
Schnee und Eis und Eis und Schnee umgaben Patrick. Als er sich umwandte, erblickte er Schnee und Eis. Links war Eis und Schnee. Rechts hingegen Schnee und Eis.
Er hob den Kopf. Oben funzelte eine Sonne, die nicht wärmte. Er senkte den Kopf.
Unten stand ein Pinguin. Er reckte den Schnabel zu ihm empor und hatte einen sehr ernsthaften Blick aufgesetzt.
„Weißt du”, belehrte Patrick den Vogel, „du bist mit deinem Leben sehr viel besser dran als ich, mein Freund.”
„Queck!”, widersprach der Pinguin und watschelte über die Schneedecke davon.
Die Fee stapfte durch den Schnee und schlug Patrick aufmunternd auf die Schulter. „Na? Noch einen Versuch?”
Kurz bevor ihm die Zähne zusammenfrieren konnten, erwiderte Patrick: „Machen Sie Witze?”
„Misstraust du etwa meinen Fähigkeiten?”, empörte sich die Fee.
Patrick entgegnete nichts.
„Also dann! Du wirst schon sehen: Das ist überhaupt kein Problem!”