Читать книгу Ab in den Süden - Überwintern mit dem Wohnmobil - Petra Lupp - Страница 29

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Post

Wer Vertrauenspersonen in unmittelbarer Wohnnähe hat, die den Briefkasten leeren und Päckchen/Pakete entgegennehmen können, kann sich glücklich schätzen. Bitte denken Sie daran, dieser Person eine unterschriebene Vollmacht im Original auszuhändigen, damit sie im Bedarfsfall hinterlegte Pakete oder Einschreiben annehmen darf. Offen ansprechen und klären, welche Post von der Vertrauensperson bis zur Rückkehr an welchem Ort gelagert werden soll. Bei längerer Abwesenheit kann das Postvolumen schnell einen beträchtlichen Umfang annehmen. Was soll nach Absprache geöffnet und an die Überwinterer übermittelt werden (z. B. per Scan, Foto) oder verschlossen wohin weitergeleitet werden (z. B. an Steuerberater, Rechtsanwalt)?

Ein Nachsendeauftrag funktioniert, wenn die Standorte und Zeiträume des Überwinterns vor Abreise feststehen und am ausländischen Zielort ein zuverlässiger Postdienst gewährleistet ist. Alternativ kann der Nachsendeauftrag an Familienmitglieder oder Vertrauenspersonen im Inland ausgestellt werden.

Ansonsten bieten die Post und andere Dienstleister einen Lagerservice für bestimmte Briefsendungen an. Achtung: In der Regel ist dieser Service auf drei Monate begrenzt; Päckchen, Pakete und Einschreiben sind von der Lagerung ausgenommen.

Eine weitere, wenn auch preisintensivere Form der Postbenachrichtigung ist der digitale Briefkasten. Hier nehmen spezialisierte Dienstleistungsunternehmen via Nachsendeauftrag die Post entgegen, digitalisieren die Post per Scan und benachrichtigen anschließend die Empfänger per Mail.

Reiseunterlagen

Bis zur Abfahrt sammeln sich viele Unterlagen an: Reservierungsbestätigungen von Fährüberfahrten und Campingplätzen, Wohnmobil- und Versicherungsunterlagen sind nur einige Beispiele. Im Bedarfsfall sollte darauf schnell zugegriffen werden können, hier kann eine Dokumententasche nützlich sein. Zusätzlich benötigen Kartenmaterial, Reiseführer und Wörterbuch ihren festen Platz im Wohnmobil.

Roaming

Innerhalb der EU-Mitgliedsländer (sowie Island, Liechtenstein und Norwegen) können seit Mitte Juni 2017 Telefonate, Textnachrichten und Datendienste zu Inlandstarifen durchgeführt werden. Sofern Nicht-EU-Länder durchfahren werden bzw. ein Nicht-EU-Land als Reiseziel angesteuert wird, schützt die Kenntnis der jeweiligen Roaming-Gebühren vor der Kostenfalle.

Schlüssel

Wer erhält einen Wohnungs-/Hausschlüssel, um im Fall der Fälle (z. B. Wasserschaden) schnell Zutritt zu haben? Familie, Freunde, Nachbarn, Hausverwaltung? Denken Sie bei Ihren diversen Fahrzeugschlüsseln (u. a. Wohnmobil, Auto, Motorrad/Roller, Quad) daran, dass diese immer mitgenommen werden sollten, wenn Sie das Wohnmobil verlassen, damit im Falle eines Diebstahls keine versicherungsrechtlichen Bestimmungen zusätzlich verärgern. Gleiches gilt für Zweitschlüssel.

Sicherheit zu Hause

Welche Sicherheitsvorkehrungen bestehen oder sollen eingerichtet werden, um Dritte von einem unerwünschten »Besuch« daheim abzuhalten? Die Angebote reichen von Zeitschaltuhren, die elektrische Rollläden und Beleuchtung aktivieren, über Alarmanlagen bis hin zur Videoüberwachung, alles bedienerfreundlich von unterwegs per App steuerbar. Aufmerksame Nachbarn können im besten Sinne ein präventiver Schutz vor Beschädigung und Einbruch sein. Sofern die Vertrauensbasis vorhanden ist, ermöglicht der Austausch der Kontaktdaten eine schnelle Reaktion im Schadensfall.

Stromverbrauch

Werden elektrische Geräte während der Winter-Auszeit nicht benötigt, können sie auch vom Netz genommen werden, um Stromkosten zu reduzieren (Standby-Geräte wie z. B. Fernseher). Sinnvoll ist es ebenfalls, Kühl-/Gefrierkombinationen und Gefriertruhen vorab zu leeren, evtl. den Inhalt mitzunehmen und die Geräte auszuschalten. Stromunterbrechungen während der Abwesenheit können hier sonst unangenehme Folgen haben.

Tiere

Das Reisen mit ihren Haustieren ist für viele Wohnmobilisten eine Selbstverständlichkeit. Alles, was Hund, Katze & Co unterwegs benötigen, wird so zum Bestandteil der ganz individuellen Tier-Checkliste. Auch an das gewohnte Futter sollte gedacht werden, wenn das Risiko einer Unverträglichkeit mit anderer Kost im Ausland besteht.

Tierhaltern, die ihre Lieblinge nicht zum Überwintern mitnehmen können oder ihnen das nicht zumuten wollen, bereitet eine lange Abwesenheit größere Probleme. Nicht jeder Hunde- oder Katzenbesitzer verfügt über einen Kreis von tierlieben Verwandten und Freunden, die den Willen, Sachverstand und die Räumlichkeiten für eine wochenlange Betreuung haben. Eine Option ist die Einschaltung einer gut geführten Tierpension mit nachweisbarem Betreuungsschlüssel, wobei je nach Saison längere Vorlaufzeiten zu beachten sind. Eine andere Form ist die Beauftragung eines erfahrenen Housesitters (s. o.), da das Tier dann in seiner gewohnten Umgebung bleiben kann und nur eine Bezugsperson hat.


Kilometerlanger Sandstrand in Spanien


Wandmalereien in Sainte-Marie-Village


Schnell mal zum Kaffeetrinken an den Strand fahren


Das Fahrrad erweitert den Bewegungsradius.

Versicherungen

Ob der allumfassende Versicherungsschutz immer erforderlich und verhältnismäßig ist, kann an dieser Stelle nicht beantwortet werden. Wer sich absichern möchte, geht folgende Punkte gedanklich durch:

•Krankenversicherung: Was deckt die bestehende Versicherung ab, besteht bereits eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung oder ist es ratsam, sie abzuschließen?

•KFZ-Versicherung Wohnmobil: Sind alle zu bereisenden Länder in der Police enthalten? Falls nein, welche Deckungsoptionen bestehen?

•KFZ-Versicherung für sonstige Fahrzeuge: Andere versicherungspflichtige Kraftfahrzeuge, die zum Überwintern mitgenommen werden (z. B. Kleinwagen, Motorrad, Roller, Quad, E-Scooter), sollten versicherungstechnisch ebenfalls auf die Reiseländer hin überprüft werden.

Kraftfahrzeuge, die zu Hause bleiben, können vorübergehend stillgelegt werden – sofern trotz Zeitaufwand und Kosten der Ab- und Anmeldungen deutlich Geld gespart werden kann. Wichtig zu bedenken: Die Fahrzeuge dürfen während der »Ruhephase« nicht auf öffentlich zugänglichen Plätzen abgestellt werden. Das KFZ-Kennzeichen kann reserviert, ansonsten nach einer kurzen Karenzzeit neu vergeben werden.

•Wohnmobil-Inhaltsversicherung: Sie sichert u.a. gegen Schäden durch Diebstahl, Unfall, Brand und Überschwemmung ab. Bei der Ermittlung der Wertgegenstände nicht nur an Fotoausrüstung, Laptop, Tablet, Smartphone & Co., sondern auch an E-Bikes und sonstige Sportgeräte denken. Alternativ die eigene Hausratversicherung checken, dabei auf Höchstentschädigungsgrenzen und Neuwertentschädigung achten.

•Wohnmobilschutzbrief für XXL-Fahrzeuge: Spezielle Schutzbriefe ohne Höhen-, Längen- und Gewichtsbeschränkung sichern Fahrzeughalter von sehr großen Wohnmobilen hinsichtlich Pannenhilfe, Abschleppkosten und Rücktransport ab.

•Rechtsschutzversicherung: Schließt eine eventuell bestehende Rechtsschutzversicherung den Verkehrsrechtsschutz mit ein? Falls nein: Bestehen Mitgliedschaften in Automobil-Clubs, die den Verkehrsrechtsschutz beinhalten?

Wertsachen

Überwinterer stehen vor einem Dilemma. Einerseits sollen auf die mehrmonatige Auslandsreise nicht zu viele Wertsachen mitgenommen werden, andererseits steht die Wohnung oder das Haus ebenso lange leer. Wohin mit Uhren, Schmuck, kostbaren Sammelobjekten? Praktikable Lösungen sind Schließfächer bei Banken, hier sollten Sie auf ausreichende Versicherungssummen achten. Wer dem Safe in den eigenen vier Wänden vertraut, prüft hinsichtlich gewünschter Versicherungssumme die erforderliche Sicherheitsstufe und Brandschutzklasse.

Wertsachen im Wohnmobil lassen sich ungleich schwieriger gegen Diebstahl schützen. Was bei Verlassen des Wohnmobils nicht mitgenommen werden kann, sollte zumindest so aufbewahrt werden, dass Einbrechern die Suche erschwert und der Diebstahl zeitlich verzögert wird (z. B. durch den Einbau von Safes).

Ab in den Süden - Überwintern mit dem Wohnmobil

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