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Was sind eigentlich Hormone?

Die Geschichte der Hormone ist noch ganz jung: Das erste Hormon (Adrenalin) wurde 1901 entdeckt. Aus dem Altgriechischen übersetzt bedeutet das Wort Hormon so viel wie »antreiben«. Und in der Tat, das beschreibt bereits die Aufgabe der Hormone ganz bezeichnend: Hormone sind chemische Botenstoffe, die eine Information überbringen, die in Folge einen biochemischen Prozess auslöst. Mit anderen Worten: Hormone sind die Dirigenten des Lebens, weil sie alle Lebens- und Stoffwechselprozesse steuern.

Hormone werden von verschiedenen Körperdrüsen gebildet und dann ins Blut abgegeben. Im Gegensatz zu Nervenimpulsen, die innerhalb von Sekunden Informationen übermitteln, benötigen Hormone Minuten und Stunden, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Sie docken zunächst auf der Zellwand von Hormonrezeptoren an, gelangen dann ins Zellinnere und überbringen dort ihre Information.

Hormon und Rezeptor – das ist wie das »Schlüssel-Schloss-Prinzip«: Nur das passende Hormon kann auf dem richtigen Rezeptor andocken und eine Folgewirkung »antreiben« beziehungsweise auslösen. Dabei reicht häufig schon ein Billionstel Gramm pro Liter Blut aus, um einen Einfluss auf den Organismus zu bewirken.

In unserem Körper befinden sich Tausende von Rezeptoren, an denen hormonelle Botenstoffe andocken und dort tief greifende Stoffwechselprozesse in Gang bringen, steuern und regulieren. Und das im 24-Stunden-Dauereinsatz. Für unser gesamtes Leben, Wachstumsprozesse und fürs Überleben sind sie maßgeblich: Man spricht daher zu Recht von der »Macht der Hormone«.

Die Wissenschaft kennt heute über 150 verschiedene Hormone, doch man vermutet, dass es noch viele weitere unentdeckte oder hormonähnliche Vorstufen gibt, möglicherweise bis zu weitere 1000. Es gibt zwei Hauptgruppen von Hormonen, die Peptidhormone, die aus Eiweißbausteinen bestehen (Neurohormone, die in Nervenzellen gebildet werden), und die Steroidhormone (Geschlechtshormone), die aus Cholesterin bestehen, und um diese geht es vorrangig in diesem Buch. Diese Funktionen steuern die Hormone:

○ Wachstumsvorgänge im Körper

○ Fortpflanzung, Sexualfunktionen

○ Stoffwechsel und Muskeltätigkeit

○ Zuckergehalt im Blut

○ Menstruationszyklus und Schwangerschaft

○ Flüssigkeits- und Mineralienhaushalt

○ Beschaffenheit von Haut, Haaren, Nägeln

○ Angst und Stress

○ Empfindungen und Gefühle

○ Geistige Aktivität

Weil das Hormonsystem so eng mit dem Immun- und dem Nervensystem vernetzt ist, kommt ihm auch eine enorm wichtige Bedeutung in der Gesunderhaltung zu. Kennt man all seine vielfältigen Aufgaben, dann ist verständlich, warum es bei einer hormonellen Dysbalance zu Störungen auf körperlicher, geistiger und emotionaler Ebene kommen kann – nicht nur in den Wechseljahren …

Das endokrine System

Hormone werden in den Hormondrüsen, den sogenannten »endokrinen Drüsen«, produziert. Endokrine Drüsen – so nennt man alle Drüsen, die chemische Signalstoffe – die Hormone – produzieren und diese in die Blutbahn (»endokrin« für griechisch: »nach innen«) abgeben. Das endokrine System, ein Synonym für »Hormonsystem«, beschreibt ein Organsystem, das aus verschiedenen hormonproduzierenden Drüsen besteht, die funktional miteinander vernetzt sind. Dazu zählen Hypothalamus, Hypophyse, die Zirbeldrüse, Eierstöcke, Nebennieren, Thymusdrüse, Schilddrüse und die Bauchspeicheldrüse, Eierstöcke und beim Mann die Hoden. Das endokrine System hat die komplexe Aufgabe, die Koordination zwischen Organen und Botenstoffen zu steuern. Auch in Geweben finden wir hormonproduzierende Drüsen, beispielsweise im Magen- und Darmtrakt, in Herz und Nieren und auch in Fettgeweben oder der Haut (z. B. Vitamin D3).


Meno-Balance. Mit gutem Gefühl durch die Wechseljahre

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