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ОглавлениеDie sagenhafte Geschichte von Mr. Booja-Booja2
I
In einer kleinen Stadt, nicht weit von dir,
Nicht weit weg, doch auch nicht hier,
Lebte an einem wundersamen Ort
Ein Schokoladen-Macher,
Der rührte und rührte und rührte in einem fort.
Nur ein Wunsch brachte sein Herz zum Entzücken,
Das ganze Land mit bester Schokolade zu beglücken.
Von Franki’s Strand bis Robert’s Klippen,
Von Bue-Ma’s Garten bis Träumer’s Lippen.
Der Macher war viele Jahre am Probieren,
Von morgens bis mittags, bis abends um viere.
Unter Schweiß und unter Tränen
Haargenau zu treffen
Mit ausgefeilten Schokoladen-Plänen
Den unübertrefflichen Hochgenuss,
Die höchste Freude, die größte Lust.
Er mixte, mischte und phantasierte,
Er suchte, sehnte und brillierte,
Träumte von der vollkommenen Praline
Bei jedem Versuch, den er unternahm,
Doch dann kam das, was immer kam:
Wundervollst die zarteste Form,
Ein Duft wie süßer Tau am Morgen.
Doch tragisch schmolz sie dann dahin,
Weil immer noch das Geheimnis im Verborgenen hing.
Nicht faul, nicht müde fing er wieder an,
Landauf, landab für seine Leidenschaft bekannt.
Probierte sämtliche Geschmäcker aus,
Um zu testen und zu finden den magischen Applaus,
Der seine Schokolade in den Himmel hob,
Fern ab vom üblichen Zucker-Süßkram-Lob.
Da sitzt er da, schreibt alles auf,
Sucht Gründe hier und gibt nicht auf.
„Wo fehlt’s“, so schreit er in die schoko-dunkle Nacht,
Forscht wütend hier, dann wieder mit Bedacht.
Wandert über Berg und Tal,
Frägt Tiere, Sterne überall.
Doch keiner kann ihm Antwort geben
Auf Seine Bitten und sein Flehen.
Gebeugt kehrt er nach Haus zurück,
Verloren – und von der Suche fast verrückt.
Alles Rühren, alles Sehnen,
Alles Denken, alles Streben war vergebens.
So träumt er sich erschöpft ins schläfrig Land,
Eine leere Schoko-Schachtel in der müden Hand.
Himmlisch sollt’ die Speise werden,
Doch nur das Scheitern gewährt am End die Erde.
Der Ort schwieg still,
Türen und Fenster fest in Schloß und Riegel,
Der Schokoladen-Macher im traumlos Land,
Ohne Zukunft und ohne Siegel.