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Going for Kussi Die Schatzibande goes for Kussi
Оглавление"Schatzis make the world goes round!"
Es war an einem dieser ganz besonders demokratisch beleuchteten Montage, als sich in einem unbewohnten Hühnerhinterhof der kalten Kleinstadt die gesichtsträchtige Schatzibande erneut zu einer international geheimgemeinnützigen Laubmission in ihrem graubehafteten Blechcontainer aus gepresstem Asbest zusammenscharrte. Die Luft war draußen, frisch und neblig derb. Etwas irre Befremdliches juckte alle Unwillkürlichen in den noch frischfeuchten Nasen.
Es war tatsächlich gerade so, als ob etwas irre befremdlich Irres alle Unwillkürlichen in den Nasen frischfeucht juckte, an einem dieser ganz besonders demokratisch verstrahlten Montage, in einer jener kalten, unbewohnten Hühnerhinterhofkleinstädte, wo sich die Schatzibande erneut gewichtsschmächtig traf, um was in ihrem graubehafteten Blechcontainer aus gepresstem Asbest zusammenzuscharren. Die Luft draußen war beinahe langweilig. Doch es juckte garnicht an den Nasen, nein, es machte wie verrückt an den Mündern aller Bürger dieser heute ganz besonders demokratisch heimgesuchten Kaltstadt.
Während nun also die Luft draußen irgendwie war, war es zum Brüllen ausnehmend komisch, was sich hier ereignete. Es juckte und zuckte an allen Ecken und Enden ein Maul dem anderen entgegen. Es gab kein Halten mehr. Die gesamte Stadt erlag einem unwiderstehlichen Kußzwang. Ob man nun wollte oder nicht; man musste küssen, was da kam. Welch ein aberwitziges Schauspiel an unglaublichen Verrenkungen bot sich da den staunenden Blicken. Binnen kürzester Zeit hatte das schmatzende Inferno alle ergriffen. Es musste also ein ziemlich ansteckender Bazillus sein, der sich hier hemmungslos austobte.
Bald gab es niemanden mehr, der nicht mit dick angeschwollenen Lippen unterwegs war. Sicherlich gab es eine einleuchtende Erklärung für diese Vorkommnisse, derzeit aber konnte man sich mit nichts anderem befassen, als unwillkürlich herumzuknutschen. Und wenn selbst der Bürgermeister schon seine eigene Frau küßte, dann war es wirklich dramatisch. Ehrlich gesagt kommt uns das äußerst spanisch vor! Trotzdem, dem muß irgendwie getrotzt werden. Wozu sonst ist denn schließlich die Schatzibande da, wenn nicht, um solche kuriosen Angelegenheiten mit ihrer typisch charmanten, selbstlosen Art zu bemündeln?
Die unschätzbaren Dienstleistungen der Schatzibande sind schon sagenhaft und seit geraumer Zeit in aller Munde. Denn sie sind zu Allem bereit! Naja zu fast Allem! Oder sagen wir mal zumindest zu Einigem. Also wenigstens zu Manchem. Es kommt halt ganz darauf an, was es denn sein soll. Eines aber ist gewiß! Die Schatzibande ist stets bereit für Kussi. Zumindest einige von ihnen. Zwar niemals alle, aber immerhin wenigstens doch immer einer, manchmal. Man muß es ja gerade nicht unbedingt andauernd vorsätzlich provozieren. Doch in diesem Fall sind sie genau die Richtigen, weil am geeignetsten und außerdem vollkommen immun gegen Bakterien dieser Art.
Und genau das ist ihre wirkliche Stärke, die sie nun ohne zu zögern in strikt logischer Reihenfolge ausspielen wird, denn nun ist Schluß mit diesem Unsinn. Was zu weit geht, geht zu weit und so macht man sich nach einer kurzen Unterredung auf, das Wasserwerk zu inspizieren. Es besteht kein Zweifel, daß dort die Quelle des Phänomens zu finden ist. Die Schatzis sind mal wieder genau im Bilde. Und so ist man nicht im Geringsten überrascht, einen Schwarm spanischer Fliegen ausgelassen im klaren Trinkwasser herumplantschen zu sehen. Ganz nach dem Motto "Tod oder Klatsche" stellt man die Teilnehmer der Badeparty vor die Qual der Wahl.
Angesichts der Entschlossenheit unserer Helden räumen die Rabauken widerspruchslos ihre Sachen zusammen. Noch in der selben Stunde ziehen sie weiter in Richtung holländischer Atlantikküste, um sich eben dort ungetrübt ihren Badefreuden hinzugeben. Mit großer taktischer und diplomatischer Systematik ist es der Schatzibande also gelungen, eine weitere unheilvolle Gefahr zu bannen. Schon sieht man die ersten Auswirkungen unter den Bürgern, die sich in natürlicher Abneigung wieder geflissentlich aus dem Weg gehen können, ein Glück. Endlich kann man sich wieder risikolos an den sanft tropfenden Wasserhahn wagen.
Sehr gute Arbeit, Jungs!