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DAS KOCHBUCH

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Reisen, das bedeutet viele neue Erfahrungen, verschiedene Erlebnisse, ungewohnte Tätigkeiten. Reisen, das ist anstrengend – und macht hungrig: Hungrig auf Neues und auf etwas Leckeres für den Magen am Abend. Wer allerdings mit einfachen Mitteln reist, kommt bei der Zubereitung der Mahlzeiten schnell an seine Grenzen. Egal, ob mit dem Van, mit einem Zug oder einem Fahrrad – zur Hand hat man oft nicht viel. Kleine Gasflammen, wenige Zutaten, keinen Kühlschrank. Klingt aussichtslos? Mag sein – und zugegebener Maßen ist die abendliche Mahlzeit nach einem Tag voller Touristen-Attraktionen auch oft nur eine nötige Pflichtaufgabe. Dennoch gibt es auch für hungrige Reisemäuler mehr zu kochen als nur „Nudeln mit Tomatensoße“. Dieses Buch versteht sich nicht als eine ultimative Rezeptsammlung, um dem Urlaub das Sahnehäubchen aufzusetzen. Nein, vielmehr möchte es Denkanstöße zu einfachen, schnell zuzubereitenden und doch leckeren Gerichten geben. Trotzdem hat dieses Büchlein auch einige echte Schmankerl dabei: Zum Beispiel Jägerschnitzel mit Pommes frites oder Fleischsoße auf Nachos – ideal, wenn man ausnahmsweise einmal eine richtige Küche zur Verfügung hat, oder als kleine Dankes-Aufmerksamkeit gegenüber Gastgebern.

Ich selbst habe viele Erfahrungen in puncto Backpacking und Kochen gesammelt, als ich 2013 und 2014 für ein halbes Jahr mit einem Van in Neuseeland und Australien unterwegs war. Zusammen mit meiner Freundin Maria Gleichmann haben wir damals, kurz nach dem Abitur, unsere Kochkünste ausprobiert. Wobei ich sagen muss, dass ich definitiv mehr gelernt habe. Die Gerichte, die ihr in diesem Buch findet, haben wir uns erst teils in Neuseeland überlegt, teils einfach dort gekocht. Die Rezepte sind also absolut campingtauglich und nur an wenigen Stellen im Nachhinein noch verfeinert worden. Damit das klar ist: Was ihr hier findet, ist keine Meisterküche. Es ist das, was man sich mit einfachen Mitteln kostengünstig abseits der Zivilisation und ohne viel Vorwissen auf den Teller zaubern kann. Aber die Hauptsache ist ja ohnehin, dass es schmeckt. Was ich an eigenen Erfahrungen gesammelt habe, findet ihr im Anschluss an diesen Einführungstext unter den „Tipps“. Am Ende des Buches findet ihr eine Vokabelhilfe (Deutsch – Englisch). Einige Fotos zeugen anschaulich von meiner Experimentierfreude beim Kochen.

Denn auch ich habe damals festgestellt: Egal, was man kocht – und mag es noch so schlicht sein –, wenn man mitten im Nirgendwo auf einem einsamen Campingplatz steht und vor sich hin brutzelt, die Sonne im dunklen See verschwindet und die Vögel zwitschern, dann kann eine leckere Mahlzeit schnell doch noch zum finalen Höhepunkt des Tages werden. Zumindest der knurrende Magen dürfte es so sehen. Leider, und das gehört auch zum Kochen in der Wildnis dazu, bleibt dann noch immer etwas sehr Unbeliebtes: Um das Spülen kommt man selbst nach dem einfachsten und leckersten Gericht nicht herum – auch nicht mit diesem Buch.

Dazu kommt, dass man über das Kochen und anschließende Essen gut und schnell andere Reisende kennenlernen kann. Dabei ist ganz egal, ob es die Backpacker in der Hostelküche nebenan sind oder die nächsten Wohnmobilfahrer auf dem Campingplatz, oder ob es derjenige ist, der einem aushilft, wenn man beim Einkaufen wieder eine wichtige Zutat vergessen hat. Essen verbindet, Essen ist Kommunikation. So wie ihr hoffentlich Reisetipps mit anderen Reisenden austauscht, kann man auch sehr gut Kochrezepte weitergeben. Und wer dann das Gespräch weiterspinnt und neue Kontakte knüpft, der lernt schnell neue Lebensarten und Persönlichkeiten kennen und schätzen. Gut kann man auch zusammen kochen und die Mahlzeit teilen. Wenn das Abendessen dann auch noch schmeckt, ist der gesellige Abend im Anschluss eigentlich schon gesichert.


In diesem Sinne:

Guten Hunger und (noch viel wichtiger) eine schöne Reise!

Philip Raillon

Kochen im Nirgendwo

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