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Statement

Prolog

Ich glaube, wir alle müssen uns von Zeit zu Zeit gegen unsere Dämonen behaupten. Tun wir das nicht, gehen wir verloren; entweder in den Weiten der Welt oder in den Tiefen unseres eigenen Selbst.

Dämonen sind heimtückische Wesen, die sich auf den unterschiedlichsten Wegen in unser Bewusstsein schleichen, um dort Lügen, Zweifel und Angst zu säen. Das ist ihr Handwerk und sie beherrschen es wie niemand sonst; sie wissen genau, was sie tun. Sie wollen uns brechen, uns unsere Hoffnung nehmen, unsere Zuversicht, unsere Gewissheit, dass die Zukunft groß ist. Sie wollen der Seele, die wir sind, ihren Glanz rauben und uns zu Marionetten machen; zu Puppen, die jeglichen Kontakt zu sich selbst für immer verloren haben, die plan- und willenlos umherirren, auf der Suche nach Nichts. Leicht zu steuern, leicht zu kontrollieren. Das ist, was die Dämonen wollen; uns kontrollieren.

Mir ließ einer von ihnen vor einer Weile unauffällig den Gedanken zukommen, dass die Erde, im Vergleich zum Universum, nur wie ein einzelnes Sandkorn am Meer sei, weshalb ein Menschenleben absolut keine Bedeutung haben könne - geschweige denn einen Sinn. Der Dämon wollte mir weismachen, dass mein Leben keinen Sinn habe, unabhängig davon, was ich tue.

Diese Sichtweise ist legitim und als reiner Rationalist wird man sie wohl früher oder später annehmen; was eine Schande ist, denn wenn Sie mich fragen, ist die Sinnlosigkeit der größte Trugschluss, dem man auf dieser Welt erliegen kann.

Ein Trugschluss, begründet durch das fehlende Anzapfen der Kraft, die gemeinhin bekannt ist als Glaube. Nun bin ich sicher nicht gerade das vorbildhafte Beispiel eines guten Christen, auch wenn ich die Lehren, die uns das Evangelium überliefert, in mein Leben zu integrieren versuche. Es ist nicht so, dass ich nicht wüsste, dass der Creator stets präsent ist und sieht, was wir tun. Aber mehr noch als auf Gott selbst, will ich auf den Glauben als solchen hinaus.

Wenn wir an etwas glauben, an irgendetwas, hat das Leben immer einen Sinn. Glaube gleich Sinn. Verstehen Sie das?

Ich meine; haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, was es für ein Wunder ist, dass Sie existieren? Wenn Sie sich schwertun, diese Sichtweise zu akzeptieren, werden Sie zumindest einräumen, dass Ihre Existenz das Resultat einer sehr unwahrscheinlichen Reihe von Zufällen ist – um nicht zu sagen; einer unmöglichen Reihe von Zufällen. Wahrscheinlichkeit Eins zu nahezu Unendlich. Bis wann ist etwas ein Zufall und ab wann ein Wunder?

Ich meine; wir sind hier. Wir sind wirklich hier.

Wie winzig wir auch im Vergleich zum großen Ganzen erscheinen mögen und wie nichtig uns unsere Rolle darin vorkommen mag; alles dient einem Zweck.

Wenn wir nicht zulassen, dass die Dämonen uns brechen, wenn wir den allgegenwärtigen Krieg in uns realisieren und uns entschließen, ihn zu führen, dann ist das Konzept der Bestimmung vollkommen real.

Diese Überzeugung habe ich gewonnen, indem ich mir die Lügen des Dämons, die Illusion der Sinnlosigkeit, die Depression, von der Seele gemalt habe; mit Ölfarbe auf eine weiße Leinwand.

Seitdem bin ich geheilt - was ein klarer Beweis für mich ist, dass Kunst göttliche Macht besitzt; sie kann uns erlösen, sie kann uns inspirieren und uns berühren. Ebenso kann sie uns verführen, auch wenn ich in diesem Fall eher von dunkler, denn von göttlicher Macht sprechen würde.

So oder so; ihre Kraft ist unbestreitbar.

Wenn ich also davon überzeugt bin, dass jeder (suchende) Mensch so etwas hat wie seine persönliche Bestimmung, dann sah ich die meine seit jeher in der Kunst.

Dass das Schicksal dafür sorgen würde, dass sich mir eine weitere, ja eine tiefere, Bestimmung offenbart, hätte ich nicht für möglich gehalten.

Aber so geschah es.

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