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Prolog

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Sommerferien 2007

Es war ein schöner und sonniger Tag. Die Jungs des Dorfes, die nicht mit ihren Eltern in den Urlaub verreist waren, wollten sich an jenem Tag, wie eigentlich fast jeden Tag in diesen Sommerferien, am Waldrand nahe ihres Dorfes treffen. Von da aus würde es mit ihren Fahrrädern in den nahegelegenen alten Steinbruch gehen. Diese felsige und zerklüftete Schlucht würde eine tolle Kulisse für ein Cowboy und Indianerspiel abgeben.

Auch Jojo, der sechs jährige Sohn des Schäfers vom Dorfrand, durfte heute mit und wartete schon ganz aufgeregt auf die anderen Jungen.

Die ganze Nacht hindurch hat er nicht schlafen können, so aufgeregt er vor lauter Vorfreude war. Seine Mama hatte mit der Mama eines anderen Jungen gesprochen, der heute auch mit dabei war. Mit ihm hat Jojo dann auch diesen Treffpunkt vereinbart.

Der kleine Junge stand nun am Waldrand, in kurzen Hosen und buntem Hemdchen, und wartete auf seine neuen Freunde. Mit seinen Händen hielt er das kleine blaue Fahrrad fest, welches er am letzten Weihnachtsfest geschenkt bekommen hat.

Ganz nervös hin und her tippelnd, als müsse er mal austreten, fieberte er seinen neuen Freunden entgegen. Die anderen Jungs waren mindestens schon zwei Jahre älter und viel größer als er!

Die Sonne stand ziemlich hoch und schien Jojo mitten ins Gesicht. Zwangsläufig musste er blinzeln, bei dem Versuch seine neuen Freunde in der Ferne auszumachen.

Da endlich kamen sie mit ihren Fahrrädern den abschüssigen Weg hinab gerast, direkt auf Jojo zu.

Oh ja! Jetzt geht es gleich los! Das wird bestimmt ein ganz toller Spaß!, frohlockte Jojo und tänzelte aufgeregt von einem Bein auf das andere.

Die wilde Horde sauste noch immer den Hang hinab und hielt direkt auf Jojo zu. Nichts Böses ahnend, winkte er seinen neuen Freunden zu. Erst kurz vor seinen Füßen bremsten die anderen Jungen mit ihren Fahrrädern scharf ab. Dabei rissen sie die Hinterräder herum und schleuderten jede Menge Staub, Sand und Kieselsteine in Jojos Richtung. Es kam wie es kommen musste. Ein größerer Stein traf Jojo schmerzhaft an der Stirn. Sogleich fing er bitterlich an zu weinen und hielt sich die getroffene Stelle. Sein Schädel wummerte Schmerz.

Die anderen Jungen derweil stiegen von ihren Rädern und stellten sich um den weinenden Jungen. Lauthals lachten sie Jojo aus und schubsten ihn dabei hin und her.

„Heulsuse! Heulsuse! Heulsuse!“, riefen sie laut, den kleinen weinenden Jungen verhöhnend.

„So eine Memme können wir in unserer Bande nicht gebrauchen!“, rief der Anführer, ein Blondschopf von vielleicht 12 Jahren, in die Runde und stieß Jojo leicht an der Schulter. „Fahr wieder Heim zu Mama!“

Jetzt johlten und lachten die anderen Jungen gleich noch lauter. In gehässiger Schadenfreude klatschten sie sich auf die Schenkel.

„Mamakind!! Mamakind!! Mamakind!!“, schrien sie jetzt und zeigten mit den Fingern auf Jojo.

Überraschend hörte Jojo schlagartig auf zu weinen. Eiskalt, ohne jede Emotion, ging der Blick aus seinen graublauen Augen in die Runde der anderen Jungen. Als die bemerkten, dass Jojo nicht mehr weint, hörten sie ebenso abrupt auf zu lachen und schauten verwundert den Jungen an.

„Nein!“, sagte Jojo ganz einfach und ganz ruhig.

„Wie nein?!“, fragte der Rädelsführer verdutzt und holte mit der Faust zum Schlag aus, um dem kleinen Jojo eine blutige Nase zu verpassen.

„Ihr nehmt mich mit zum Steinbruch, ich darf mitspielen und Ihr nennt mich nie wieder Mamakind oder Heulsuse!“

Ein Moment herrschte Schweigen. Die anderen Jungs schauten plötzlich auf eine eigenartige Weise zu Jojo. Ihre Mimiken und Blicke waren nicht mehr gehässig oder gemein. Vielmehr hatten sie einen Ausdruck der irgendwo zwischen Liebe und Ergebenheit einzuordnen war.

Auch der Rädelsführer war plötzlich wie ausgewechselt und ließ langsam seine Faust wieder sinken. Nach einigen Sekunden des Schweigens fand er als erster seine Worte wieder und zuckte mit den Schultern.

„Okay! Machen wir!“

Auch die anderen Jungen schienen plötzlich geleutert und setzten sich sogleich auf ihre Räder. Jojo in ihrer Mitte, fuhren sie jubelnd in den alten Steinbruch.

Die Letzte Bastion Christi

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