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Betrachtung zum Ego

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Jeder wäre gerne Cary Grant.

Sogar ich wäre gerne Cary Grant

- Cary Grant -

Was bringt es?

Ich habe mich kürzlich mit einem sehr netten Mann unterhalten, wir kennen uns schon einige Zeit, haben aber noch nie wirklich miteinander gesprochen.

Ich nenne ihn hier Charly. Charly hat Depressionen, kommt deshalb kaum aus dem Haus, vergräbt sich, hat gute und schlechte Tage. Die Medizin, meinte er, könne ihm nicht wirklich helfen. Charly hat wegen seiner Krankheit seine Arbeit verloren, hat wenig menschliche Kontakte. Während wir sprachen habe ich mir überlegt, was ich für ihn tun kann, wie ich ihn unterstützen könnte.

Ich mag Charly sehr, er hat eine sehr angenehme Art, ist ein richtig guter Kerl. Seine Ausstrahlung ist warm, seine Stimme weich und angenehm. Er berichtete von den Depressionen seiner Mutter, wie er sie früher nicht verstanden hat, ob die Krankheit vielleicht erblich sei, oder ob möglicherweise kranke Eltern kranke Kinder erziehen. Seine inneren Widerstände, sein mangelnder Selbstwert, seine Zerrissenheit haben mich sehr berührt. Ebenso hat mich berührt, wie Charly sich mir öffnete, mir vertraute.

Ich fragte ihn, ob er denn gläubig sei, ob er “Halt“ habe. Er meinte, er sei Christ. Ich fragte, ob er auch Interesse am Buddhismus habe. Ja, erwiderte er, durch Meditation fühle er sich wohl, habe aber oft nicht den „Antrieb“ die Übungen zu machen. Ob er sich schon einmal mit dem „Erwachen“ beschäftigt habe, fragte ich. Ja, habe er, doch davor habe er Angst, das Thema sei zu schwer für ihn. Buddha hätte doch gesagt, die „Erleuchtung“ sei in jedem von uns, man müsse sie nur “finden“, in unseren Tiefen.

Ja, aber da hätte er Bedenken, ob er das denn wert sein. Ich meinte, dass nur sein Ego ihm solche Gedanken einflüstert, vergleichbar mit einem kleinen Affen, der auf seiner Schulter sitzt, und ihn beeinflusst, dass das Ego sein Diener sein müsse, und nicht sein Herr, dass er das Ego zum Schweigen bringen könne, er es wenigstens versuchen sollte. Charly erzählte, ja, ich hätte recht, er hat sogar dem kleinen Wesen auf seiner Schulter schon einen Namen gegeben. Mein Ratschlag war, sich immer, wenn das Wesen auf seinen Schultern sich bemerkbar mache, er sich auf das Thema “Erleuchtung“ konzentrieren solle, er immer das Wesen mit dem Thema zum Schweigen bringen kann. Ich erzählte ihm auch von meinem Blog und hoffe, er wird diesen Beitrag lesen.

Das Ego abzuschalten ist der erste Schritt, um das richtige Umfeld und die richtigen Bedingungen für die „Erleuchtung“ zu erschaffen. Auch eine große Reise beginnt mit einem kleinen Schritt!

Buddhismus im Alltag

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