Читать книгу Einfach Dual - Rainer Jaeckle - Страница 31

Er war von Anfang an dabei. Dual bestimmte sein Leben. Mein Großvater verstarb am 6. Juni 1969 in den Nachstunden. Die Beerdigung fand auf dem Friedhof bei der Kirche in St. Georgen statt. Siegfried Steidinger hielt eine Grabrede, die den Werdegang meines Großvaters treffend wiedergibt:

Wir nehmen heute Abschied von einem Manne, dem im Leben und der Entwicklung unserer Firma eine erhebliche Bedeutung zukommt und dem wir vieles verdanken. Die Wesentlichsten davon wollen wir uns in der Stunde des Abschieds nochmals vor Augen halten. Mit dem Namen Johann Jäckle verbindet sich für uns alle zunächst vornehmlich der Begriff der Gründergeneration unserer Firma. Bereits im Jahre 1898 kam der Verstorbene in freundschaftliche Beziehungen zu Christian Steidinger, dem Gründer unseres Unternehmens.

Seine Lehre bei dessen Bruder Josef machte ihn anschließend mit der Triebdreherei und Feinmechanik vertraut. Als sich dann 1906 die gemeinsame Firma Gebrüder Steidinger konstituierte, war es Johann Jäckle, der aufgrund seiner Zuverlässigkeit schon bald die Position eines Facharbeiters übertragen erhielt. Sein Arbeitsbereich wuchs mit der Vergrößerung der Fabrik stetig. Umsichtig und tatkräftig meisterte er die ihm gestellten Aufgaben.

Es kam nicht von ungefähr, dass ihm Christian Steidinger bereits im Jahre 1912 die Verantwortung für die gesamte Fertigung übertrug. Ihm konnte er voll vertrauen. Gleichgültig wie sich das Schiffchen der Firma auf den Wogen des Wirtschaftsgeschehens hob und senkte - und es gab in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg, während der Inflation und zur Zeit der Weltwirtschaftskrise manche Tiefe zwischen den Wellenbergen zu bestehen - unbeirrbar, pflichtbewusst und eminent tatkräftig ging Johann Jäckle seinen Weg und schuf als Betriebsleiter den fertigungstechnischen Grundstock der Firma, auf dem die nachfolgende Generation weiterbauen konnte.

Wenn wir heute Abschied von ihm nehmen müssen, so geht uns damit auch jenes Band verlustig, welches er persönlich als der älteste Mitarbeiter unserer Firma noch zu deren Anfängen hin zu knüpfen wusste. Wie lebendig war plötzlich alles, wenn er in seiner anschaulichen Art von den damaligen Zeiten erzählte.