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Ein Überblick
ОглавлениеDie Bücher von Alfred Kotschenreuther über Dual und PE sind rar auf dem Büchermarkt. Trotzdem ist es mir gelungen über Ebay das Buch „Aufstieg und Niedergang der St. Georgener Phono-Industrie“ von 1984 zu erwerben. Darin ist eine Chronologie der Ereignisse rund um Dual und PE bereits enthalten. Nachfolgend in Abgrenzung zu diesem „Standardwerk“ versuche ich, die wichtigsten Ereignisse aus den Unterlagen meiner Familie abzuleiten und damit auch andere Schwerpunkte zu setzen.
1890 Die Steidinger waren noch nicht den Fabrikaten-Status in St. Georgen. Das Zeitalter der Industrialisierung hatte St. Georgen aber schon erreicht. Die Dampfmaschine hat schon Einzug gehalten. Es gab schon eine Reihe von Unternehmen wie die Uhrenfabrik Tobias Bäuerle, J.G. Weiser, die Werkzeugmaschinen fertigten oder die Gebrüder Heinemann, die Dampfmaschinen, sogenannte Lokomobile, einsetzten und bis zu 100 Arbeiter hatten.
An dieser Stelle möchte ich einen kleinen Exkurs machen, um anhand eines Beispiels, das wagemutige und einsatzfreudige Unternehmertum damals in St. Georgen aufzuzeigen. Der nachfolgende Auszug stammt aus dem Lebenslauf von Christoph Heinemann, den ich in den Unterlagen meines Vaters gefunden habe.
Ich (Anm.: Christoph Heinemann) und Heinrich (Anm.: sein Bruder) sahen uns das „Maschinle“ an, es gefiel uns gut, aber Göringer (Anm.: Verkäufer) hatte keine Zeit, und wir mussten uns die Sache auch überlegen und schauen, wo Geld hernehmen. Wenn meine Kinder und Enkel in dem alten Hauptbuch vom Jahre 1866 nachlesen, wie armselig Bruder Heinrich das Geld von Mutter zurückbezahlte, und wie wir beide später das Kostgeld für unsere Arbeiter ihr zurückbezahlten, dann werden sie sehen, wie schwer wir angefangen haben.
Wir beide, Heinrich und ich, hatten keine Ruh mehr, und so brachten wir endlich das Geld soweit zusammen. Bruder Heinrich fuhr Mitte September wieder nach Rippoldsau und erhandelte das Lokomobil frank Hausach für 550 Markt.