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Vorwort zur dritten Auflage

Seit der letzten Auflage des Buches im Jahr 2017 verschärften sich in der menschlichen und in der natürlichen Umwelt eine Reihe bedrohlicher Tendenzen. Aktuellen Berichten des „Club of Rome“ entsprechend schreitet die Klimaerwärmung massiv voran (Auftauen des Permafrostes …), Umweltkatastrophen häufen sich (Waldbrände, Unwetter …), die Umweltverschmutzung nimmt weiterhin zu (Mikroplastik …), die Labilität des Finanzkapitalismus verhindert eine stabile Wirtschaftsentwicklung (Spekulation, Wettgeschäfte …), soziale Spannungen und kriegerische Auseinandersetzungen wachsen (Arm-Reich-Diskrepanz, religiöse Konflikte …), Nahrungs- und Energieressourcen vermindern sich (Wüstenbildung …), diktatorische Entwicklungen bedrohen Demokratien („Trumpismus“ …) und die Beherrschung von Pandemien (COVID-19 …) scheint aufgrund zunehmender Mobilität und Kontaktintensität immer schwieriger zu werden.

Es sind in Zukunft dramatische gesundheitliche und wirtschaftliche Schäden zu erwarten, welche auch die Psyche der Menschen in vielfältiger Weise belasten werden: Ängste, depressive Verstimmungen, Aggressionen, Hilflosigkeitsgefühle, Verlust von Empathie, soziale und nationale Vorurteile, Suche nach „Sündenböcken“ und Demokratieverdrossenheit werden daher zunehmen. Psychologinnen und Psychologen werden somit zukünftig vermehrt therapeutisch gefordert sein. Wesentlich und bisher zu wenig beachtet werden sie aber auch Aufgaben der psychologischen Aufklärung hinsichtlich eines möglichen nachhaltigen Lebens und einer realistischen Wegweisung in eine glückliche Zukunft aufzeigen müssen, um unsere Resilienz zu fördern und unser dringend nötiges Engagement für die Zukunft zu stützen.

Die Psychologie darf nicht nur als Mittel der Anpassung an inhumane Zukunftsszenarien wirksam werden, sondern sie muss auch als Wegbereiter für ein positives, nachhaltiges und aktionistisches Weltbild des Menschen nutzbar sein. Psychologische Erkenntnisse haben insofern auch anthropologische Bedeutung, als sie Möglichkeiten und Begrenzungen sowie den Entwicklungshorizont menschlicher Existenz aufzeigen und damit „evidenzbasierte“ Einsichten in eine humane Zukunftsgestaltung eröffnen. Psychologisches Fachwissen zeigt etwa systematische Verfälschungen in der Wahrnehmung von Mitmenschen auf; es hilft, Denkfehler beim Problemlösen zu vermeiden; es liefert Praktiken zur Angst- und Stressbewältigung, bietet Regeln für verbesserte Kommunikation und Kooperation an und spezifiziert in der Wohlbefindens- und Glücksforschung jene Faktoren, die für ein erfülltes Leben der/des Einzelnen oder von Bevölkerungsgruppen nötig sind. Psychologie muss mit anderen Worten stärker wertorientiert und wieder humanistisch werden, um ihrer Verantwortung als menschen- und weltbildgestaltende Wissenschaft gerecht zu werden.

Hinsichtlich der Neugestaltung des Buches bedanke ich mich für wichtige Fehlerkorrekturen bei Marius Wagner, einem äußerst gewissenhaften Leser des Buches. Besonderer Dank für das Zustandekommen der neuen Auflage gebührt dem Facultas-Verlag, insbesondere Frau Dr. Mannsberger-Nindl und Frau Mag. Tatzreiter, welche mir in vielerlei Hinsicht bei der Überarbeitung des Buches wesentlich entgegenkamen. Elijah Uher und Asya Efe leisteten einen wertvollen Beitrag für die Ergänzung und Korrektur des Literaturverzeichnisses. Meiner Tochter, Dr. med. Lydia Maderthaner, verdanke ich wichtige Einsichten aus den mit ihr geführten forschungsbezogenen Diskussionen. Meine Lebenspartnerin, Dr. med. Eva Uher, ließ nicht nur meine zeitweise erlahmende Motivation nicht gelten, sondern war auch stets bereit, auf thematische Fragen und kritische Punkte einzugehen und setzte in den zahlreichen Gesprächen wichtige Lösungsimpulse.

Rainer Maderthaner

Psychologie

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