Читать книгу Ich möchte Dir ein Liebes schenken - Rainer Maria Rilke - Страница 35

WEISST DU, DASS ICH DIR MÜDE ROSEN FLECHTE

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Weißt Du, dass ich Dir müde Rosen flechte

ins Haar, das leis ein weher Wind bewegt –

Siehst Du den Mond, wie eine silberechte

Merkmünze, und ein Bild ist eingeprägt:

ein Weib, das lächelnd dunkle Dornen trägt –

Das ist das Zeichen toter Liebesnächte.

Fühlst Du die Rosen auf der Stirne sterben?

Und jede lässt die Schwester schauernd los

und muss allein verdarben und verderben,

und alle fallen fahl in Deinen Schoß.

Dort sind sie tot. Ihr Leid war leis und groß.

Komm in die Nacht. Und wir sind Rosenerben.

Ich möchte Dir ein Liebes schenken

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