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Venedig – Es ist doch alles gesagt

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Dass du ein Traum bist

Und eine Marmorleiche

Du wie eine Hure liebst

Und für jeden Cent dich gibst

In deinen Schoß sich Millionen ergießen

Die wie Schmeißfliegen die Schönheit zerfetzen

Goldene Lichter durch Kanäle fließen

Sich im Salzdunst die Fassaden zersetzen

Jedes Jahr werden Liebhaber geboren

Die sich dichtend auf die Knie werfen

Geblendet vom Geheimnis selbstverloren

Sie ihre süchtigen Augen schärfen

Du willst Welttheater, Bühne, Vorbild sein

Zum Rummelplatz billig herabgesunken

Tausend Pappmasken für den leeren Schein

Dein Platz in der Geschichte durchgewunken

Trittst jammernd vor die Weltgemeinde

Sammelst Dollar für die faulenden Stelzen

Verführst noch deine ärgsten Feinde

Im Pastelllicht selbst harte Seelen schmelzen

Sie wollten dich sterben lassen

Als alten Zauber niederreißen

Nahrung für die, die dich hassen

Sich in dein Rätselspiel verbeißen

Auch ich kenne die lüsterne Verzweiflung

Die mich zu San Giorgio Maggiore treibt

Auf den roten Turm in der Morgendämmerung

Wenn die Illusion aus den Wassern steigt

Wenn auch für mich, wie für viele vor mir

Das Undenkbare Gestalt annimmt

Ein einzig maßloses Geschenk von dir

Das mich mit allem versöhnlich stimmt

Venedig – und andere Obsessionen

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