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Canal Grande

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Am liebsten schwimm ich in der Nacht im Boot

Im leisen Tuckerboot du schwarzer Fluss

Wenn dein Kitschmond steht, er die Kuppeln streichelt

Weiß ich, was ich muss, das Boot reißt dich auf

Mit sanfter Macht, die Luft wird satter, voller

Meergeruch steigt rauf, vertieft uns die Nacht

Ich leg die Hand ins Wasser, sie erschrickt

Algen starr, wie im Grab gefangen, stehen

Sie wollen sich um meine Finger drehen

Doch das Boot, es reißt mich weiter, beschützt

Von einem kleinen Licht, das tanzt und schmeißt

Im Auf und Ab mir Strahlen ins Gesicht

Auch aus Palästen sinken Lichteraugen

Vereinzelt dort, wo noch das Leben ist

Ich anker zwischen den bemalten Pfählen

Ein leichter Fisch, der an der Angel hängt

Höre Töne aus vergangenen Sälen

Die Angel dieser Nacht, die in mir drängt

Ich will mich gegen diesen Sog nicht wehren

Und lasse los mein Boot in tiefer Schwärze

Mit den schwülen Winden aus nahen Meeren

Verändert sich der Fluss, er geht so still

Kulissen hier mit Mond und Wellentanz

Eine Stille, die ich nicht hören will

Venedig – und andere Obsessionen

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