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Kapitel 3

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Die Abreise

In ein paar Tagen wird es soweit sein und Linda ist immer noch in sich zerrissen ein Teil von ihr möchte gerne hier bleiben und der andere Teil möchte gerne die große Reise in das unbekannte Land antreten.

Die Freundinnen und Freunde von Linda veranstalteten an ihrem vorerst letzten Wochenende in der Heimat im Gasthaus ihres Heimatortes eine kleine Party. Es ging fröhlich und lustig zu, nur beim Abschied wurden Tränen vergossen.

Am nächsten Tag fütterte Linda nochmals die Hühner im Stall, versorgte auch das übrige Vieh und packte ihre sieben Sachen in ihren großen Koffer.

Elisabeth bereitete das letzte gemeinsame Abendessen in der Küche vor und Ingeborg deckte den Tisch. Die kleine Betty sprang den ganzen Tag um ihre geliebte Tante herum, konnte sie es gar nicht verstehen warum und wo ihre Tante am nächsten Tag hinging.

Als Alle am Tisch saßen holte Linda aus einer großen Tüte eine herrliche Puppe, die sie bei den Amerikanern gekauft hatte und gab sie Betty. Diese Puppe hieß Conny und sollte sie immer an ihre Tante erinnern. Auch für Ihre Mutter hatte Sie etwas gekauft, eine schöne Kaffeetasse mit der Aufschrift:“ Für meine geliebt Mutter“. Günther bekam ein paar Päckchen Zigaretten und Ingeborg eine Schachtel Praline. Das waren ihre Abschiedsgeschenke aber in einem Jahr ist sie ja wieder zurück.

Es sollten aber ein paar Jahr mehr werden. Nach diesem Abend war nichts mehr wie es früher war und sollte auch nie mehr so werden.

Ganz früh morgens verabschiedete sich Linda mit Tränen in den Augen von der ganzen Familie und fuhr mit Bus und Zug nach Kaiserslautern zur Familie Porter. Nachmittags ging es mit dem Zug von Kaiserslautern nach Hamburg, zum Hafen.

Während der Zugfahrt sah Linda aus dem Zug deutsche Landschaft, die sie noch nie gesehen hatte und wusste immer noch nicht, ob sie lachen oder weinen sollte.

In Hamburg angekommen fuhren Alle mit dem Taxi zum Hafen wo schon ein großes Schiff auf sie wartete.

Man, solch einen großen Dampfer hatte Linda noch nie gesehen. Das Schiff hatte sogar einen Namen, Blueberry hieß es. Herr Porter hatte für sie eine Innenkabine gebucht. Alleine diese auf dem großen Schiff zu finden war schon schwer. Beeindruckt von dem riesigen Kahn verschwand Linda dann in ihrer Kabine mit Gedanken an den frühen Morgen, als sie noch an der Haltestelle ihres kleinen Dorfes stand. Nun stehen sechs Wochen Schiffsreise bevor, ehe sie in New York anlegen. New York, es ist einfach unglaublich, in ein paar Wochen würde sie in New York sein, in der größten Stadt der USA. Sie, ein einfaches Zimmermädchen ist über den großen Teich gefahren und New York liegt ihr zu Füßen.

Tabletten für Übelkeit während der Schiffsreise hatte Herr Porter auch dabei, diese waren aber nach zwei Tagen vorbei. Das Meer war rauh und die Wellen teilweise hoch, sodass Linda manchmal die Angst überkam. Was würden wohl die Mutter, Bruder und Nichte zuhause machen ? Kommen sie ohne mich zurecht ?

Linda setzte sich hin und schrieb einen Brief an ihre Mutter, dass es ihr gut geht und sie noch zwei Wochen auf dem Schiff ist, ehe sie in New York anlegen. Sie bräuchte sich keine Gedanken um ihre Tochter zu machen, schließlich passt ja Familie Porter auf sie auf. Das muss doch ein Trost für Elisabeth sein. Was wird meine Schwägerin machen ? Ist das Baby schon auf die Welt gekommen ? Ist es ein Mädchen oder ein Junge ? Diese Fragen konnte Linda im Moment aber niemand beantworten und sie war mit ihren Fragen ganz alleine auf sich gestellt.

Weinend und doch hoffnungsvoll ging sie an diesem Abend in ihr Bett.

Die Zeit auf dem Boot verging langsam aber langsam näherte man sich dem Ziel New York. Linda versuchte während der Zeit auf dem Schiff ihr englisch aufzubessern und verbrachte fast den ganzen Tag mit ihren Büchern.

Die Blüte meines Lebens

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