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Vorwort

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»Nicht stolze Kathedralen haben wir vor uns, sondern baufällige Ruinen, architektonische Mißbildungen, deren prekäres Dasein, von ihren Baumeistern durch unschönes Flickwerk nur mit Mühe verlängert wird. Das ist die wissenschaftliche Wirklichkeit.« (Feyerabend 1978: 224).

Das Zitat von Feyerabend beschreibt in zutreffender Weise die aktuelle Situation der Generationenforschung sowie Debatten und Sichtweisen um dieses Thema. Jeder scheint mitreden zu können und jeder beansprucht für sich Richtigkeit: Die mediale Flut an Generationenbegriffen und -experten verwehrt sich meist jeglicher Reflexion. Für uns als Institut für Generationenforschung Anlass genug, um Theorie in das Chaos um die Generationenkonzeptionen zu bringen. Die ganzheitliche Perspektive, die wir durch die Integration verschiedenster wissenschaftlicher Disziplinen einnehmen, lässt immer wieder die »baufälligen Ruinen« und »architektonischen Missbildungen« erkennen, denen wir im Umgang mit der Generationenforschung konfrontiert sind. Gerade die »methodische Einäugigkeit« mit der oft in der Generationenforschung hantiert wird, hat der Generationenforschung wohl zu Recht in manchen wissenschaftlichen Disziplinen einen schlechten Ruf eingebracht. Man könnte meinen, dass das von Feyerabend vorgestellte methodologische Konzept des unreflektierten, aber von Feyerabend so nicht intendierten »anything goes«, gerade ein Spezifikum der Generationenforschung ist. Tatsächlich aber steckt in diesem Konzept weitaus mehr, was sich aus seiner begrifflichen Analyse erschließen würde. Dieser vorliegende Ansatz verfolgt das Ziel, durch eine Interpretation der Philosophie Feyerabends, die wissenschaftliche Wirklichkeit der Generationenforschung auf einige Pfähle zu stellen. Das geschieht über eine reflektierte methodologische Grundlage der Generationenforschung, jenseits von »anything goes«.

Augsburg, im November 2021Rüdiger Maas & Kathrin PetersInstitut für Generationenforschung
Neueste Generationenforschung in ökonomischer Perspektive

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