Читать книгу 7 erotische Sexgeschichten - Regina Stanz - Страница 3

Gogo Girl

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»Bist du wahnsinnig geworden?« Entgeistert sah Joanna auf ihre schniefende Zwillingsschwester herab und riss die Augen auf.

Carol blinzelte unter ihren angeschwollenen Lidern hindurch und seufzte. »Du musst mir helfen, Jo, bitte!«, sagte sie und trötete erneut in ein Papiertaschentuch. »Wenn du nicht für mich einspringst, bin ich den Job los und kann mein Studium endgültig an den Nagel hängen.«

Joanna hob die Hände und ließ sich auf einen Sessel fallen. »Das ist nicht dein ernst , Carol. Ich kann das doch gar nicht!«

Carol hustete erbärmlich.

Die Schwester tat ihr natürlich leid, aber was sie hier von ihr verlangte, war nun wirklich reichlich unverschämt.

»Bitte, Jo«, krächzte Carol und rieb sich die gerötete Nase, die dicker war als sonst und in ihrem schmalen Gesicht riesig wirkte. »Du hast doch den Kurs damals mit mir zusammen gemacht, es ist gar nichts dabei!«

Joanna schüttelte den Kopf und biss sich auf die Unterlippe. »Was ist das für ein dämlicher Chef, wenn er dich nicht einmal krank sein lässt?«, fragte sie.

»Er hat eben nicht so viele Mädchen, die einspringen könnten. Und ich hab ihm versprochen, mich um Ersatz zu kümmern. Außer dir fällt mir niemand ein! Meine lieben Stammgäste würden ja nicht einmal merken, dass ich gar nicht da bin, wir sehen uns doch so ähnlich. Du darfst das Geld natürlich behalten, um die fünfhundert Pfund dürften drin sein.« Sie hustete erneut und schnappte dabei nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen.

»Fünfhundert Pfund?« Joanna dachte an die todschicken Pumps und die perfekt dazu passende Handtasche, die sie erst letzte Woche in ihrer Lieblingsboutique gesehen hatte. Obwohl sie ihr Studium schon beendet und gerade ihren ersten Job in einer Werbeagentur angefangen hatte, konnte sie sich bei dem kleinen Assistentengehalt solche Extravaganzen natürlich nicht leisten. Im Gegensatz zu Carol, die trotz ihres Studentendaseins dauernd neue Klamotten kaufte.

»Hm ... muss ich mich da auch anfassen lassen?«

Carols Augen erhellten sich, als sie von dem Taschentuch in ihrer Hand zu ihrer Schwester aufsah. »Nein, natürlich nicht«, beeilte sie sich zu sagen. »Du musst nur mit dem Hintern wackeln, deine Titten vorzeigen und nett lächeln. Das kannst du doch!«

Joanna lachte auf. »Na ja«, sagte sie. »Ich bin nicht gerade geübt darin ...«

Ihre letzte Beziehung lag jetzt immerhin schon sechs Monate zurück, und es wäre ihr im Traum nicht eingefallen, vor Mike mit dem Hintern herumzuwackeln. Für ihn war sie immer die brave, schüchterne Jo gewesen. Er hielt sie für eine Heilige, und wahrscheinlich wäre er ohnmächtig geworden, wenn sie ihn mit einem richtig heißen Strip angemacht hätte. Vielleicht hätte er sich dann aber auch nicht entschlossen, mit der frechen blonden Studentin aus seinem Seminar eine Affäre anzufangen.

»Ich muss vorher trainieren«, sagte sie seufzend, und Carol schloss erleichtert die Augen.

»Danke«, sagte sie heiser. »Das werde ich dir nie vergessen.«

Joanna grinste. »Ich werde mir eine Revanche überlegen«, sagte sie und wedelte drohend mit dem Zeigefinger vor Carols Nase. »Aber jetzt werd’ du erst mal wieder gesund. Ich kriege das schon irgendwie hin.«

Sie drückte ihrer Schwester einen Kuss auf die glühende Stirn und ging zurück in ihre Wohnung, die nur zwei Häuserblocks entfernt lag.

***

Genervt zupfte Jo an dem winzigen Kostüm herum, das sie aus dem metallenen Spind mit der Aufschrift »Carol« geholt hatte. Sie hatte ein paar Pfund mehr auf den Hüften als ihre sehr schlanke Schwester, und der goldglänzende Stoff des winzigen Outfits schnitt in ihr Fleisch. Ihre Brüste wurden durch die fehlende Größe des Oberteils obszön zusammengequetscht und quollen so weit heraus, dass sie das Top kaum würde ausziehen müssen. Am Rand konnte man mit guten Augen schon das dunkle Rosa ihrer Brustwarzen erkennen!

»So ein Mist«, fluchte sie, als sie sich erhob und vorsichtig versuchte, auf den schwindelerregend hohen Absätzen ein paar Schritte zu gehen. »Die Dinger sind ja spitz wie Stricknadeln! Wie soll man darauf bloß laufen, geschweige denn tanzen?«

Seufzend ließ sie sich auf den Stuhl zurückfallen und streckte die Beine aus. Worauf hatte sie sich nur eingelassen?

»Kann ich dir helfen, Darling?«

Joanna schrak auf. Vor ihr stand eine rothaarige dralle Frau, die einige Jahre älter war als sie selbst und ganz offensichtlich künstliche Brüste hatte, jedenfalls standen diese auch ohne einen BH der Schwerkraft trotzend von ihrem Oberkörper ab. Sie trug ein bauchfreies Top mit Spaghettiträgern aus einem schwarzen Lurexstoff und einen knallengen Minirock aus pinkem Lack. Immerhin lächelte sie freundlich.

»Was ist los, Carol? Du wirkst so unsicher und gestresst heute«, fragte sie und kaute auf einem Kaugummi herum, der immer wieder zwischen ihren nicht mehr ganz weißen Zähnen auftauchte.

»Ich bin nicht Carol«, antwortete Joanna leise. »Ich bin ihre Schwester Joanna. Carol hat mich gebeten, sie heute zu vertreten, sie ist krank.«

Die Rothaarige runzelte die Stirn und strich sich eine lange Haarsträhne aus dem Gesicht. »Echt jetzt? Du siehst genauso aus wie sie! Vielleicht etwas üppiger.« Sie malte mit den Händen imaginäre Kurven in die Luft und lachte heiser.

»Ich bin Kim«, sagte sie dann und reichte Joanna die Hand. »Kannst du denn tanzen?«

Joanna stöhnte. »Ein wenig«, antwortete sie. »Ich hab vor ein paar Jahren so einen Kurs mit Carol besucht, aber im Gegensatz zu ihr hab ich mich nie getraut, das vor anderen auszuprobieren.« Sie verstummte und starrte auf ihre Füße, die in den hohen Plateausandalen winzig wirkten. Was war in sie gefahren, dieser Schnapsidee zuzustimmen? Sie würde sich in dem Etablissement bis auf die Knochen blamieren!

»Na, die Jungs sind leicht zu begeistern«, meinte Kim und grinste, während sie sich im Spiegel betrachtete und an ihrem Rock zupfte. »Und du siehst heiß aus! Solltest Carol sagen, dass sie ruhig ein paar Pfunde zulegen kann. Die Männer stehn drauf, die mögen so dürre Bretter mit Erbsen nicht.« Sie lachte wieder heiser.

Joanna erschauerte. Sie würde gleich die stickige Umkleide verlassen und sich in die Höhle der Löwen begeben müssen!

»Bleib einfach cool. Immer nett lächeln, sobald einer die Hand ausstreckt, draufhauen oder drauftreten«, erzählte Kim. »Die meisten Jungs sind Stammgäste und wissen sich zu benehmen, aber es kommen auch immer mal wieder neue Kerle hier rein und gucken, was so geht.«

Die Frage brannte ihr schon lange auf der Seele, und nun wagte sie es, sie zu stellen: »Macht ihr denn nie ... Ich meine, wenn jemand richtig viel Geld dafür bietet ...?«, fragte sie schüchtern und fixierte die rothaarige Kim.

Die zog die Nase kraus. »Na ja, einige von uns machen das schon«, gab sie freimütig zu. »Aber erst nach Feierabend. Vorher hat der Chef was dagegen, er will den Laden sauber halten. Wenn dir aber einer gefällt und der dir Kohle anbietet, nur zu! Die meisten zahlen ziemlich gut für’n kleines Extra.«

Joanna schüttelte sich. »Nee, das ist nichts für mich! Ich war nur neugierig.«

»Alles eine Frage des Preises«, sagte Kim und zwinkerte ihr zu. »Wie seh ich aus?«, fragte sie dann und drehte sich vor Joanna hin und her.

»Super«, gab sie zu verstehen, und Kim strahlte glücklich.

»Kommst du mit raus?«, fragte Kim.

Joanna zögerte und warf einen letzten Blick in den Spiegel. Sie hatte sich grell geschminkt und eine blonde Perücke mit sehr langen Haaren aufgesetzt, die Carol auch immer trug. Ihre Schwester war der Meinung, dass die Blondinen im Club mehr Geld verdienten als die Dunkelhaarigen. Also war Joanna ihrem Rat gefolgt, zumal sie noch immer hoffte, dass den meisten Gästen gar nicht auffallen würde, dass nicht Carol selbst heute Abend hier für sie tanzte. Allerdings verpuffte diese kleine Hoffnung innerhalb weniger Sekunden, als sie auf den dünnen Bleistiftabsätzen hinter Kim her balancierte.

»Oh weia«, meinte die und warf einen Blick auf Joannas Füße. »Das hättest du aber noch üben müssen! Am besten du bewegst dich nicht zu sehr beim Tanzen und bleibst einfach auf deinem Tisch stehen.«

Joanna riss den Mund auf. »Tisch? Ich muss auf einem Tisch tanzen?« Sie schnappte nach Luft.

Kim lachte laut. »Süße, warst du noch nie hier? Sag mir nicht, dass du gar nicht weißt, was genau du hier machen sollst?«

Joanna kaute auf ihrer Unterlippe und schüttelte verlegen den Kopf. »Ich ... ich dachte, ich ...«

Kim ergriff ihre Hand und zog sie hinter sich her durch einen schwarzen Stoffvorhang in den Club. »Es ist noch keiner da, wir sind früh dran«, sagte sie.

Tatsächlich war der nur spärlich beleuchtete Raum menschenleer, aus den Lautsprechern drang leise Musik. Tief einatmend sog sie die Atmosphäre des Clubs in sich ein. Er war nicht allzu groß, aber stilvoll eingerichtet. Fünf ovale Tische mit Stangen in der Mitte, die unter der hohen Decke befestigt waren, bildeten den Mittelpunkt. Um die Tische herum formierten sich Eckbänke aus schwarzem Leder, moderne Kronleuchter sorgten für eine dezente Beleuchtung und so etwas wie Stil.

In einer Ecke entdeckte sie Bob, den Besitzer. Er war groß, breit und glatzköpfig. Aber ein nettes Gesicht und freundliche Augen mäßigten seine bullige Erscheinung, obwohl es keinen Zweifel gab, dass man sich mit ihm besser nicht anlegen sollte. Joanna hatte ihn bereits vor einem Jahr kennengelernt, als Carol sie mitgeschleppt hatte, um ihr den neuen Job zu erklären. Allerdings war sie damals mit hochroten Wangen geflüchtet, noch bevor Carol angefangen hatte zu tanzen.

»Hey! Bist du Joanna?« Bob betrachtete sie mit unverhohlener Neugier und ließ seinen Blick von oben nach unten über ihren Körper gleiten, bevor er ungeniert an ihren Brüsten hängen blieb. Sie spürte, dass Röte in ihre Wangen schoss, und wand sich unbehaglich hin und her.

»Ja, Carol ist krank und ich ...«

Er winkte ab und zog eine Zigarette hinter dem Ohr hervor, die er zwischen die Lippen schob. Dann kramte er in der Tasche seines weißen Anzuges nach einem Feuerzeug. »Weiß schon«, murmelte er. »Kannst du das überhaupt?« Er runzelte die Stirn und musterte sie erneut.

Offenbar hegte er größere Zweifel daran, dass Joanna ihre Schwester ersetzen könnte, was ihren Ehrgeiz weckte. »Na ja, ich bin nicht so erfahren wie Carol, aber ich kann mich schon bewe ...«

»Jaja, mach mal«, unterbrach er sie und setzte sich auf einen Barhocker, nachdem er endlich erfolgreich die Zigarette zum Glühen gebracht hatte.

»Äh – hier?« Joanna klimperte nervös mit den Lidern und verwünschte die Kontaktlinsen, die schon jetzt ihre Augen brennen ließen. Das konnte heiter werden! Aber eine Gogo-Tänzerin mit Brille ging natürlich gar nicht, also musste sie da wohl durch. Hoffentlich hatte sie ihre Augentropfen nicht vergessen.

»Ja klar, hier«, meinte Bob grinsend und stellte die Füße auf dem unteren Metallring des Hockers ab. »Oder wolltest du hinten in der Umkleide allein vor dich hin tanzen?«

Joanna schüttelte den Kopf und biss sich auf die Unterlippe. »Aber es ist ja noch niemand da«, versuchte sie einzuwenden, und Kim lachte leise.

»Darling, keine Scheu!«, flüsterte sie. »Bob ist okay, er will bestimmt nur mal sehen, ob du das gut machst.«

Joanna schluckte nervös. Unter ihren Achseln bildete sich ein feuchter Schweißfilm, und ihre Körperhaare hatten sich vor Nervosität erregt aufgerichtet. Sie sollte einfach ihre Sachen nehmen und verschwinden, was tat sie eigentlich hier? Carol würde bestimmt auch einen anderen Job finden, und wenn Bob so mies drauf war, dass er ihr nur wegen einer Erkältung kündigen wollte, war er sowieso ein heißer Kandidat auf den Titel Arschloch des Jahres.

»Na los! Oder spielst du Prinzessin Rührmichnichtan?« Bob grinste bis an beide Ohren und entblößte dabei eine Reihe blendend weißer Zähne, die perfekt in eine Zahnpastareklame gepasst hätten.

Joanna hob die Schultern und spitzte die Ohren. »Vielleicht geht die Musik ein bisschen lauter?«, fragte sie schüchtern, und Bob hob die Hand. Nach einem Fingerschnipsen schwoll der harte Technobeat so an, dass er Joanna direkt in den Magen fuhr, aber sie fühlte sich wohlig beschützt von der lauten Musik und atmete erleichtert auf. Zaghaft begann sie, ihre Hüften im Takt zu bewegen und ließ Bob dabei nicht aus den Augen. Er verzog noch immer das Gesicht, eine tiefe Falte inmitten seiner Stirn bedeutete, dass er sich Sorgen machte. Joanna schloss kurz die Augen und holte tief Luft, dann versuchte sie, sich auf den Rhythmus einzulassen.

Sie vergaß, wo sie war, vergaß die rothaarige Frau hinter sich, die auf ihre Pobacken starrte, vergaß den Glatzkopf auf dem Barhocker, der sie noch immer misstrauisch betrachtete. Sie stellte sich vor, der Club sei schon gefüllt mit Menschen, Männern, die nur ein Ziel hatten – sich anmachen zu lassen. Von ihr!

Sie legte eine Hand auf ihre Hüfte und ließ das Becken kreisen, ging in die Knie, spreizte die Beine, dann griff sie nach oben unter ihre Brüste und hob sie mit beiden Händen noch höher, sodass sie fast ihr Kinn berührten. Sie hörte, wie der dünne Stoff der Hot Pants bei ihren Bewegungen ächzte, die Nähte waren wohl durch ihre üppigen Kurven an ihrer Belastungsgrenze, aber es war ihr egal.

Sie lauschte der Musik, folgte dem Rhythmus der Drummachine und dem klagenden Gesang der Sängerin, fasste in die Perücke und ließ das blonde Haar verführerisch durch ihre Finger gleiten. Dann schleuderte sie den Kopf herum und sah Bob mit funkelndem Blick direkt in die Augen, öffnete leicht die Lippen, spreizte die Beine und ließ sich vor ihm zu einem gewagten Spagat nieder. Sie war sicher, dass das winzige Höschen nicht den ganzen Schritt verbergen würde, aber das störte sie nun nicht. Eine Hand glitt zwischen die Beine und rieb über die glitzernde Hose, während sie sich mit der anderen aufstützte und ihr Becken aufreizend auf- und abwippen ließ.

Erleichtert stellte sie fest, dass Bobs Stirnrunzeln einem erstaunten Augenaufreißen gewichen war. Offenbar gefiel ihm, was er sah, also legte sie nach und ging vor ihm auf die Knie. Nur zwei Meter trennten sie voneinander, während sie ihn mit verführerischem Blick fixierte und ihm eine tiefe Einsicht in ihr dralles Dekolleté bot. Sie streckte den Hintern raus und ließ ihn sinnlich in der Luft kreisen, im Takt der Musik, und sie spürte, dass sie feucht wurde.

Mist, hoffentlich konnte man das nicht durch das dünne Höschen sehen! Das wäre ihr nun nicht gerade angenehm. Aufhören mochte sie jetzt aber auch nicht mehr, erst recht nicht, als sie die Pracht zwischen Bobs Beinen sah, die sich dort unter der weißen Anzugshose abzeichnete. Kichernd drehte sie sich um und spreizte die Beine ein wenig weiter, sodass er von hinten direkt auf ihren Po gucken konnte. Sie griff erneut mit einer Hand zwischen ihre Schenkel und rieb vorsichtig an sich, die Feuchtigkeit war nun schon durch die Hot Pants zu spüren. Als sie wieder aufstand und am Rand des großen Tisches vor Bob in die Hocke ging, entdeckte sie ein paar Schweißtropfen auf seiner Stirn.

»Nun?«, fragte sie kokett und schüttelte die blonden Fakehaare, die ihr gut gefielen. Sie sah gar nicht mehr aus wie Joanna, die brave Studentin, dank des Make-ups, der Perücke und den Klamotten, die ihr viel zu klein waren.

Kim stieß hinter ihr einen Pfiff aus und applaudierte kurz. »Darling, das hätte ich nicht von dir erwartet«, rief sie und nickte anerkennend. »Super! Man merkt fast gar nicht, dass du das noch nie gemacht hast.«

Bob räusperte sich. »Nicht schlecht«, sagte er und drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus. »Dann kann es ja losgehen. Habt Spaß, Mädels, wir haben ihn auch!« Er stand auf und verschwand hinter der Theke.

Joanna stöhnte erleichtert auf.»Es sah aus, als hätt’ es dich echt angemacht«, meinte Kim und grinste.

Joanna lächelte gequält. »Ich bin eine gute Schauspielerin«, sagte sie und stöckelte auf wackeligen Beinen hinter ihrer neuen Kollegin her nach hinten.

Die warf einen Blick auf ihre Armbanduhr, bevor sie sie abnahm und zur Seite legte. »Zehn Minuten noch«, sagte sie. »Wie wär’s mit einem Drink zur Auflockerung?«

Joanna schüttelte den Kopf. »Nein, besser nicht. Ich trinke so gut wie nie Alkohol und ich ...«

»Du solltest heute damit anfangen«, meinte Kim und schenkte ohne weiteren Kommentar Sekt aus einer Piccoloflasche in zwei Gläser ein, von denen sie Joanna eins reichte.

»Na komm, ein Gläschen schadet nicht und macht dich locker«, sagte sie lächelnd und hob ihr Glas. »Auf deinen ersten Abend im LimeLight!«

Joanna setzte das Glas an und leerte es, ohne weiter darüber nachzudenken, in einem Zug. Der billige Sekt war säuerlich, prickelte aber angenehm und stieg ihr gleich in den Kopf.

»Besser?« Kim tätschelte mütterlich ihre Schulter und streichelte ungeniert mit einem Finger Joannas Gesicht. »Deine Haut ist toll«, sagte sie anerkennend. »So schön gleichmäßig. Und deine Figur ist ein Knaller. Auch in den zu kleinen Sachen.« Sie zwinkerte und gab ihr einen Klaps auf den Hintern. »Also los, Darling. Zeigen wir es ihnen!«

Sie schob Joanna durch den Vorhang wieder nach vorn.

Joanna verfluchte die hohen Absätze, auf denen sie sich nur wackelig fortbewegen konnte. Bei jedem Schritt hatte sie das Gefühl, der spitze Absatz würde sich in den zerkratzten Parkettboden unter ihren Füßen bohren und dort einen weiteren Abdruck hinterlassen.

Inzwischen hatten sich ein paar einsame Herren im Club eingefunden. Die Musik wummerte weiterhin so laut wie vorhin bei Joannas Probetanz, die Männer saßen allein an der Bar oder auf den Stühlen, die um die Tische standen, und starrten auf die noch leeren Tanzflächen.

»Wo sind denn die anderen?«, rief Joanna gegen die Musik. »Wir sind doch hoffentlich nicht nur zu zweit?«

Kim schüttelte den Kopf und zog sich mit einer ungeheuerlich behänden Bewegung auf einen der Tanztische hoch. »Die kommen später«, rief sie und richtete sich auf. »Wie du siehst, ist noch nicht viel los, die meisten Gäste trudeln erst nach Mitternacht hier ein, dann wird es voll. Carol und ich tanzen immer als erste, weil wir viele Stammgäste haben, die uns gern exklusiv genießen, bevor der Laden brummt.«

Sie lächelte einem älteren Herrn mit Halbglatze und Brille zu, der an der Theke saß und erfreut strahlte, als er Kim erkannte. Offenbar war er einer dieser Stammgäste. Joanna blieb etwas unschlüssig am Rand stehen und beobachtete die Rothaarige, die nun begann, ihre Hüften lasziv zur Musik zu bewegen.

»Hey, rauf da mit dir!« Bobs Stimme dröhnte lauter als die Bässe des Technobeats, und Joanna fuhr erschrocken herum. »Ich bezahl dich nicht fürs Rumstehen«, sagte er und grinste. Sein kundiger Blick, der wieder etwas lüstern ihre Kurven entlangglitt, ließ sie erschauern. Noch nie hatte sie sich so zur Schau gestellt gefühlt, und nie hätte sie gedacht, dass sie genau das anmachte. Was Mike wohl sagen würde, wenn er sie so sähe? Die brave Joanna – er hatte sie spaßeshalber oft Jeanne d’Arc genannt oder Meine Heilige – verwandelt in eine Schlampe, mit blonder Perücke und zu engen Lurexklamotten.

Seufzend zog sie sich an einem zweiten Tisch in einiger Entfernung von Kim hoch und kletterte etwas unbeholfen darauf. Bobs heiseres Lachen drang an ihre Ohren, der Idiot machte sich über sie lustig!

Joanna biss die Zähne zusammen und schloss die Augen, während sie tief einatmete. Ganz ruhig bleiben. Du kannst das. Dann versuchte sie, sich wieder auf die Musik einzulassen und den Rhythmus zu fühlen. Die Bässe wummerten und lösten ein Grummeln in ihrem Magen aus, aber schon bald begann ihr Körper, sich wie von selbst im Takt zu wiegen. Fest blieb sie mit beiden Fersen auf der Tischplatte stehen, der Gedanke, auszurutschen und vom Tisch zu fallen, jagte ihr Hitzewellen durch den Leib. Nur nichts riskieren. Es genügte, den Oberkörper zu bewegen, ab und zu mit gespreizten Beinen kurz in die Hocke zu gehen, und den beiden Typen, die sie anstarrten, einen Blick in ihren goldglänzenden Schritt zu ermöglichen.

Joanna lächelte den beiden Männern zu und zwinkerte. Der jüngere von ihnen errötete, lächelte aber leicht gequält zurück. Na also, dachte sie frohlockend. Die sind genauso aufgeregt wie ich! Was soll’s?

Sie warf einen raschen Seitenblick zu ihrer Kollegin rüber, die bereits angefangen hatte, ihr Top auszuziehen. Das löste eine erneute Hitzewallung in Joanna aus. Mist, daran hatte sie gar nicht gedacht, aber natürlich erwarteten die Zuschauer, dass sie mehr präsentierte als ihren wackelnden Hintern und das glitzernde Top. Der Blonde rutschte schon nervös auf seinem Barhocker herum und nippte an seinem klaren Drink.

Noch nicht, beschloss sie. Lassen wir sie ein bisschen zappeln.

Sie wand sich weiter auf dem Tisch, umklammerte die rettende Stange, die in der Tischmitte arretiert war, mit einer Hand und ließ sich an ihr herabgleiten. Doch die beiden Männer beachteten sie nicht mehr, sondern starrten nun auch auf den weiter entfernten Tisch, auf dem Kim sinnlich wie eine Schlange ihre Hüften kreisen ließ und sich dabei höchst elegant ihres knappen Oberteils entledigte.

Ihre Brüste lagen in körbchenlosen BHs, die sie attraktiv hoben, aber trotzdem nichts verdeckten. Die Nippel waren rot geschminkt, sie leuchteten und waren klein und hart, sodass sogar Joanna ihren Blick kaum davon lösen konnte. Kim hob ihre Brüste mit beiden Händen hoch, senkte das Kinn, und dann schnellte die spitze rosa Zunge hervor und strich zweimal kurz über ihre Brustwarzen. Joanna schluckte. Sie hatte das mal aus Spaß versucht, war aber gescheitert, obwohl ihre Brüste größer waren als die von Kim und es daher hätte einfacher sein müssen. Wahrscheinlich war ihre Zunge zu kurz.

Sie tanzte einfach weiter, aber niemand nahm von ihr Notiz. Die rote Kim hielt die wenigen Besucher mit dem Anblick ihrer wogenden Brüste in Atem. Es war deutlich zu sehen, dass sie nicht echt waren, dafür waren sie viel zu prall und standen unnatürlich von ihrem Brustkorb ab. Aber sie sahen einfach großartig aus, das musste Joanna neidlos anerkennen. Sie gönnte der Kollegin die begehrlichen Blicke, obwohl sie sich etwas dumm vorkam, nun für sich allein zu tanzen.

Neue Gäste betraten den schummrigen Club und ließen sich an der Theke nieder. Joanna warf einen kurzen Blick zu der Gruppe rüber, doch auch die Neuankömmlinge hatten nur Augen für Kim, die nun den pinken Rock über die Hüften schob und sich in einem winzigen String präsentierte. Sie war perfekt glattrasiert, die Haut glänzte verführerisch, und Joanna hatte jedes Verständnis der Welt für die männlichen Zuschauer, die von dem Anblick gefangen waren. Kim war ein perfekter Beweis dafür, dass Erotik nichts mit dem Alter zu tun hatte, denn obwohl sie deutlich älter war als Joanna, strahlte sie so viel Sex aus, dass sie sich neben ihr vorkam wie ein Mitglied des kirchlichen Mädchenchors.

»Gib dir etwas mehr Mühe«, ertönte Bobs Stimme direkt neben ihrem Tisch.

Hastig wandte sie sich um und schoss ihm wütende Blitze zu. »Mach ich ja«, erwiderte sie trotzig und bewegte sich weiter im Takt der Musik. »Aber gegen Kim hab ich keine Chance.«

Bob lachte wieder. »Mädchen, hast du mal einen Blick in den Spiegel geworfen? Du bist der pure Sex! Nur die blonden Haare passen nicht zu dir. Und die alberne Maske nervt.«

Joanna protestierte. »Die brauch ich, nachher erkennt mich hier noch jemand!«, sagte sie und rückte die glitzernde Maske, die beinahe die gesamte obere Gesichtshälfte bedeckte, zurecht. »Außerdem mag ich es, geheimnisvoll zu wirken.«

Bob schnaufte. »Das wirkt nicht geheimnisvoll, sondern langweilig. Aber wie du meinst – ist ja nicht mein Trinkgeld, das dir entgeht.« Er drehte sich um und ging wieder zur Bar zurück, an der inzwischen noch weitere Männer Platz genommen hatten.

Joanna biss auf ihre Unterlippe und versuchte verzweifelt, die Zornestränen zurückzuhalten, die in ihren Augen brannten. Wenn sie jetzt auch noch anfing zu heulen, würden sich ihre Kontaktlinsen verabschieden, und dann wäre der Abend sowieso gelaufen. Sie hätte sich einfach nicht darauf einlassen sollen, schon gar nicht, ohne entsprechend zu üben. Aber nun war es zu spät.

Als sie die Blicke der beiden Neuen an der Bar einfing, lächelte sie so verführerisch wie möglich und legte beide Hände in den Nacken, um den Neckholderverschluss ihres Glitzertops zu öffnen. Die Aufmerksamkeit der beiden war ihr nun gewiss, also öffnete sie mit zitternden Fingern den Verschluss und streifte das Top etwas plump über die Hüften nach unten ab. Einer der Männer an der Bar grinste anerkennend, während der andere ihm einen Drink reichte und sich vorbeugte, um ihm etwas ins Ohr zu sagen.

Joanna wunderte sich, dass so relativ junge und auch gutaussehende Männer in einen Club wie das »LimeLight« gingen. Sollten sie nicht um diese Uhrzeit besser irgendwo anders auf Jagd gehen? Oder waren sie vielleicht in festen Beziehungen und suchten hier nur ein wenig Anregung, Aufregung, Abwechslung?

Ihre prallen Brüste brauchten keine Stütze von unten. Sie wogen schwer hin und her, und erleichtert bemerkte sie, dass auch einige der anderen Besucher sich von Kim abgewandt hatten und nun sie beobachteten. Das gab ihr Mut, der Sekt prickelte noch immer in ihrem Magen, der auf die harten Bässe reagierte, und so nahm sie beide Brüste in die Hände und knetete sie verführerisch, wie sie es aus diversen Erotikvideos im Internet kannte.

Sie ging in die Hocke und spreizte die Beine, dann bewegte sie ihr Becken auf und ab, als würde sie auf einem Mann reiten. Zwischen ihren Schenkeln kribbelte es wie in einem Bienenkorb. Die leichte Feuchtigkeit, die sich hier ausbreitete, erregte sie noch mehr als der Gedanke, dass die Männer nun alle sie anstarrten und auf mehr hofften.

Sie stellte sich vor, wie die Zuschauer nach der Vorstellung auf das schäbige Klo in dem Club gingen, um sich Erleichterung zu verschaffen, und sie hätte gern gewusst, bei wem sich im Schritt durch ihren Anblick schon etwas regte. Plötzlich spürte sie die Macht.

Sie war nicht das arme Mädchen, das angestarrt und zu einem billigen Sexobjekt degradiert wurde – sie war eine Sexgöttin, die bestimmte, was passierte. Die nicht angefasst werden durfte, nur aus der Ferne bewundert wie eine mittelalterliche Minnedame. Schmachten und träumen, vielleicht sich nachher auf ihren Anblick einen runterholen, mehr gab es nicht für die Männer, und das wussten sie genau.

Lächelnd ließ sie sich auf die Knie nieder, um über den schmalen Tisch nach vorn zu kriechen. Einer der Männer an der Bar stand auf und ging die wenigen Schritte zu ihr rüber. Joannas Herz holperte kurz vor Aufregung, was hatte Kim noch gleich gesagt, sollte sie tun, falls jemand sie anfassen würde? Aber der dunkelhaarige Mann machte keine Anstalten, sondern blieb nur dicht vor ihrem Tisch stehen und lächelte bewundernd.

Beinahe automatisch richtete Joanna ihren Oberkörper auf und streckte ihm ihre Brüste weiter entgegen, als wolle sie ihn damit locken. Sie kreiste mit den Hüften und griff mit einer Hand zwischen ihre Schenkel, streichelte sich selbst. Unwillkürlich zuckte sie bei der Berührung zusammen, ihre Klit pochte schon sanft. Sie konnte kaum der Versuchung widerstehen, fester zuzugreifen und an sich zu reiben, aber das würde sie ganz sicher nicht vor aller Herren Augen tun!

Sie ließ den Blick des Mannes nicht los, während sie weiter über ihre Haut glitt und sich streichelte, dann warf sie den Kopf in den Nacken und streckte ihr Becken weiter vor. Die Musik wechselte den Takt, und Joannas Körper folgte wie von selbst.

Sie vergaß Raum und Zeit und tanzte nur noch für ihn, den unbekannten Dunkelhaarigen, der vor ihr stand und ab und zu unbeherrscht über seine Lippen leckte. Seine Augen glänzten, sie konnte die Erregung darin deutlich erkennen, und sie fesselte ihn mit ihrem Blick an sich.

Sie legte sich auf den Bauch und spreizte die Beine so weit, dass sie über den Rand des schmalen Tisches hinausragten, dann vollführte sie Stoßbewegungen mit dem Becken. Der Mann vor ihr stöhnte leise auf, sie sah, dass sich unter seiner Hose eine Beule gebildet hatte. Wie im Fieber wand sie sich weiter vor ihm, als sei er ihr Liebhaber und sie wolle ihn verführen, verlocken, quälen und zappeln lassen zugleich. Ihre Wangen brannten vor Hitze, und der Gedanke, was sie mit ihrem Körper und ihren Bewegungen ausrichtete, machte sie an.

Der Club hatte sich weiter gefüllt, aber Joanna nahm keine Notiz von den übrigen Männern. Sie verschmolz mit dem Fremden und tanzte nur noch für ihn. Seine Hände steckten in den Hosentaschen seiner Jeans, aber sie bewegten sich nicht.

Joanna musterte seinen Schritt mit offener Neugier und grinste anerkennend, als sie von der Stelle zwischen seinen Beinen wieder nach oben in sein Gesicht sah. Er nickte, dann zog er eine Hand aus der Tasche und näherte sich ihr, bevor er mit zitternden Fingern einen bläulichen Geldschein in ihre Hot Pants steckte. Joanna fuhr zusammen und sah ihn fragend an, doch er drehte sich um und ging zurück zur Bar, setzte sich wieder auf seinen Hocker und trank.

Was nun? Sollte sie das Geld etwa behalten? Es waren mindestens zwanzig Pfund, was verlangte er als Gegenleistung dafür? Unwillkürlich hielt sie in ihren Bewegungen inne, als sie sich an das Gespräch mit Kim erinnerte. Alles eine Frage des Preises, hatte sie gesagt. Zwanzig Pfund? Ist ja nicht mein Trinkgeld, hatte Bob gesagt. Trinkgeld oder Vorschuss für mehr?

Joanna zitterte. Plötzlich war ihr kalt. Sie war keine Prostituierte, und ganz sicher würde sie für zwanzig Pfund nichts weiter tun als ein wenig zu tanzen. Augenscheinlich erwartete der Unbekannte aber auch nicht mehr von ihr, beinahe teilnahmslos starrte er sie einfach nur an.

»Hey, Pause ist noch nicht!«

Genervt verdrehte Joanna die Augen und drehte sich zu Bob um. »Spielst du hier den Einpeitscher, oder was?«, fragte sie frech und stemmte die Hände in die Hüften. Zum Glück war die Stange direkt hinter ihrem Rücken, da sie bei der plötzlichen Bewegung auf den hohen Stelzen unbeholfen wackelte.

»Ich wusste nicht, dass du auf Peitschen stehst, sonst hätte ich meine mitgebracht«, erwiderte Bob und grinste unverschämt.

Joanna wurde heiß. »Frechheit«, knurrte sie und beugte sich zu ihm herab, sodass ihre üppigen Brüste direkt vor seinem Gesicht lagen. Zufrieden beobachtete sie, wie der kräftige Mann kurzzeitig um Fassung rang. Er hatte nun wirklich alles gesehen, was es zu sehen gab, und garantiert mit den meisten der hier arbeitenden Mädchen schon geschlafen, aber für sie war es der erste und letzte Auftritt, also hatte sie nichts zu befürchten.

»Du hast eine Buchungsanfrage«, fuhr er fort, als er seine Contenance zurückerlangt hatte.

Joanna zog die Brauen unter der funkelnden Maske hoch und sah ihn fragend an. »Ich stehe für weitere Dienstleistungen nicht zur Verfügung«, sagte sie hochnäsig und schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, aber ich bin nicht so eine ...«

»Zweihundert Pfund, für einen LapDance für den Herrn da hinten.« Er streckte den Arm aus und zeigte auf einen Ecktisch am anderen Ende des Raums. Sie hatte bislang nicht bemerkt, dass sich auch hier inzwischen Zuschauer eingefunden hatten, zu sehr war sie auf die Männer direkt vor ihrem Tisch fixiert gewesen. Zu ihrem Erstaunen tanzten nun auch auf anderen Tischen Mädchen, die sie noch nicht gesehen hatte. Offenbar war es schon nach Mitternacht – wo war nur die Zeit geblieben?

»Was soll das sein, LapDance?«, fragte sie, nachdem sie den Blick von der Dreiergruppe auf der Bank wieder gelöst hatte. Die Männer saßen zu weit weg, als dass sie jemanden hätte erkennen können.

»Mädchen, mach mich nicht schwach. Hat deine Schwester dich denn gar nicht aufgeklärt?« Bob stöhnte theatralisch und hob die Hände.

Joanna errötete vor Wut. »Tut mir leid, ich verkehre normalerweise nicht in solchen Etablissements«, fauchte sie und ließ sich mit Schwung auf die Tischkante sinken. Mit baumelnden Beinen und Brüsten blieb sie dort sitzen und funkelte Bob an. »Ich glaube, ich habe genug für heute und gehe nach Hause.«

Bob verzog den Mund und schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht, Mädchen. Zweihundert Pfund für eine Viertelstunde Arschwackeln – dafür kannst du dir ein paar tolle Klamotten kaufen.« Er grinste, und Joanna fühlte sich ertappt. »Shirley dort vorn fängt gerade an. Guck es dir kurz an, es ist nicht schwer, dann gehst du da rüber und machst es ihr einfach nach. Eine Viertelstunde. Zweihundert Pfund.« Er wedelte mit ein paar Fünfzigern und ging zur Bar zurück.

Joanna blieb auf dem Tisch sitzen und tastete hinter ihrem Rücken nach dem Glitzertop, während sie eine dünne Blondine in einem winzigen String beobachtete, die sich ein paar Bänke weiter breitbeinig über einen jungen Mann stellte.

Sie sog scharf die Luft durch die Zähne ein, als die Blondine sich mit dem Rücken zu ihm nach vorn beugte und mit dem Hintern wackelte. Dann ließ sie sich auf dem Schoß des jungen Mannes nieder und kreiste direkt über seinem Schritt mit den Hüften. Joanna spürte eine Gänsehaut, die sich auf ihrem Rücken ausbreitete. Niemals würde sie so etwas mit einem Wildfremden machen! Was dachte der Typ sich eigentlich? Sie war doch keine Nutte!

Der Gedanke, dass ihre Schwester sich hier am Wochenende für derlei Dienstleistungen hergab, jagte ihr Schauer über den Rücken. Bitte nicht, Carol!

Nur zögerlich schob sie den Po vom Tisch und ging mit zitternden Knien auf die Blondine zu. Als sie einen Seitenblick auf die Eckbank, von der die Buchung kam, warf, blieb ihr kurzzeitig die Luft weg. Das konnte nicht wahr sein! Was um Himmels willen tat er hier? War er es, der den LapDance gebucht hatte?

So schnell sie auf den hohen Absätzen konnte, lief sie mit wogenden Brüsten durch den Club zur Bar und riss Bob am Ärmel seines weißen Anzugs zu sich herum. »Wer hat den LapDance gebucht?«, fragte sie aufgebracht und zeigte mit der Hand hinter sich. »Wer von denen war das?«

Bob lachte. »Ganz ruhig, Mädchen«, sagte er. »Der Typ mit den kinnlangen Haaren und dem schmalen Gesicht war das«, erklärte er dann, und Joanna schloss stöhnend die Augen. »Wieso, kennst du den etwa?«

Sie nickte mit schmerzverzerrtem Gesicht. »Ich muss weg, bevor er mich erkennt.« Bob hielt sie fest und sah ihr in die Augen. »Mädchen, in dem Fall werde ich den Preis für dich nachverhandeln«, meinte er und grinste. »Warte hier. Nimm einen Drink, beruhige dich, und dann zeig es dem Kerl.«

Er ließ sie an der Bar zurück und ging durch den Club zu der Bank, auf der ihr Exfreund Mike mit zwei Kumpels saß. Joanna drehte sich zur Theke um und starrte auf das junge Mädchen dahinter, das nur eine Lackcorsage und einen winzigen Slip trug. Ihre Nippel waren mit weißen Pasties aus Lack verziert, und die Corsage war so geschnitten, dass ihre Brüste frei blieben.

»Stress?«, fragte sie und lächelte mit pink glänzenden Lippen.

Erst als der neben ihr auf einem Barhocker sitzende Typ sie auffällig grinsend musterte, fiel Joanna ein, dass sie kein Oberteil trug und gerade ihre nackten Brüste gegen die Thekenkante presste. Sie warf ihm einen tadelnden Blick zu, und er wandte schuldbewusst das Gesicht ab.

»Hier, geht aufs Haus«, sagte das junge Mädchen und schob Joanna ein Glas mit einer klaren Flüssigkeit zu. »Auf ex. Dann fällt der Stress von dir ab.« Sie drehte sich um und ging zum anderen Ende der Bar, um eine Bestellung aufzunehmen.

Joanna schnupperte an dem Glas. Der Inhalt roch nach Alkohol, scharf und beißend, aber er war gemixt mit etwas Süßem, Fruchtigem. Neugierig nippte sie an dem Longdrink, konnte aber nicht identifizieren, was genau darin war. Mutig schloss sie die Augen und leerte das Glas hastig. Ihr Mund war ausgetrocknet, ausgedörrt, ihre Lippen trocken von der Anspannung. Der Alkohol brannte in der Kehle und wärmte ihren Körper von innen. Gut. Genau das hatte sie gebraucht.

»Zweihundertfünfzig«, sagte Bob hinter ihr und rieb sich die Hände. »Und er hat dich nicht erkannt.«

Joanna fuhr herum und tippte sich an die Stirn, was Bob nicht bemerkte, weil sein Blick von ihren prallen Brüsten gefesselt wurde. »Ich mach das nicht«, sagte sie, spürte aber bereits prickelnde Aufregung zwischen ihren Beinen. Es war schon acht Monate her, seit sie zum letzten Mal mit Mike geschlafen hatte. In den letzten Wochen ihrer Beziehung hatte er keine Anstalten mehr gemacht, und sie wagte ja sowieso nur selten, die Initiative zu ergreifen. Um Himmels willen, sie konnte doch nicht jetzt, hier, in so einem Club, vor aller Augen, auf seinem Schoß sitzen und ihren Schritt an ihm reiben? Für so viel Geld? Unruhig warf sie wieder einen Blick auf Shirley, die noch immer dabei war, auf dem Jungen zu tanzen. Offenbar hatte er Geburtstag, denn seine Freunde saßen um die beiden herum und amüsierten sich köstlich über den angestrengt und peinlich berührt wirkenden Jungen.

Die Erinnerung an Mike und seinen Schwanz jagte hitzige Schauer durch ihren Körper. Wie oft hatte sie sich in den letzten Monaten nach ihm gesehnt? Wie oft hatte sie ihrer Schwester geantwortet, dass sie noch nicht bereit sei für eine neue Beziehung, weil sie noch zu sehr an Mike hing? Wie viele Tränen hatte sie geweint, seinetwegen! Nun war doch ihre Chance gekommen, sich zu rächen, sich zu revanchieren. Sie würde auf seinem Schoß sitzen und seine Erektion spüren können, während er hilflos unter ihr sitzen bleiben musste und sie nicht einmal berühren durfte.

Sie lächelte unwillkürlich bei der Idee, was Bob wohlwollend quittierte. »Siehst du, Mädchen, ich wusste doch, dass du vernünftig bist. Zweihundertfünfzig Pfund, das ist Rekord für das erste Mal.« Seine Augen leuchteten, und Joanna überlegte, wie viel von dem Geld sie an ihn abdrücken musste. Sie hatte vergessen, Carol danach zu fragen, und jetzt traute sie sich nicht mehr.

»Okay, ich mach’s«, sagte sie todesmutig. In ihrem leeren Magen bildete sich ein unangenehmer Kloß. Vor Aufregung hatte sie ihr Abendessen nicht runterwürgen können, was sich nun nach dem Alkohol bemerkbar machte. »Unter einer Bedingung«, fuhr sie fort und verschränkte die Arme vor den nackten Brüsten, um ihre harten Brustwarzen zu verbergen. Es verhandelte sich schlecht mit blankem Oberkörper und steifen Nippeln. »Er muss allein sitzen. Keine Zuschauer drum herum.«

Bob grinste und nickte. »Klar, ich sag Bescheid. Komm einfach rüber, wenn du so weit bist.« Er schlurfte in die Ecke zu den drei Männern. Joanna warf einen raschen Blick auf Mike, dessen schmales Gesicht in der Dunkelheit kaum zu erkennen war. Aber sie wusste ja genau, wie er aussah, kannte die gerade Nase, die vollen Lippen, die hellblauen Augen, die einen reizvollen Kontrast zu seinen dunklen Haaren bildeten, das vorwitzige Kinn, das dominant und sensibel zugleich wirkte und perfekt wäre für eine Rasierwasserreklame.

Sie drehte sich zur Theke um und winkte dem jungen Mädchen mit der Lackcorsage. »Noch so einen«, befahl sie und zog den Geldschein aus dem Höschen, den der Fremde dort hinterlassen hatte.

»Lass stecken«, sagte das Mädchen grinsend und schob ein Glas über die Theke. »Du trinkst hier aufs Haus.«

Joanna legte den Schein auf die Theke und schüttelte den Kopf. »Für dich«, sagte sie und leerte das Glas erneut in einem Zug. Der Alkohol stieg ihr noch schneller ins Gehirn als beim letzten Drink, und sie spürte, dass ihre Beine immer wackliger wurden.

Mike hatte sich inzwischen an einem leeren Tisch platziert, seine Freunde waren auf der Bank sitzen geblieben.

Mutig stolzierte sie zwischen den Tischen entlang, auf denen die anderen Frauen tanzten, und hielt sich dabei rechts und links an Stangen und Tischen fest. Noch hatte sie sich nicht an die obszön hohen Absätze gewöhnt, aber immerhin stolperte sie nicht. Der Weg kam ihr länger vor, als er tatsächlich war, und sie spürte die Blicke der anderen Männer brennend auf ihrem Rücken. Schließlich war das winzige Stückchen Lurexstoff, das ihren Hintern nur knapp bedeckte, kaum mehr als Kleidung zu bezeichnen. Von ihren noch immer frei im Raum wippenden Brüsten ganz zu schweigen. Aber das kümmerte sie jetzt nicht. Schließlich waren fast alle anwesenden Frauen hier so gut wie nackt, also fiel sie weniger auf, als wenn sie ihr Top wieder angezogen hätte.

Ihre Aufmerksamkeit wurde von dem dunkelhaarigen Mann gefangen genommen, der nun allein auf einem gepolsterten Stuhl in der Ecke saß und mindestens so befangen und verunsichert wirkte wie sie selbst. Was tat er nur hier? Und warum hatte er so unverschämt viel Geld für einen LapDance von ihr geboten? Sogar Bob war von der Summe beeindruckt gewesen. Hatte er sie längst erkannt? An der Rundung ihres Hinterns? Oder an den dunkelrosa Nippeln, die ziemlich groß und bestimmt einmalig auf der Welt waren?

»Hallo«, sagte sie mit krächzender Stimme und räusperte sich. Er sah auf und lächelte verhalten. Sein Blick traf sie wie ein Blitzschlag, und sie fürchtete, er würde sie trotz der Maske erkennen, an ihren Augen, ihren Lippen, die sie zwar mit knalligem Lippenstift ziemlich verunstaltet hatte, aber die sie trotzdem verraten könnten.

Mike hatte sie nie mit Make-up gesehen. Wenn sie ausgegangen waren, trug sie höchstens etwas Wimperntusche und Lipgloss, mehr nicht. Die langen blonden Haare verbargen ihre schmale Gesichtsform ziemlich gut, sodass sie hoffen konnte, er würde sie vielleicht nicht erkennen. »Hast du den LapDance gebucht?«, fragte sie, obwohl sie die Antwort ja kannte, und knetete unschlüssig ihre Finger. Sein Blick haftete auf ihren Brüsten, und ihr war, als würde ein Schimmer des Erkennens über sein Gesicht huschen.

Seine Freunde saßen nun ein paar Meter entfernt, ließen sie aber nicht aus den Augen und kicherten wie Schuljungen. »Meine Jungs waren das«, antwortete Mike, und der Klang seiner sonoren Stimme ließ Erinnerungen an ihre gemeinsame Zeit aufblitzen. Sie stöhnte unhörbar. Sie hätte sich niemals hierauf einlassen dürfen, sie hätte wissen müssen, dass das nicht gut gehen konnte.

»Wir feiern meinen Junggesellenabschied, und die beiden sind hier Stammgäste.« Ihr Herz schien den Dienst zu versagen, in ihren Ohren rauschte so laut das Blut, dass sie keine anderen Töne mehr wahrnahm. Nach dem Wort »Junggesellenabschied« hatte sie nichts mehr gehört von dem, was er sagte. Sogar die laute Musik war nur noch gedämpft zu hören. Sie waren doch erst seit ein paar Monaten getrennt, und er hatte sich offenbar nicht nur auf die neue Flamme eingelassen, sondern auch noch vor, sie direkt zu heiraten!

Wut stieg in ihr auf, die ihre Arme und Beine zittern ließ. Diese blöde Schlampe hatte ihr mit Jugendlichkeit und Lolitagehabe den Freund ausgespannt und schreckte offenbar vor nichts zurück. War Mike so einfach zu manipulieren, dass er sich wegen ein bisschen aufregendem Sex darauf einließ? War ihre Beziehung ihm denn gar nichts wert, dachte er nicht einmal mehr an sie? Er schien sie ja nicht mal zu erkennen, das durfte doch nicht wahr sein!

Für eine Sekunde dachte sie darüber nach, sich die Perücke vom Kopf zu reißen und die Maske abzunehmen, um ihm zu zeigen, auf wessen Brüste er da so starrte. »Ich hab so was noch nie gemacht«, fuhr Mike fort und hob den Kopf, um in ihr Gesicht zu sehen. Sein Lächeln wirkte seltsam gequält, aber er schien gute Miene zum Spiel seiner Kumpels zu machen, die sie noch immer nicht erkannte. Vielleicht hatte er sich nach ihrer Beziehung auch gleich einen neuen Freundeskreis zugelegt? Oder es handelte sich um Bekannte der kleinen blonden Schlampe, die er anscheinend heiraten wollte?

»Ich auch nicht«, bekannte sie freimütig und grinste, als sie seinen erschrockenen Gesichtsausdruck sah. »Aber keine Angst, wir kriegen das schon hin.«

Als ein neuer Song erklang, ein harter Technobeat, der den Parkettboden unter ihren Absätzen zum Schwingen brachte, drehte sie sich kurzerhand um und schob ihre Hüften mit gespreizten Beinen über seine zusammengepressten Schenkel. Rasch sah sie nach rechts zu einer anderen Frau, die soeben damit begonnen hatte, einem älteren Mann mit glänzenden Augen das gleiche Vergnügen zukommen zu lassen.

Dann konzentrierte sie sich, ließ die Musik auf sich wirken und wackelte vor Mikes Augen mit ihrem Hintern. Die Jungs in der Bank johlten auf und applaudierten, und Joanna war froh, Mikes Gesicht gerade nicht sehen zu müssen. Sie dachte daran, wie sie früher miteinander geschlafen hatten. Sie erinnerte sich daran, wie einfühlsam und zuvorkommend er gewesen war, und wie häufig sie sich gewünscht hatte, er möge einmal egoistischer und rauer sein und sich mehr gehen lassen. Wilder, animalischer hatte sie ihn sich gewünscht, er hätte sie mitreißen sollen, doch er war auch beim Sex so beherrscht gewesen wie in allen anderen Lebenslagen.

Vielleicht können wir das heute ändern, Junge, dachte sie und grinste in sich hinein, während sie das Becken tiefer senkte. Dann spürte sie den Stoff seiner Hose an ihren Schenkeln und zwischen ihren Beinen. Sie stützte sich mit den Händen auf seinen Knien ab und ließ ihr Becken über ihm kreisen, im Takt der harten Musik, deren Rhythmus sie aufpeitschte und mitriss.

Seine Knie bebten, und als sie sich auf seine Schenkel setzte, spürte sie das Zucken seiner Muskeln. Immer schneller bewegten sich ihre Hüften über ihm, dann konnte sie der Versuchung nicht widerstehen, sich an ihm zu reiben. Es war egal, wenn ihre Feuchtigkeit durch die Hot Pants sickern und einen Flecken auf seiner Hose hinterlassen würde. Sollte die kleine Schlampe sich ruhig fragen, was ihr »Zukünftiger« so kurz vor der Hochzeit ohne sie getrieben hatte. Sie würde ihn markieren wie eine Katze, jawohl!

Der Gedanke, sich so gleichzeitig an ihm und der dämlichen Blondine rächen zu können, heizte sie weiter an. Todesmutig drehte sie sich um und kletterte mit den Beinen über ihn, um sich auf ihn zu setzen. Sie hatte bei den anderen Frauen gesehen, dass sie immer nur mit dem Rücken zu den Männern tanzten, aber sie wollte ihn jetzt ansehen, wollte wissen, ob sie ihn anmachte.

Sie schob ihren Körper höher, bis sie seine Erektion zwischen ihren Schenkeln spürte. Frohlockend nahm sie ihre Brüste in beide Hände und rieb an ihren steifen Brustwarzen, schob ihm die üppigen Dinger direkt unter die Nase, bis sie erste Schweißperlen auf seiner faltenfreien Stirn entdeckte.

Er wurde immer härter unter ihr, sie drückte ihren Schritt fest gegen sein Gemächt und rieb sich daran. Dann stöhnte sie leise auf, als seine Hände zuckten und zugreifen wollten. Doch er wagte nicht, sie zu berühren. Ihre Klit pochte so heftig, dass ihr Gehirn plötzlich blutleer wirkte, der ganze Saft schien sich in ihrem Schoß zu sammeln. Ihr war heiß, ihr Rücken feucht vom Schweiß. Der Club roch nach männlichem Rasierwasser, weiblichen Parfüms, Bier und Lust, schwer und süßlich, herb und zart zugleich.

Sie bemerkte nicht mehr, dass andere sie beobachteten. Vor seinen Augen knetete sie ihre üppigen Brüste und rieb sich an ihm, als wolle sie sich an ihm befriedigen, ihn benutzen wie ein Spielzeug. Sie verfluchte die Hose, die seinen Schwanz von ihr trennte, die ihr keinen Blick auf die weiche Haut ermöglichte, die sie so gut kannte.

Ihre Spalte dehnte sich instinktiv, um ihn aufzunehmen, erkannte ihr Körper doch nicht, dass mehr als zwei Lagen Stoff sie voneinander trennten. Joanna lehnte den Oberkörper zurück und bewegte das Becken vor und zurück auf ihm, bis ihre Klit so heftig klopfte, dass sie den Saft förmlich aus sich herausströmen spürte. Der befürchtete Fleck breitete sich auf Mikes Schritt aus, doch er reagierte nicht mehr darauf. Er riss die Augen auf und starrte sie an, direkt ins Gesicht, und plötzlich sah sie das Flackern der Erkenntnis in seinem Blick.

»Feierabend!« Bobs laute Stimme riss sie aus ihrer Ekstase. »Die Viertelstunde ist um. Wenn du mehr willst, musst du nachzahlen.«

Joanna kletterte von seinem Schoß und blieb mit verschränkten Armen neben Bob stehen. Ihr ganzer Körper zitterte, sie wusste, dass Mike sie erkannt hatte, sein schockierter Blick verriet ihn.

»Ist okay«, murmelte er und schlug die Beine übereinander, um seine Erektion zu verbergen, die Bobs Kennerblick jedoch nicht verborgen geblieben war.

»Wenn du meinst«, sagte er feixend und schob Joanna in den Clubraum zurück.

Sie atmete schwer und blieb vor einem Tisch stehen, auf dem eine farbige Kollegin in einem silbernen Bikini tanzte.

»Alles in Ordnung?«, fragte er und sah sie besorgt an. »Du siehst etwas blass aus.«

Joanna schüttelte den Kopf, dann nickte sie. »Tut mir leid«, sagte sie leise. »Geht gleich wieder.«

Bob nickte. »Geh nach hinten, mach eine Pause. Du warst wirklich gut für dein erstes Mal. Ein Naturtalent, möchte ich meinen.«

Dankbar drehte Joanna sich um und marschierte so schnell sie in den hohen Schuhen konnte zur Bar. Als sie sich umblickte, waren Mike und seine Freunde verschwunden.

In der Umkleide ließ sie sich auf einen Stuhl fallen und zog die hochhackigen Sandalen aus. Ihre Füße brannten, und sie zitterte noch immer am ganzen Leib. »Scheiße«, murmelte sie, dann zog sie ihren schwarzen Pullover über, in dem sie gekommen war. Sie riss die blonde Perücke vom Kopf und warf sie auf die Erde, bevor die ersten Tränen über ihre Wangen rannen.

Zwischen ihren Beinen klopfte es noch immer heftig, ihre Spalte war heiß und nass und prickelte. Noch nie hatte sie so große unbefriedigte Lust verspürt, nie zuvor hatte sie sich so sehr nach Erfüllung gesehnt wie jetzt. Aus dem Club dröhnte die Technomusik, mindestens zehn weitere Frauen tanzten nun gerade dort, es war die Rush Hour der Nachtclubs, ein Uhr morgens. In zwei Stunden wäre der ganze Spuk vorüber, die Männer würden nach Hause zu ihren Frauen und zukünftigen Ehefrauen gehen und ein paar Tage lang von den Mädchen träumen, die sie hier beobachten durften.

Joanna schniefte und wischte mit einem Papiertaschentuch den Lippenstift von den Lippen. Dann rubbelte sie das Rouge ab und zog ihre normalen Stiefeletten an, bevor sie die enge Umkleide verließ. Sie hatte genug, sie würde heute nicht mehr da reingehen, das musste wohl reichen, um Carols Job zu retten. Das Geld für den LapDance konnte Bob behalten, sie wollte es nicht. Es war Mikes Geld, oder das seiner Kumpel. Sein plötzlicher Anblick hatte ihr wieder unmissverständlich klargemacht, wie sehr sie ihn vermisste.

Sie nahm ihre Handtasche vom Stuhl und stopfte die Jeans hinein. Die glitzernde Hot Pants war feucht im Schritt, die würde sie besser anbehalten und nicht zur Erheiterung von Bob im Club lassen. Dann öffnete sie die Tür der Umkleide und trat hinaus auf den spärlich beleuchteten, kargen Flur, von dem der Hinterausgang des Clubs abging.

Als sie die Tür nach draußen öffnete und die kühle Nachtluft ihr ins Gesicht wehte, blieb sie erschrocken im Türrahmen stehen.

»Ich wusste doch, dass du es warst«, sagte er und trat aus dem Schatten direkt vor sie.

Ihr Herz klopfte bis zum Hals, sie schluckte hart und machte unwillkürlich einen Schritt zurück in den düsteren Flur.

»Jo«, sagte er leise und streckte seine Hand nach ihr aus. »Warum machst du ... Seit wann bist du ... ?« Er stotterte unbeholfen, seine blauen Augen wirkten traurig, sehnsüchtig.

Joanna schüttelte den Kopf und umklammerte den Tragegurt ihrer Handtasche so fest, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten. »Mike, es tut mir leid, ich bin nur heute hier, zur Vertretung ...«

Stumm blieb sie stehen und senkte den Blick. Er griff nach ihrer freien Hand und hielt sie fest. Dann näherte sich sein Gesicht ihrem, und sie konnte nicht anders, sie ließ einfach zu, dass seine Lippen sich auf ihre legten, seine weichen, warmen Lippen. Sie schloss die Augen und öffnete den Mund, um ihn einzulassen, seine forsche Zunge in sich eindringen zu spüren, die mit ihrer spielte. Heftig atmend stieß er sie in den Flur zurück, die Tür fiel krachend ins Schloss. Er drückte sie mit dem Rücken gegen die kahle Wand und küsste sie weiter, wild und ungestüm, wie sie es sich immer gewünscht hatte.

»Mike«, stieß sie zwischen zwei Küssen hervor, doch er verschloss ihre Lippen mit seinen, versiegelte ihren Mund und stieß mit der Zunge immer wieder in sie, in seinem Rhythmus, kurz und schnell, dann wieder lang und verspielt, und sie konnte sich nur auf ihn einlassen, seinen Kuss erwidern und atemlos gegen die Wand gedrückt mitmachen.

Seine Hand glitt zwischen ihre nackten Oberschenkel, dann strichen seine Finger über ihre Scham. Ihre Schamlippen waren geschwollen und drängten sich durch den dünnen Glitzerstoff, der feucht war im Schritt. Mike presste sein Becken gegen ihres, sie spürte seine Erektion, die sich durch die Hose drückte. Er stöhnte leise, als er mit dem Finger unter den Saum ihres Höschens fuhr und nach ihrer Spalte tastete. Dann zog er sich wieder zurück und schob mit beiden Händen das Höschen herunter, bis sie mit den Füßen herausklettern konnte. Die Luft im Flur war kühl, durch die Türritze wehte eine kleine Brise und kitzelte an ihrer glühenden Scham.

Sie küsste ihn weiter, ohne nachzudenken, legte eine Hand um seinen Kopf und zog ihn ganz dicht zu sich heran, während er mit einem Finger in sie eindrang und sie vorsichtig massierte. Sein Daumen legte sich auf ihre pochende Klit, die sich ihm entgegendrängte und nach mehr verlangte, und sie seufzte glücklich, als er endlich seine Hose öffnete und seinen Schwanz hervorzog.

Den langen, geraden Schwanz, beschnitten und glatt, haarlos und weich. Wie sie ihn vermisst hatte! Sie rieb ihren Schoß an seinem Oberschenkel, mit dem er ihre Beine spreizte, sie spürte die feinen Härchen, die sie kitzelten. Es war so geil, er war so geil, und seine Geilheit machte sie mehr an als alles andere. Sie stand in einem kargen Flur eines schmierigen Nachtclubs und war dabei, sich von ihrem Ex ficken zu lassen, der in den nächsten Tagen offenbar vorhatte zu heiraten! Was war in sie gefahren?

Joanna grübelte nicht länger. Ihr Körper verlangte nach mehr, alles in ihr sehnte sich danach, ihn in sich zu spüren, ihre Möse öffnete sich wie ein hungriger Mund, bereit, ihn aufzunehmen, sich dehnen zu lassen. Mühelos glitt er in sie hinein, dann schob er beide Hände unter ihren Hintern und hob sie ein wenig hoch. Die raue Wand zerkratzte ihren Rücken und den Pullover, doch das war egal. Sie schlang die Beine um seinen Po und gab sich dem Rhythmus seiner Hände hin, mit denen er sie hob und senkte und auf sich reiten ließ. Wild verkeilten sich ihre Zungen ineinander, sie schwitzte in dem warmen Pullover, schwitzte vor Lust, vor Sehnsucht und vor Gier wie noch nie zuvor.

»Fick mich«, stöhnte sie, und Mike erwiderte ihren Wunsch mit noch heftigeren Stößen, immer wieder schob er sich in sie hinein, als wolle er ihr Inneres nach außen drehen, so aggressiv wie nie zuvor. Dann zog er sich plötzlich abrupt aus ihr zurück, was sie mit einem unwilligen Brummen quittierte. Er drehte sie herum und drückte ihren Oberkörper gegen die Wand, schob ihre Beine weiter auseinander und fuhr mit dem Schwanz von hinten dazwischen.

Er war unerhört hart, und er strich fest mit dem Schwanz über ihre Spalte, ihre prallen Schamlippen, die sich öffneten und den Eingang für ihn freimachten. Seine Spitze rieb an ihrer Klit, die nun immer heftiger vor Lust pulsierte.

Joanna stützte sich mit den Händen an der Mauer ab, ihre Brüste pressten sich gegen die raue Oberfläche der Wand, während sie hektisch ihr Becken vor und zurück bewegte, um ihre harte Perle an ihm zu reiben. Sie benutzte ihn wie einen Dildo. Keuchend stieß sie ihre Hüften immer wieder vor und zurück, bis ihre Beine sich versteiften und ein Zittern ihren ganzen Körper überfiel, das sich in den Füßen aufbaute und in ihrer Klit explodierte. »Oh Gott, fick mich!«, stöhnte sie, während sich ihr ganzer Unterleib noch immer lustvoll zusammenzog, als er endlich in sie eindrang, mit seiner ganzen Härte.

Dann stieß er zu. Er zog ihre Beine weiter auseinander und stieß von hinten in sie hinein, ihre Möse schmiegte sich pochend um seinen Schaft, als wolle sie ihn nie wieder freigeben, ihn tief in sich hinein saugen. Joanna schrie, es war egal, ob jemand sie entdecken oder hören konnte, sie wollte jetzt nur noch eins: ihn.

Mike hielt keuchend ihre Hüften mit beiden Händen fest und pfählte sie, hart und unnachgiebig. Bis zum Anschlag drang er in sie ein. Sein Schweiß perlte warm und feucht auf ihre Pobacken, klatschend trafen sich ihre verschwitzten Körper, und als er eine Hand von ihrer Hüfte löste und nach vorn gleiten ließ, um an ihre zu reiben, spürte sie erneut das heftige Beben in ihrem Unterleib.

Sie war so empfindlich, so sensibel, dass sie seine direkte Berührung kaum aushalten konnte, und sie schrie ihre ganze Lust in den leeren Flur hinein, als sich ihre Möse zuckend in einen weiteren Höhepunkt ergab, bis auch Mike sich hinter ihr aufstöhnend in sie ergoss.

Nachdem er sich von ihr gelöst hatte, zog sie hastig die glitzernden Hot Pants wieder an und ließ sich auf den Boden sinken. Ihre Beine zitterten, sie konnte nicht länger stehen. Erschöpft legte sie den Hinterkopf gegen die Wand und sah zu ihm hoch.

»Jo«, flüsterte er und kniete sich vor sie hin, dann nahm er ihr Gesicht in beide Hände und sah ihr fest in die Augen. »Ich liebe dich, Jo. Und ich habe einen verdammt großen Fehler gemacht«, murmelte er, bevor er sie erneut küsste.

Ihre Körperhaare richteten sich auf, ihr Magen rebellierte nach seinen Worten, doch sie erwiderte seinen Kuss, der anders war als vorhin. Sanfter, zärtlicher, doch noch immer leidenschaftlich.

»Ich dachte, du heiratest?«, wagte sie zu fragen und sah in die hellblauen Augen, die so sanftmütig und auch so dominant leuchten konnten.

»Das wusste deine Schwester allerdings zu verhindern«, antwortete Mike grinsend und zog sie mit sich hoch. »Sie hat letzte Woche mitbekommen, wie meine Kollegen einen LapDance für meinen Junggesellenabschied für mich gebucht haben. Zum Glück hat sie mich abgefangen, als ich den Club verlassen habe, und mich aufgeklärt, warum du heute wirklich hier warst. Ich dachte schon, du würdest dein Geld jetzt auf diese Art verdienen ...«

Joanna zwinkerte irritiert, als Mike die Hintertür öffnete und die Scheinwerfer eines bekannten Autos sie anstrahlten. Carol saß hinter dem Steuer und winkte fröhlich, die Nase war noch immer leicht gerötet vom Schnupfen. Durchtriebenes Biest, dachte Joanna grinsend und presste sich glücklich an Mike, der sie zum Wagen führte .

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