Читать книгу Steine des Schreckens - Reinhard Kessler - Страница 9

Wie es anfing: der tote Fisch

Оглавление

Auf Steinen und Sand waren sie mit ihrem Hund lange am Ostseeufer entlang gewandert. Der Strand war ja schier unendlich. Ideal zum Laufen, auch für den Hund. Etwas anstrengend vielleicht, an das Gehen auf Sand muss man sich erst einmal gewöhnen. Jogger kennen das und fangen sich trotz gutem Trainingszustand einen überraschenden Muskelkater ein. Selbstverständlich hat man auch immer Sand in den Schuhen.

Wind und Wellen und Weite hatten sie genossen. Sie hatten sich richtig müde gelaufen und suchten im Sand schon lange die feuchteren Stellen zum Gehen. Dort war der Untergrund etwas fester als im trockenen Sand, wo man immer tief einsank. Die Beine wollten jetzt endlich mal eine Pause. Die Arme taten auch weh vom dauernden Stöckchen werfen für den Hund.

Der Hund hatte schon lange keine Lust mehr, jedem Stock ins Wasser hinterher zu springen. Das war ihm mittlerweile entschieden zu doof geworden. Er schaute den Stöckchen nur noch gelangweilt auf ihrer ballistischen Flugbahn in Richtung Meer zu und fragte sich wohl, wie lange seine Besitzer das nun sinnlos gewordene Verhalten durchhalten werden.

Kaum war das eben geworfene Stöckchen ins Wasser geplatscht, da schaute er schon wieder auf seine Leute in Erwartung des nächsten uninteressanten Wurfes. Nachspringen und apportieren, nein, da hatte er keinen Bock mehr drauf. Morgen wieder, Leute, morgen wieder … Selbst seinen Lieblingsball liess er jetzt öfters einfach liegen und ging weiter. Er musste jeweils an den Ball erinnert werden. Dann lief er ohne Begeisterung die paar Meter zurück und brachte das nun lästige Spielzeug, aber nur, um es bald darauf ‚zufällig‘ wieder zu verlieren. Raffiniertes Vieh.

Jetzt wollten sich die Stöckchenwerfer mit ihrem Leinenzupfer endlich ein bisschen ausruhen. Etwas aus dem Rucksack essen wäre ebenfalls nicht schlecht. Zwei Äpfel hatten sie dabei, auch etwas Trinkbares in PET-Flaschen, was Neumodisches mit englischem Namen. Natürlich hatten sie auch an den Hund gedacht. Eine Wasserflasche und ein faltbarer Napf waren bei jeder Wanderung dabei. Ziemlich praktisch, so ein faltbarer Napf. Der Hund hatte auch schon lange gecheckt, dass das Salzwasser des Meeres komisch schmeckt und den Durst nicht löscht. Lieber verdursten als das zu trinken, da ist Verdursten ja ein gnädiger Tod dagegen. Und wenn es noch so viel ist und erst noch gratis, das soll doch trinken wer will …

Auf dem asphaltierten Deich oben sahen die zwei Strandwanderer eine Bank und sie dachten beide sofort das Gleiche: ‚genau das Richtige jetzt – die ist unser‘. Beim nächstmöglichen Durchgang gingen sie neben dem Strandhafer über einen Abschnitt mit Steinen die Düne hoch und steuerten dann zielstrebig in Richtung der Bank. Dort wollten sie sich setzen und den Blick auf das Meer geniessen. ‚Das haben wir uns durch stundenlanges Laufen verdient‘, dachten sie.

Auf dieser Insel gibt es schon länger sehr viele Freizeitangebote und es werden jährlich mehr, doch das hatten sie zuhause auch, vielleicht sogar noch mehr. Das Freizeitangebot einer Stadt mit Zentrumsfunktion in der Nähe und einem Fluss in der Mitte ist nicht so schnell zu toppen. Was sie aber zuhause nicht hatten, das war das, was man auf dieser Insel am besten machen kann, nämlich auf’s Wasser schauen.

Und genau das wollten sie jetzt tun: mit müden Beinen auf genau dieser Bank sitzen und auf’s Wasser schauen. Sonst nichts. Vielleicht noch mit dem Fernglas ab und zu ein Schiff beobachten, welches sich in grosser Entfernung am Horizont entlang bewegt, weit weg und doch hörbar am dumpfen Maschinengeräusch. Wasser transportiert den Schall prächtig. Wale, vermutlich überwiegend die Weibchen, nutzen das für lange Gespräche über weite Distanzen. Die brauchen dann kein Telefon mehr.

Mit wie wenig man eigentlich zufrieden sein kann, wenn man nicht im Hamsterrad der Industrie drehen muss. Ferien sind doch eine tolle Erfindung. Endlich nicht mehr auf die Galeere müssen. Chefs sagen gerne ‚wir sitzen alle im selben Boot‘, vergessen dabei aber irgendwie absichtlich, dass die Einen rudern und die Andern trommeln. Die Ruderer schätzen die Ferien höher als die Trommler, für die Ruderer ist es eine Zeit in Freiheit, für die Trommler dagegen eine Zeit ohne Macht über Andere.

Auf’s Wasser schauen und schon ist man zufrieden. So war jetzt auf jeden Fall ihr kurzfristiger Plan. Sich auf diese Bank setzen und auf’s Wasser schauen. Mensch, was willst du mehr?

Aber was war das denn? Sie waren etwa noch 10 m von der Bank weg, da hatte ihr Extremwedler mit Namen Tutnix oben irgendwas entdeckt und zog an der Leine. Dann sahen sie es auch. Da lag etwas auf der Bank. Sie kamen näher.

„Bäh! Eklig!“

„Was zum Teufel ist das denn?“

„Ein toter Fisch – oder zwei?“

„Ich glaub’s ja nicht.“

„Schweinerei!“

„Nein, Fischerei! Es sind doch Fische!“

„Trotzdem Schweinerei!“

„Keine Panik! Es handelt sich nur um tote Fische. Wir essen sowas sogar gelegentlich, weisst du.“

„Ja, wir essen auch Schnitzel und wir wären trotzdem verblüfft, wenn ein totes Schwein auf einer Bank liegt.“

„Deine Vergleiche wieder!“

„Hey, unglaublich was die Menschen so alles liegen lassen!“

„Das hat doch keiner liegen lassen! Wer vergisst denn tote Fische auf einer Bank? Das gibt’s doch gar nicht.“

„Stimmt eigentlich. Sowas lässt man nicht einfach liegen. Das hat doch einer absichtlich hierher gelegt. Guck mal, wie das Grünzeug drum rum liegt. Wie ein Grabschmuck an Allerheiligen.“

„Tsss.“

Sie wunderten sich ziemlich. Tote Fische auf einer Bank? Wie oft sieht man sowas in seinem Leben? Haben Sie sowas schon mal gesehen? Also normal ist das jedenfalls nicht, darüber besteht doch Einigkeit.

Die Fische lagen einfach da, mitten auf der Bank auf dem Deich. Das bisschen Grünzeug erinnerte tatsächlich an Grabschmuck auf diesem Minifriedhof. Wer macht denn sowas? Wer legt denn tote Fische auf eine Bank? Nun waren sie genau vor der Bank und betrachteten die unerwartete Inszenierung.

„Jetzt aber! Guck mal! Das hier ist ja gar kein Fisch! Das ist doch ein Stein!“

Nun wurde es langsam klar. Das waren keine zwei toten Fische, das war nur einer. Und neben dem Fisch lag tatsächlich ein Stein. Nachdem sich die Verwunderung und der erste Ärger über die verdorbene Pause bei den Strandwanderern gelegt hatten, betrachteten sie den Stein genauer. Der sah ja wirklich aus wie ein Fisch. Aber anfassen wollten sie ihn nicht. Die Verwunderung stieg. Sie runzelten die Stirn und kratzten sich am Kopf. Eine gewisse Ratlosigkeit machte sich breit. Sie konnten damit nichts anfangen.

Das war jetzt also die merkwürdige Situation. Da lag ein richtiger toter Fisch neben einem Fisch aus Stein. Ein makabrer Scherz. Ein Lausbubenstreich vielleicht, obwohl, das kann ein Vorurteil sein, Lausmädchen machen das womöglich auch.

„Schade haben wir unseren Fotoapparat nicht dabei.“

„Na so sensationell ist das ja jetzt auch wieder nicht!“

„Trotzdem. Ich habe das Gefühl, dass das eine bleibende Ferienerinnerung wäre. Das könnte ein Motiv für unser Fotobuch sein.“

„Aha, du willst ein Fotobuch von unseren Ferien machen?“

„Ja. Das liegt noch drin.“

„Wenn du es mit dem Handy knipst?“

„Das liegt im Auto.“

„Kommen wir morgen wieder her.“

„Dann liegt das nicht mehr da. Morgen ist das weg.“

„Schade. Ich habe im Zoo schon mal echte Steinfische gesehen. Die sollen ziemlich giftig sein. Das Gift wäre um ein Vielfaches stärker als das der Kobra, sagen sie dort, und diese Steinfische sind auch Meister der Tarnung.“

„Das war nicht zufällig hier in Burg auf Fehmarn im Meereszentrum, vielleicht vorgestern, als wir zusammen dort waren?“

„Joooh, ist doch egal. Zoo ist Zoo.“

„In einem richtigen Zoo hat es doch Pferde und Löwen und Elefanten.“

„Die haben halt See-Pferde und See-Löwen und See-Elefanten, nein, ich weiss schon, dass sie das nicht haben. Also See-Pferdchen schon. Aber sonst nur Fische, auch die Steinfische.“

„Als einzigen Fisch aus Stein kenne ich den Steinbutt“, scherzte er, aber hier wollte keiner lachen.

„Jedenfalls waren diese Steinfische so gut getarnt, dass man sie kaum gesehen hat.“

„Wenn man die nicht sieht, dann braucht man die doch nicht im Zoo auszustellen und noch Geld dafür zu verlangen. Und dann sagen sie so schlaue Sprüche: wie Sie sehen, sehen Sie nichts.“

„Aber das ist ja genau das Interessante, dass man die kaum sieht.“

„Willst du dich vielleicht jetzt noch hier hinsetzen?“

Die Frage war eigentlich rhetorischer Natur. Auf die Bank setzen wollten sie sich jetzt sicher nicht mehr. Da hätten sie ja zuerst den toten Fisch beiseiteschieben müssen. Pfui Teufel. Und die vielen Fliegen daran. Und dann dorthin setzen, wo der Fisch gelegen hat? Nachher riecht womöglich die Hose komisch!

„Nee – ich fasse das nicht an!“

„Komm, wir gehen weiter!“

„Ja, so wird das nichts!“

Sie gingen trotz Müdigkeit lieber weiter und zogen den schnuppernden Hund vom Fisch weg: „Tutnix, nein!“ Der Hund folgte sichtlich widerwillig. Das hier war doch zu interessant, vor allem für ein Wesen wie ihn mit einem sehr einfachen Weltbild, eines, das die Welt knallhart einteilt in essbar und nicht-essbar. Das Fischarrangement insgesamt beurteilte der Hund als essbar, wobei der Stein ihn aber gewaltig irritierte. Solche Rätsel kann man nur durch Riechen lösen. So einen wunderbaren Geruch kriegt er auch nicht alle Tage in die Nase. Warum seine Leute sowas Interessantes nicht schätzten, also das war ihm jetzt wirklich schleierhaft. Menschen sind komische Tiere. Aber er folgte. Auf zu neuen Gerüchen!

Sie überlegten, was zu tun sei. Die Polizei rufen? Ach, Unsinn! Doofe Idee! Doch nicht wegen einem toten Fisch, und das hier auf der Insel, wo Fischerei kein Fremdwort ist und tote Fische zum Alltag gehören. Und was sollte die Polizei dann wohl tun?

Nein, ein toter Fisch ist definitiv kein Fall für die Polizei. Das wäre ja geradezu lächerlich und womöglich müssten sie dann selber noch lange erklären, was das Ganze soll. Also beschlossen sie als Lösung ihres Mini-Problems einfach, die nächste Bank für eine Rast zu nutzen.

Sie gingen weiter und kamen tatsächlich nach kurzer Zeit zur nächsten Sitzgelegenheit. Zwei Bänke mit Tisch aus massivem Holz. Eine Seite war schon belegt von einem älteren Paar, aber für die beiden Strandwanderer war noch mehr als genügend Platz.

„Entschuldigung, ist hier noch frei? Dürfen wir uns zu Ihnen setzen?“

„Ja, bitte. Es hat Platz genug für alle. Ich hoffe, dass Ihr Schlabrador friedlich ist.“

„Danke! Aber das ist ein Labrador, kein Schlabrador. Und unser Tutnix ist friedlich. Der ist alt und müde und ist froh, wenn er seine Ruhe hat.“

„Was hör ich da, Ihr Schlabrador heisst Tutnix?“

„Ja, die Namen ‚Dashaterjanochniegemacht‘ oder ‚Dasmachterdochsonstnie‘ waren uns zu lang.“

„Ha, ha, das ist gut, und ‚Derwillnurspielen‘ ist auch ganz schön lang.“

„Sehen Sie, Tutnix ist doch gut. Gell, Tutnix.“

Der Hund schaute nur müde auf, hatte aber ganz offensichtlich kapiert, dass von ihm die Rede war. War ja auch nicht schwer zu erraten.

Sie setzten sich und kamen mit dem älteren Paar auf der Bank ins Gespräch, in ein ganz typisches Urlaubergespräch.

Ein solches typisches Gespräch enthält auffallend oft die Frage ‚wie lange‘, ganz einfach, weil Urlaub immer etwas mit begrenzter Dauer zu tun hat, und es verläuft immer nach folgendem Schema: wie lange sind Sie schon hier? Wo kommen Sie her? Sind Sie mit dem Auto da? Wie lange fährt man denn da? Wo wohnen Sie auf der Insel? und natürlich: wie lange bleiben Sie?

In der Reihenfolge der Fragen waren in etwa das die Antworten der älteren Leute: zwei Tage – aus der Schweiz – ja – 10 Stunden müssen Sie schon rechnen, aber wir übernachten immer noch zwischendurch in der Lüneburger Heide – hier in Presen – drei Wochen.

Ausserdem erfuhren die beiden Strandwanderer, die sich als Nils und Kati vorstellten, dass sie die Bank mit Kommissar Jelato und seiner Frau teilten.

Sie selber wollten auch drei Wochen bleiben. Es war ihr erster gemeinsamer Urlaub und sie hatten lange darauf gespart.

Der Hund war wirklich friedlich und sichtlich auch mit der Pause sehr einverstanden. Er lag wie erschlagen neben der Bank. Ab und zu ein müder Blick ohne irgendeine Kopfbewegung auf Herrchen und Frauchen und dann weiter relaxen. Ferien auch für ihn. Hundewellness pur. Wohlfühlzeit. Perfekt. Braves Tier.

„Der Schlabrador scheint müde zu sein.“

„Wahrscheinlich vom vielen Ball- und Stöckchen-Holen. Wir machen das den ganzen Tag.“

„Hundeexperten halten das für kritisch. Sie fördern dadurch gezielt das permanente Beute-Fang-Verhalten. Sie provozieren, dass der Hund sich zum Hetzjunkie entwickelt, für ihn ist das Jagd.“

„Bis jetzt hat es nicht geschadet.“

„Hoffentlich bleibt es in diesem Stadium, als Sport sozusagen.“

„Es wird in diesem Stadium bleiben, darauf können Sie sich verlassen. Was anderes. Stellen Sie sich mal vor, was wir eben gesehen haben! Wir wollten uns schon da vorne auf die Bank setzen und was liegt da? Ein toter Fisch und ein Stein, der aussieht wie ein toter Fisch!“

„Also da würde ich Selbstmord spontan ausschliessen!“

„Sie sind ja lustig! Aber wer macht denn so einen Unsinn? Das habe ich mein Lebtag noch nicht gesehen. Sind Sie auch dort vorbei gekommen?“

„Ach, wissen Sie, es gibt nichts, was es nicht gibt. Und tote Fische sind hier an der Ostsee sicher keine Seltenheit. Jeder Fischkutter bringt die kiloweise an Land. Wir haben das nicht gesehen, wir sind von der anderen Seite gekommen und wollten gleich hier runter.“

„Sie sind ja von der Polizei. Wir hatten schon überlegt, ob wir die Polizei verständigen sollen.“

„Nein, nein! Nur das nicht. Das wäre keine gute Idee. Tun Sie das lieber nicht! Nicht wegen sowas! Am Schluss müssten Sie dem Polizei-Psychologen noch einen Haufen dummer Fragen beantworten. Sie wissen doch, wie diese Psycho-Fuzzis ticken. Die sind doch selber ihre besten Patienten.“

„Was für Fragen meinen Sie?“

„Ja etwa sowas in der Art: seit wann sehen Sie tote Fische? Sehen andere in Ihrer Familie auch tote Fische? Wie fühlen Sie sich, wenn Sie tote Fische sehen? Reden die toten Fische mit Ihnen?“

„Hören Sie auf. Ich habe verstanden. Sie meinen also, die würden uns für bekloppt halten und wir kriegen dann so eine Ich-hab-mich-lieb-Weste? Eine, die man hinten zu bindet.“

„So wollte ich das nicht sagen. Aber man würde Sie auf jeden Fall nicht sehr ernst nehmen. Glauben Sie mir, Sie ersparen sich Frust und Ärger, wenn Sie das nicht weiter verfolgen. Ein toter Fisch ist für die Polizei noch kein Grund, aktiv zu werden. Die fühlen sich bestenfalls ver … albert.“

„Sie haben wohl recht. Wir haben ja dann auch beschlossen, die Sache als das abzutun, was sie wohl ist, als einen Scherz – ein makabrer zwar, aber ein Scherz.“

„Ja, das ist gut so und morgen früh ist der tote Fisch sowieso weg, verlassen Sie sich drauf. Und irgendwo ist dann eine Katze glücklich satt oder von mir aus auch ein Fuchs. Vielleicht auch ein Hund? Ich weiss nicht, ob Hunde sowas fressen. Das müssten Sie mir aber jetzt sagen können. Wie ist das? Fressen Hunde eigentlich Fisch?“

„Unser Hund frisst Fische, gar keine Frage, den mussten wir vorhin schon zurückhalten. Der gräbt auch Mäuse aus. Ich glaube, der weiss nicht, ob er Hund oder Katze ist, der hat eine Identitätskrise. Fehlt nur noch, dass er auf Bäume klettert.“

„Ja, das wär noch was! So ein Schlabrador oben im Baum!“

„Warum sagen Sie das immer? Der schlabbert doch gar nicht!“

„Alle Hunde schlabbern, die einen mehr, die andern weniger – oder?“

„Haben Sie was gegen Hunde?“

„Nein, nur gegen das, was sie hinterlassen.“

„Da hat sich in letzter Zeit doch auch was geändert mit den vielen Robidogs.“

„Das stimmt allerdings. Und in der Stadt gibt es deswegen jetzt ein neues Hobby von rücksichtslosen Autofahrern.“

„Was denn?“

„Hundescheissebeutel überfahren!“

„Was?“

„Ja, viele Hundebesitzer legen den gefüllten Beutel einfach an den Strassenrand für die nächste Kehrmaschine. Wenn da jetzt so ein Beutel liegt und es ist ein Fussgänger in der Nähe, dann gibt es Autofahrer, die sich einen Spass draus machen und über den Beutel fahren und der platzt dann und das gibt dann jeweils immer ein grosses Hallo …“

„Das haben Sie sich jetzt aber gerade ausgedacht, oder?“

„Verrat ich nicht. Auf jeden Fall sehe ich immer mehr Leute mit ‚Sommersprossen‘.“

„Verdammt, ich auch!“

„Das wäre doch ein Erklärungsmodell.“

„Wie dem auch sei, mir geht da trotzdem etwas nicht aus dem Kopf. Der Fisch war keinesfalls ein Fisch hier aus der Ostsee. Ich vermute, dass es so eine Art Koi war, also was richtig Teures und Seltenes, so eine Art exotischer Karpfen.“

„Das wäre in der Tat merkwürdig. Da kann es schnell um sehr viel Geld gehen. Ich habe gelesen, dass solche Fische wirklich extrem teuer sein können, speziell wenn sie eine bestimmte Zeichnung haben. Da kann man so viel Geld ausgeben wie für einen Kleinwagen.“

„So teuer?“

„Ja. Am teuersten ist wohl ein weisser Fisch mit einem roten Punkt auf dem Kopf. Der sieht dann aus wie die japanische Fahne und Japaner zahlen dafür irrsinnige Summen – einige Tausend Euro sind da locker als Preis drin.“

„Ist ja Wahnsinn! Soviel Geld müsste man haben. Und der Stein sah noch interessant aus, fast wie ein Fisch. Die ganze Sache wirkte irgendwie arrangiert. Das hat jemand absichtlich so auf der Bank deponiert.“

„Haha, die meisten Leute, die was auf der Bank deponieren, machen das absichtlich.“

„Ja, ja, bei Geld und Gold ist das klar, aber das hier, das verstehe wer will.“

„Verstehen ist vielleicht gerade das richtige Stichwort. Wenn man irgendetwas in der Art nicht versteht, dann handelt es sich oft um Kunst.“

„Kunst? Wie das denn? Was soll denn daran Kunst sein?“

„Ach, wissen Sie, da legt so ein Künstler einen toten Fisch auf eine Bank und sagt, das wäre ein Protest gegen das Leerfischen der Meere oder der letzte Aufschrei der gequälten Kreatur. Vielleicht auch ein Protest gegen das Massaker an den Haien und gegen die Jagd auf die Wale. Später gibt es dann einen Preis für dieses avantgardistische Werk und wir waren wieder mal die Deppen, die die Bedeutung des Werkes nicht erkannt haben.“

„Verdammt, Sie haben recht, wieso haben wir das vorhin nicht gerafft? Das muss ein Kunstwerk sein, haha.“

„Sie haben uns jetzt aber wirklich neugierig gemacht. Wir gehen nachher mal an der Bank vorbei und schauen uns das auch mal an. Das ist kein grosser Umweg für uns auf dem Weg zurück in die Ferienwohnung.“

„Tun Sie das! Man sollte das eigentlich fotografieren. Schliesslich könnte es ja tatsächlich ein grosses Kunstwerk sein. Wenn Sie recht haben sollten, dann wird das irgendwann mal sehr wertvoll.“

„Das Foto?“

„Ja – womöglich. Das Gesamtwerk an sich ist ja vergänglich. Der tote Fisch wird gefressen, das Grünzeug wird vom Wind runter geweht und der Stein wird von irgendjemandem von der Bank geschubst. Das war es dann mit dem Kunstwerk. Es gibt ja sogar Künstler, die bauen was aus Sand oder im Winter aus Eis, und bei der nächsten Flut oder im Frühjahr ist dann alles wieder weg. Das wäre dann ein Abbild für die Vergänglichkeit von allem Irdischen, sagen sie mit voller Überzeugung. Ein Foto bleibt.“

„Es wäre natürlich auch möglich, dass das Ganze einfach nur ein ganz grosser Quatsch ist.“

„Trotzdem, ein Foto wäre nicht schlecht.“

„Das machen wir, wir fotografieren das, wir haben einen kleinen Fotoapparat dabei. Und wer weiss, vielleicht sollte man der Polizei doch einen Hinweis geben. Tote Fische sind nach Artemidoro‘s Traumdeutung Hinweise auf eine verlorene Hoffnung oder auch auf eine grosse Enttäuschung. Vielleicht will irgendjemand etwas damit sagen, irgendein Signal geben.“

Seine Frau schritt bei diesem Phantasieausbruch ein: „Jetzt hör aber auf!“

„Nein. Es könnte eine Drohung sein. Jemand, der verlassen wurde und auf diese Weise Rache nimmt oder ankündigt.“

„Das klingt ja beängstigend. Ich glaube, Ihr Beruf hat Sie zu stark geprägt. Sie vermuten ja sofort das Schlimmste. Aber mysteriös ist das schon, speziell das mit dem Stein. Die Interpretation als makabres Kunstobjekt ist mir da viel lieber.“

„Ach Gott ja, in meinem Beruf kriegt man auch viel zu sehen. Ich wollte Sie nicht erschrecken, und das mit dem Stein, das muss ja nichts bedeuten. Steine gibt es hier genug und in allen möglichen und unmöglichen Formen. Haben Sie auch schon fleissig gesammelt?“

„Nein, das wird uns immer zu schwer mit der Zeit. Da kriegt man ja lange Arme und kurze Beine. Am Schluss sieht man aus wie ein Orang-Utan. Und Sie, sammeln Sie Steine? Bernstein soll es hier ja auch geben. Das Gold der Ostsee, wie es heisst.“

„Nein, wir sammeln eher Muscheln. Aber nicht ganz freiwillig. Da müssen wir mindestens einen halben Eimer voll für unsere Enkel mitbringen, sonst gibt es lange Gesichter.“

Man fachsimpelte anschliessend noch über die Herkunft der Steine im Allgemeinen und der Feuersteine im Speziellen. Jelato erwähnte dabei, dass auf Rügen natürlich die allermeisten zu finden wären, weil die aus den Kreidefelsen ausgewaschen würden und gemischt mit Granit in unterschiedlichsten Farben bilden die dort den Kieselstrand.

Vom Thema Feuersteine war es nicht weit zum englischen Ausdruck Flintstones und gleich war man auch bei der Familie Feuerstein. Die kannten sie alle. Fred Feuerstein und Barney Geröllheimer waren ja auch beeindruckende Charaktere. Einzelne technische Erfindungen der Flintstones wurden diskutiert, vom Telefon über die Autos und den Schallplattenspieler bis zum Hausdinosaurier reichte das Gespräch. Eh sie sich versahen, war eine Stunde vergangen.

Jelato fragte seine Frau: „Wir sollten jetzt! Was meinst du? Ein paar Bilder von dem toten Fisch machen wir noch und dann geht es in die Ferienwohnung und später zum Essen in die Stadt. Gut?“

Sie war mehr als einverstanden. Schliesslich hatten auch sie sich einen guten Hunger angelaufen. Auch das gehört zu Ferien dazu. Man ist den ganzen Tag draussen an der frischen Luft und bewegt sich und als Folge entwickelt man einen guten Hunger – selbst das einfachste Essen schmeckt in den Ferien gut. Das Sprichwort stimmt: Hunger ist der beste Koch.

Jelato und seine Frau erhoben sich also von der Bank und zogen ihre Jacken zurecht. Sie wühlte einen Fotoapparat aus ihrem kleinen Rucksack hervor und gab ihn Jelato.

Dann hängte sie den Rucksack wie ein Stadtmensch über ihre linke Schulter. Er runzelte die Stirn und schaute kritisch, sagte aber kein Wort. Nur keine sinnlose Diskussion jetzt. Den Rucksack auf diese Art zu tragen, das konnte er nicht nachvollziehen. Das ergibt doch mit dem dann zur Seite verlagerten Schwerpunkt insgesamt eine labile Gleichgewichtslage. Den Kindern erklärt man, wie sie den Schulranzen zu tragen haben. Abweichungen davon können zu Haltungsschäden führen, sagt man ihnen.

In den Bergen werden Menschen mit dieser Art des einschultrigen Rucksacktragens sicher nicht alt. Die Darwinsche Auslese und der sarkastische Darwin-Award fielen ihm dazu ein, ein Preis, der naturgemäss üblicherweise nur posthum zu erlangen ist, zum Beispiel durch Absturz wegen falschem Tragen von Rucksäcken.

Bedingung für diesen Preis ist allgemein das möglichst dümmliche, vor allem aber definitive Ausscheiden aus dem menschlichen Genpool. Bewerben für diesen Preis kann man sich zu Lebzeiten ausschliesslich durch eine dumme Tat mit den entsprechenden Folgen. Je dümmer die Tat ist, umso höher steigt man im Ranking. Für Interessenten: schon Beerdigte werden für die Preisverleihung nicht wieder ausgebuddelt und die Tat muss schon ausserordentlich sein -ausserordentlich dumm. Ein ganz berühmtes Beispiel für sowas Saudummes ist, wie könnte es anders sein, ein Anwalt, der in einem Hochhaus im 24ten Stock seinen Gästen die Stabilität der eingebauten Fenster vorführen wollte und sich dagegen warf. And the winner is …

Der Hund verfolgte aufmerksam jede Bewegung. Sicherlich vermutete er irgendwas Essbares im Rucksack und war schon voller Erwartung. Sein Schwanzwedeln war verräterisch. Der hatte da sicher schon lange was gerochen. Dafür sind diese Tiere ja bekannt. Tatsächlich hatte Jelatos Frau in einer kleinen Plastiktüte ein paar Hundeleckerli dabei und fragte: „Darf er?“

„Ja, machen Sie nur.“

Sie warf dem Hund ein Leckerli hin, aber aus Respekt vor dem Hund warf sie es nicht auf ihn zu, sondern rücksichtsvoll neben ihn. Wie schnell das träge Tier doch zuschnappte! Eben noch scheintot und jetzt plötzlich quicklebendig.

„Wie ein Mensch! Die Faulen sind beim Essen plötzlich ganz schnell!“

„Eher wie ein Krokodil.“

Sie lachten.

„Wissen Sie, unsere Nachbarn haben auch einen Hund. Der holt sich immer sein Hundeguzzli ab, wenn er mich sieht. Deswegen habe ich immer einen kleinen Vorrat dabei. Habe ich ganz vergessen vor der Abfahrt aus der Tasche zu nehmen. Jetzt war es doch für was gut. Einen schönen Tag noch.“

„Danke ebenfalls, und da Sie noch länger auf der Insel sind, werden wir uns bestimmt nochmal über den Weg laufen.“ „Das wäre gut möglich. Auf Wiedersehen.“

Jelato und seine Frau gingen los in Richtung der mysteriösen Fundstelle.

Der Hund sah wehmütig seiner verschwindenden Futterquelle nach und machte sich in seinem Hundekopf sicher so klassische Hundegedanken: wieso gehen die einfach weg? Da wäre doch noch mehr möglich gewesen! Ich hab‘s gerochen! Sie kamen an die besagte Bank und erkannten sofort, dass das, was andere eine Sauerei nennen würden, wirklich arrangiert war. Eine arrangierte Sauerei sozusagen. Absichtlich und auch offensichtlich. Das Fischszenario war nicht einfach so zurück gelassen worden. Da steckte ein Gedanke dahinter, eine Absicht. Das sollte gesehen werden. Das sollte auffallen. Aber warum? Doch ein Kunstwerk?

„Wir sollten das nicht überbewerten“, meinte seine Frau und schoss nach und nach trotzdem ungefähr 15 oder 16 Fotos.

„Hey, mach doch nicht so viele Fotos.“

„Ist doch egal, ich kann ja wieder ein paar löschen.“

Das ist so ein Standardspruch im digitalen Fotozeitalter mit der zur Verfügung stehenden unglaublichen Speicherkapazität.

Früher war ein Film teuer und hatte nur wenige Bilder. 24er- oder 36er-Filme waren sehr beliebt, in verschiedenen Empfindlichkeiten und als Kunstlicht- oder Tageslicht-Variante erhältlich, je nachdem, was man brauchte, und wer geschickt im Einlegen war, der konnte noch ein oder zwei Bilder mehr heraus holen. Dann wurde der fertige Film zum Entwickeln ins Fotolabor gegeben und nach 14 Tagen war es dann endlich soweit, die Bilder waren fertig. Das kostete immer viel Geld, auch wenn aus Mitleid etwa drei Abzüge nicht berechnet wurden, weil ganz offensichtlich falsch belichtet oder zu verwackelt.

Ein Foto war also mühsam und teuer, und deshalb wurde genau überlegt, ob ein Motiv knipsenswert wäre, und wenn ja, mit welcher Verschlusszeit und mit welcher Blende. Ein Belichtungsmesser war damals noch teuer und nur selten eingebaut. Undenkbar heute. Richtig scharf stellen war auch eine Kunst für sich, trotz Fresnel-Einstellhilfe. Die Fachdiskussion, ob es Tiefenschärfe heisst oder Schärfentiefe, ist bis heute nicht entschieden.

Aber heutzutage bedeutet Fotografieren was ganz Anderes. Man hält einfach drauf und los geht es. Es wird automatisch belichtet, es wird automatisch scharf gestellt, es wird automatisch mit Datum und Uhrzeit gespeichert, es fehlt wirklich nur noch die automatische Motivklingel, die ein Signal gibt, wenn irgendwo ein interessantes Motiv zum Knipsen ist. Der einzige begrenzende Faktor ist – der Akku.

„Ich muss den Akku wieder ans Netz hängen“, sagte sie beim Einsetzen des Ersatzakkus und gemeinsam prüften sie die Bilder im kleinen Monitor am Apparat. Sie fanden die Bilder ok und gingen weiter.

„Wenn das Kunst sein soll, dann weiss ich auch nicht.“

Danach sagte er einen Satz, der ihn sofort als bekennenden Kunstbanausen outete: „Das ist höchstens Wulst. Kunst kommt von Können, Wulst kommt von Wollen.“

„Egal was es jetzt tatsächlich darstellt. Das Leben ist hier so ruhig, dass ein toter Fisch den aufregendsten Teil des Tages bildet, DAS Ereignis des Tages, ich glaube es ja nicht.“

„So stellt man sich doch Urlaub vor.“

„Eigentlich schon.“

„Im Urlaub vergeht die Zeit doch wie im Fluge. Wenn jetzt noch jeden Tag richtig was los wäre, dann würde die Urlaubszeit ja noch schneller rum sein. Das willst du doch auch nicht – oder ist dir langweilig?“

„Nein, sicher nicht!“

Sie setzten ihren Weg vorbei an ein paar Windrädern in Richtung Ferienwohnung fort.

Jelato fiel auf, dass diese Energieerzeuger im Wind alle in der gleichen Uhrzeigerrichtung drehten. Er grinste über das ganze Gesicht und fing an, sinnleere, aber doch interessante Gedanken zu entwickeln.

„Normal wären doch rechtsdrehende und gleichviele linksdrehende Windmühlen. Hier scheint jemand das ökologische Windmühlengleichgewicht zugunsten einer bevorzugten Drehrichtung zu verändern – das sieht nach einer menschlichen Manipulation aus. Ein menschlicher Eingriff in das globale Windmühlengleichgewicht.“

„Deine Sorgen möchte ich mal haben! Du machst dir aber auch über den letzten Mist Gedanken. Ob das mal besser wird?“

„Das Gehirn hat eben auch Urlaub und will spielen. Ausserdem ist das kein Mist. Hier geht Diversität verloren, eine ganze Gattung andersrum drehender Windmühlen wird verdrängt, bis es am Schluss nur noch eine Sorte gibt. Bei unseren Planeten ist das auch so, die umkreisen die Sonne auch nur in einer Richtung. Das wär doch viel spannender, wenn da zwischendrin ein Planet eine gegensätzliche Umlaufbahn hätte.“

„Stimmt eigentlich. So gesehen. Es gibt auch für die ganze Galaxie eine Drehrichtung.“

„So weit müssen wir gar nicht gehen. Weisst du, auch die Bohnen wachsen immer so rum um die Stange“, sagte er und machte eine typische Wendeltreppen-Geste mit der Hand.

„Ist es nicht gerade anders rum?“, sagte sie und machte exakt die gegensätzliche Bewegung mit der Hand.

„Wir müssen das mal klären. Das ist doch wichtig, in welcher Richtung die Bohnen um die Stange wachsen.“

„Ich glaube, wir sollten abends nicht so viel trinken“, sprach‘s und weiter ging es in Richtung der Ferienwohnung in dem umgebauten Nebengebäude eines früheren Bauernhofes. Es waren vom Strand aus nur ein paar hundert Meter und kurze Zeit später erzählten sie dem zufällig im Garten arbeitenden Vermieter von dem geheimnisvollen Fisch-Vorkommnis.

Der konnte damit aber auch nichts anfangen. Die Problematik des Leerfischens der Meere war ihm zwar klar, aber von einer Kunstaktion war ihm nichts bekannt. Es war auch keine Protestaktion oder sowas angekündigt.

Normalerweise wird ja bei solchen Events oder Happenings jeweils vorher zufällig die lokale Presse informiert, damit auch genügend Publikum anwesend ist. Die Informationen zu sowas sickern oft als gezielte Indiskretion durch, damit es noch interessanter wird.

Surrealistische Performance oder so wird dann gemunkelt und schlussendlich lässt sich irgendein dümmlich in die Kamera grinsender Lokalpolitiker oder Tourismusdirektor mit dem sehr ernst wirkenden Künstler mit Bart und ungebändigtem Haar im Wollpullover und mit Wollmütze ablichten. Der Künstler würde deshalb so ernst dreinschauen, weil er damit die Bedeutungsschwere seines Werkes unterstreicht. Nein, sowas war es hier also nicht.

Der Vermieter hatte eine weitere Deutung des Fisch-Rätsels: „Ein Fisch ist doch auch ein Symbol für die Zugehörigkeit zur christlichen Glaubensgemeinde. Der reiche Petrus war doch Mit-Erbe eines familieneigenen Fischereibetriebes, wenn ich mich nicht irre, ohne Fangquotenregelung übrigens. Handelt es sich eventuell um ein religiöses Ritual?“

„Ob wir das je erfahren werden?“

Der weitere Tag verlief, wie sie es geplant hatten – ganz ruhig.

Sie konnten ja nicht ahnen, dass sie gerade den Anfang einer absolut mysteriösen und brutalen Entwicklung erlebt hatten. Schon bald sollten sie ein ähnliches Erlebnis haben.

Burg auf Fehmarn:

Medieninformation der Polizei vom 5. September

Entdeckung – Toter Fisch illegal entsorgt?

Bereits einige Tage zurück liegt eine Entdeckung, die Strandwanderer am Samstag letzter Woche machten.

Die betreffenden Personen waren auf dem Weg zu ihrer Ferienwohnung, als sie auf dem asphaltierten Deichweg von Presen in Richtung Puttgarden einen toten Fisch fanden. Bei dem toten Fisch handelt es sich nach Auskunft eines Experten um einen sogenannten Koi von beachtlichem Wert.

Diese Fische kommen in keinem dortigen Gewässer vor, sondern sind ganz sicher aus privater Zucht. Deshalb besteht die Vermutung, dass das tote Tier von einem Züchter oder Teichbesitzer illegal entsorgt wurde.

In unmittelbarer Nähe des Fisches lag ein Stein in Form eines Fisches. Offensichtlich ist das tote Tier zusammen mit dem Stein zur Fundstelle transportiert und dort abgelegt worden.

Die Polizei sucht Personen, die Angaben zu dem Vorgang machen können.

Steine des Schreckens

Подняться наверх