Читать книгу Terras kosmische Bestimmung: SF Abenteuer Paket - Reinhard Köhrer - Страница 87
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Оглавление„Gehen Sie lieber nicht weiter!“, hörten wir hinter uns eine männliche Stimme. „Sonst werden Sie angesaugt und verschwinden irgendwo da drin.“
Ich drehte mich um und sah in einiger Entfernung von uns einen Mann in dunklem Anzug und mit Schlägermütze, die ihm schief in der Stirn saß. Er hatte den rechten Arm erhoben und zeigte mit der Hand auf das grüne Tor.
„Wie meinen Sie das?“, fragte ich grob.
„Ich meine überhaupt nichts“, antwortete er und schien über meine Frage zu lachen. „Ich habe nur gesagt, dass Sie aufpassen sollen.“ Dann wandte er sich ab.
Für Andrea schien diese Warnung zu spät gekommen zu sein. Sie war einige Schritte weiter gegangen, trat mit dem rechten Fuß auf den roten Pfeil und – die grünen Torflügel fuhren mit einem zischenden Geräusch auseinander. Andrea, die schrie und sich heftig wehrte, wurde wie von unsichtbaren Fäusten gepackt und ins Innere gezogen, das mir wie ein großer Haufen Sand erschien. Sand spritzte mir auch in Gesicht, als sich das Tor mit dem gleichen zischenden Geräusch wieder schloss und Andrea meine Blicken entzog. Ich wartete noch eine Weile und suchte nach dem Mann, der uns gewarnt hatte. Aber auch er war verschwunden.
Was sollte ich tun? Was konnte ich tun? Sollte ich warten, bis Andrea auf ebenso zufällige und geheimnisvolle Weise wieder auftauchte, wie sie verschwunden war? Oder sollte ich ihr folgen und durch das grüne Tor gehen, falls es sich für mich öffnete? Immerhin hätte das den Vorteil, dass ich erfahren würde, was sich hinter der Mauer außer einem Haufen Sand vor unseren Blicken verbarg. Ob ich das konnte, ich meine, ob ich dazu in der Lage war, ins Innere zu gelangen, war eine andere Frage. Da fiel mir ein, dass Andrea mit ihrem rechten Fuß den roten Pfeil berührt und damit offenbar einen Mechanismus ausgelöst hatte, der …
„Tun Sie es nicht!“, hörte ich hinter mir eine bekannte Stimme und drehte mich um. Da war er wieder – der Mann im dunklen Anzug und mit der Schlägermütze.
„Und warum nicht?“, fragte ich, erstaunt darüber, woher er wissen konnte, was ich vorhatte.
„Na, ich glaube nicht, dass Sie auf Nimmerwiedersehen im Reservat verschwinden möchten“, sagte er und verzog den Mund zu einem spöttischen Grinsen. „Oder sind Sie etwa lebensmüde?“
„Natürlich nicht. Übrigens, was heißt Reservat?“
„Wissen Sie denn wirklich nicht, dass sich hinter der Mauer ein Reservat befindet?“
„Was für ein Reservat?“
„Das Reservat für Wüstenpflanzen und Wüstentiere, sozusagen als Ergänzung zum Botanischen Garten hinter dem Schloss.
„Woher wissen Sie das?“
„Ich gehöre zum Direktorium.“
Ich kam aus dem Staunen nicht heraus. Wer war dieser Mann und weshalb und wovor warnte er mich?
„Wenn das so ist, warum helfen Sie mir dann nicht, meine Schwester zu finden? Die ist nämlich gerade in Ihrem komischen Reservat verschwunden.“
„Da hat sie eben Pech gehabt.“
„Ich muss schon sagen, Ihre Hilfsbereitschaft kennt keine Grenzen.“
„Ach, machen Sie doch, was Sie wollen.“
Achselzuckend wandte er sich ab, trollte sich über die kleine Treppe zum Aasee hinunter und war wenigen Sekunden meinen Blicken entschwunden.