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KAPITEL 2

Was bedeutet der Begriff „Sorge“?

Wenn ich die Enzyklopädie Brockhaus befrage, dann lese ich, dass das mittelhochdeutsche Wort sorge Kummer und Grauen bedeutet.8

Sorge meint:

1. (Durch eine unangenehme, schwierige, gefahrvolle Situation hervorgerufene) quälende Gedanken;

2. bedrückendes Gefühl der Unruhe und Angst; Bemühen um jemandes Wohlergehen,

Fürsorge;

die Sorge füreinander; die gegenseitige Sorge;

die Sorge für die Familie;

dafür werde ich sorgen;

dafür übernehme ich die Verantwortung.

Dann tauchen Begriffe auf, die in der deutschen Sprache eine Bedeutung haben:

 Sorgenbrecher (Alkohol, Wein)

 Sorgenfalten

 Sorgenfreiheit

 Sorgfalt

 Sorgenkind

 Sorglosigkeit

 Sorgenstuhl (Lehnstuhl)

Das englische Wort für Sorge ist worry. Es stammt von einem alten angelsächsischen Wort, das erdrosseln oder erwürgen bedeutet.

 Der Würgegriff der Sorge hindert uns daran, ein sorgloses Leben zu führen.

 Der Würgegriff der Sorge raubt uns die Ruhe und den inneren Frieden.

 Der Würgegriff erdrosselt das wirkliche Leben.

Das Wort Sorge in der Bibel

Die Übersetzungen in der Bibel betonen verschiedene Aspekte. Begriffe, die auftauchen, lauten:

 „ängstlich sein“,

 “beunruhigt sein“,

 „bekümmert sein“.

Das griechische Wort hierfür im Neuen Testament bedeutet so viel wie „zertrennen“, „geteilt sein“, „zerrissen sein“, „auseinandergerissen sein“. Wenn wir den Zusammenhang verstehen wollen, in dem Jesus in der Bergpredigt von den täglichen Sorgen redet, wird die wörtliche Übersetzung verständlich.

„Niemand kann zwei Herren zugleich dienen. Er wird den einen vernachlässigen und den anderen bevorzugen. Er wird dem einen treu sein und den anderen hintergehen. Ihr könnt nicht beiden zugleich dienen: Gott und dem Geld.“ (Matthäus. 6, 24)

Wer Gott rückhaltlos vertraut, kann nicht gleichzeitig auf Geld bauen. Wer Gott rückhaltlos vertraut, kann nicht gleichzeitig sein Vertrauen auf irdische Macht setzen.

Wer Gott rückhaltlos vertraut und sich gleichzeitig dem Besitz und dem Reichtum verschreibt,

 lebt geteilt,

 lebt schizophren,

 lebt innerlich zerrissen.

Diese innerliche Gespaltenheit verbraucht ungeheure Energie, raubt den Seelenfrieden und macht unruhig und nervös. Der Glaube ist dann Theorie. Der Christ will sein Leben dem Herrn ausliefern und hat im Glauben nur gute Absichten demonstriert. Er fährt zweispurig, trägt auf beiden Schultern Lasten und wundert sich, dass er bis ins Mark unzufrieden ist.

Sorgen werden gemacht. Wir infizieren uns nicht mit ihnen. Wir machen und produzieren sie. Das Wort machen hängt mit dem hebräischen Wort Machon zusammen. Es bedeutet: Lehm zum Hausbau kneten. Wer sich also Sorgen macht, knetet aus Sorgen ein Sorgenhaus.

Sorge im Neuen Testament

Das griechische Substantiv merimna bedeutet Sorge, Besorgnis, Beängstigung. Und das Verb merimnan bedeutet tragen, ängstlich besorgt sein. Auch hier wird deutlich, dass Sorge und Angst zusammengehören. Die Triebfeder hinter der Sorge ist die Angst. Was versteht das Neue Testament unter Sorgen?

1. Sorgen um Angelegenheiten in der Welt

Probleme des Alltags, Sorgen um weltliche Dinge, Ängste und Befürchtungen um diesseitige Aufgaben nehmen den Menschen gefangen. Im Gleichnis vom „vierfachen Ackerfeld“ formuliert es Jesus so:

„Wieder bei anderen ist es wie bei dem Samen, der in das Dornengestrüpp fällt. Sie hören zwar die Gute Nachricht, aber sie bleibt wirkungslos, weil diese Menschen sich in ihren Alltagssorgen verlieren und sich vom Reichtum verführen lassen.“ (Matthäus 13, 22)

Der Mensch wird von Sorgen und Problemen dieser Welt abgehalten, sich um ewige Dinge zu kümmern.

2. Sorgen um die Zukunft

Wer sich um das Morgen Sorgen macht, ist blind für die Freigebigkeit Gottes. Wenn Gott für Vögel und Blumen sorgt, wird er erst recht für die Bedürfnisse des Menschen sorgen. In der Bergpredigt sagt Jesus:

„Seht euch die Vögel an! Sie säen nicht, sie ernten nicht, sei sammeln keine Vorräte – aber euer Vater im Himmel sorgt für sie. Und ihr seid doch viel mehr wert als alle Vögel.“ (Matthäus. 6, 26)

3. Sorgen für unwesentliche Dinge

In der Geschichte „Maria und Martha“ setzt Jesus klare Maßstäbe. Jesus erwartet kein Festmahl. Er unterscheidet zwischen Wesentlichem und Unwesentlichem. Nur eins hält er für notwendig. Maria hat die bessere Seite erwählt.

4. Sorge um bevorstehende Prüfungen

Jesus macht im Lukas-Evangelium deutlich, dass wir uns keine unnötigen Sorgen machen sollen, wenn wir vor Gericht geschleppt werden, wenn wir angeklagt werden. Er formuliert:

„Wenn sie euch vor die Synagogengerichte schleppen und vor andere Richter und Machthaber, dann macht euch keine Sorge darüber, wie ihr euch verteidigen oder was ihr sagen sollt. Denn der Heilige Geist wird euch in dem Augenblick eingeben, was ihr sagen sollt.“ (Lukas 12, 11+12)

5. Sorgen, wie man Menschen gefällt

Wir Menschen sind grundverschieden. Es gibt viele Menschen, auch Christen, die spiegeln Gefallsucht wider. Sie wollen ankommen, sie wollen gemocht werden. Sie wollen nicht anecken. Gefallen wollen beinhaltet ein problematisches Verhaltensmuster. Der Gefallsüchtige steht in der Gefahr,

 aus schwarz weiß zu machen,

 um des Ankommens willen zu lügen,

 nachzugeben und die Wahrheit zu verdrehen. Der Gefalltyp hat die Menschen im Auge und nicht die Wahrheit. Er fürchtet sich vor Menschen und nicht vor Gott. Paulus spricht diesen Punkt so an:

„Ich möchte, dass ihr frei von unnötigen Sorgen seid. Wenn einer unverheiratet ist, bemüht er sich, zu leben, wie es dem Herrn gefällt. Aber wenn einer verheiratet ist, bemüht er sich um andere Dinge; denn er möchte tun, was seiner Frau gefällt. So zieht es ihn nach beiden Seiten. Ebenso ist es mit der Frau.“ (Lukas 7, 32 ff.)

6. Sorgen, die Gott uns abnimmt

Ein Heilmittel gegen alle Sorgen ist das Gebet. Der 1. Petrusbrief gibt uns den ausgezeichneten Rat, alle Sorgen auf ihn zu werfen.

„Ladet alle eure Sorge auf ihn ab, denn er sorgt für euch.“ (1. Petrus 5, 7)

Christus ist der größte Schuttabladeplatz für unsere Ängste und Sorgen. Wir dürfen ihm getrost alles aufladen, was uns beschwert. Er will nicht, dass wir von Sorgen niedergedrückt werden. Es ist die schönste Aufforderung, mit Sorgen, Ängsten, Befürchtungen, Entscheidungsschwächen und Grübeleien fertigzuwerden. Das hilfreiche Wort des Petrus hat nur einen Haken bei der Umsetzung. Ein bekannter Evangelist, nämlich Paul Deitenbeck, kannte die Schattenseiten dieses Wortes und sagte: „Aber werfen muss man können.“

Genau das ist das Problem. Alle Christen wollen werfen, sie wollen theoretisch ihre Sorgen loswerden, aber fangen es verkehrt an. Sie wollen die Belastungen loswerden, aber die versteckten Motive, die die Sorgen heraufbeschwören, wollen sie festhalten. Die Folge:

 Sie haben die Sorgen nicht abgeworfen,

 sie sind die Sorgen nicht losgeworden,

 sie konnten die Sorgen nicht hinter sich lassen.

Dieser Gedanke wird ausführlich unter den Strategien behandelt.

Endlich sorgenfrei!

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