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Vorwort
ОглавлениеDie „Nachlese“, das erste „Stecher-Buch“ nach seiner „sanften Landung“, hat ein starkes Echo in der Leserschaft ausgelöst. Wiederholt ist die Hoffnung, ja geradezu der Wunsch aufgetaucht, es könnte doch noch ein zweites derartiges Buch erscheinen.
Der umfangreiche Nachlass des beliebten Bischofs bot tatsächlich die Möglichkeit dazu. Seine lebensnahe Spiritualität, aber auch sein lebensfroher Humor und die noch vorhandenen Prosatexte und Gedichte, die erfrischenden und oft ungeschminkten Karikaturen und nicht zuletzt seine ansprechenden Aquarelle – alles noch unveröffentlicht – riefen geradezu danach, den Fundus noch weiter zu durchforsten, und so habe ich mich entschlossen, ein neues Stecher-Buch herauszugeben.
Reinhold Stecher war ein ausgezeichneter Bibelkenner. Besonders geschätzt hat er das Buch Kohelet aus dem Alten Testament wegen seiner Menschennähe und seinem „modernen Weltempfinden“. Von diesem Autor habe ich deshalb den Titel des neuen Buches übernommen.
Kohelet war ein Realist. Er vertrat den Standpunkt, das irdische Glück sei fragwürdig und letzten Endes könne nur Gott den Menschen zufriedenstellen. Das „irdische Glück“ kommt auch in diesem Buch zu Wort. Dabei verwende ich das berühmte Zitat Kohelets: „Alles hat seine Zeit“ und teile meine Überlegungen – genauer gesagt, die Überlegungen, Gedichte, Aquarelle und Karikaturen Reinhold Stechers – entsprechend ein in eine Zeit zum Lachen und Schmunzeln, aber auch in eine Zeit zum Klagen und schließlich zum Nachdenken, Träumen, Wandern, Staunen und Meditieren.
Beide Aspekte, das irdische Glück und die Hinwendung zu Gott, waren für Reinhold Stecher eins. In seinem Wirkungskreis hat er viel Freude verbreitet und zugleich eingemahnt und ermutigt, den Blick auf den gütigen und wohlwollenden Gott zu richten, der letzten Endes alles Helle und alles Dunkle väterlich umarmt.
Jedenfalls freue ich mich, dieses Buch seinen Freunden und – ganz allgemein – dem interessierten Publikum als eine Art „Stecher’sches Vermächtnis“ zu übergeben. Auch möchte ich anregen, ihn mit seinen Vorstellungen, seinen Ideen und Anliegen im Herzens-Gedächtnis zu behalten.
Innsbruck, im Sommer 2014
Paul Ladurner
PS: Schließlich möchte ich noch meiner lieben Frau Inge danken. Sie hat auch dieses Buch kritisch und wohlwollend, jedenfalls ganz wertvoll begleitet.