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Geleitwort

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Vor dem Hintergrund des neuen Pflegeberufegesetzes mit der entsprechenden Ausbildungs- und Prüfungsverordnung ist Problemorientiertes Lernen (POL) als didaktisches und curriculares Konzept aktueller denn je! So ist es auch kein Zufall, dass genau zu diesem Zeitpunkt die zweite vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage des Buches »Problemorientiertes Lernen in Theorie und Praxis« erscheint.

16 Jahre sind seit dem Ersterscheinungsjahr 2004 vergangen. Den Ursprung hatte das Buch seinerzeit in einer exzellenten Diplomarbeit im Fachbereich Gesundheit und Pflege, die von mir betreut wurde. In meinem Gutachten hatte ich damals formuliert: »Die Arbeit überzeugt in allen Teilen. Sie kann als Grundlagenarbeit zu Überlegungen systematischer Implementierung problemorientierten Lernens in die deutsche Pflegeausbildung betrachtet werden.«

Als die erste Auflage erschien, betrat die Pflegeausbildung mit der Abkehr von einem fächerstrukturierten Curriculum hin zu handlungs-, lernfeld- und kompetenzorientiertem Lehren und Lernen pädagogisch-didaktisches Neuland. Nun stand die pflegerische Handlung im Mittelpunkt, nicht mehr die Aneinanderreihung von Fächern. »Fälle« bildeten diese Handlungen curricular und didaktisch ab, das POL war zugleich curriculares, didaktisches und methodisches Konzept.

Mit dem Pflegeberufegesetz und den auf ihm basierenden Rahmenlehrplänen der Fachkommission auf Bundesebene findet dieser Ansatz seine konsequente Weiterführung im curricularen Rahmen einer generalistischen Ausbildung. Die zugrundeliegenden curricularen Konstruktionsprinzipien rücken Pflegeprozess und Pflegesituation absolut prominent in den Fokus. Aus bildungswissenschaftlicher Sicht ist dabei besonders anmerkenswert, dass es sich nicht nur um eine nochmals verschärfte Fokussierung auf Pflegeprozess und –situation handelt, sondern dass die Bedeutung gerade des »klassischen« didaktischen Prinzips der Exemplarik im Sinne der kategorialen Bildung nach Wolfgang Klafki eine unmittelbare und unverzichtbare Aktualität erfährt.

Frau Dr. Fischer beschreibt mit dieser zweiten Auflage diese Entwicklung theoretisch fundiert und zugleich absolut praxistauglich. Teil II des Buches ist quasi das historische Bindeglied zwischen 2004 und 2020, Teil III konkretisiert am Beispiel von zwölf problemorientierten Lerneinheiten Umsetzung bzw. Implementierung.

Liebe Leserinnen und Leser, vor Ihnen liegt ein Buch, dem ich schon jetzt mit großer Überzeugung prognostiziere, zu einem absoluten Standardwerk der pflegerischen Fachdidaktik zu werden. Machen Sie sich an die Arbeit der Umsetzung, damit können Sie einen wesentlichen Beitrag zu einer hochwertigen Ausbildungsqualität in der Pflege leisten.

Prof. Dr. phil. Susanne Schewior-Popp

Katholische Hochschule Mainz

Fachbereich Gesundheit und Pflege

Problemorientiertes Lernen in Theorie und Praxis

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