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Kapitel 3: Das Anlehnprinzip

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Also, was soll ich sagen. Die Sache mit dem Käse neulich ist wirklich dumm gelaufen. Die Frau war, schneller als ich dachte, mit dem Telefon zurück in der Küche. Wer hat bloß diese schnurlosen Geräte erfunden, früher war das Leben für Katzen da wohl etwas leichter.

Ich sitze noch ganz entspannt auf der Anrichte und ziehe mir ein großes, wirklich gut temperiertes Stück Saint Marcellin rein, wunderbar reif und cremig. Der Banon war mir noch zu jung, da werde ich schon brutalst von der Käseplatte geschubst und in den Garten gejagt. Mein Gott, ich hätte mich verschlucken können. Oder von dem Stress einen Herzanfall bekommen können. Frauen können wirklich so gemein sein.

Fragen sie zu dem Thema mal den Kater vier Häuser weiter auf der linken Seite. Hatte eine traumhafte Beziehung mit einer gutaussehenden Halbperserkatze mit eigener Katzenklappe und stets gefüllten Futternäpfen. Ja, ich weiß, aber auch Männer müssen ab und an praktisch denken. Und genügend Futter ist immer gut. Ähm, was wollte ich eigentlich sagen, ach ja, die Halbperserin hat ihn einfach für einen ordinären grauen Kater sitzen gelassen. Gerüchteweise noch nicht mal kastriert und mit sehr schlechten Manieren, aber wenn Frauen sich etwas in den Kopf setzen!!!

Jedenfalls, die Frau sperrt mich einfach in den Garten aus. Dabei war so viel Käse da. Und sogar noch ihr Schokoladenkuchen. Aber der ist für Ihre Freundinnen. Einmal in der Woche ist nämlich Mädelsabend, wie die das so nennen. Angeblich, um sich über Gott und die Welt auszutauschen, berufliches Fortkommen, Netzwerke bilden etc..., aber ganz im Vertrauen, nach dem 3. oder 4. Glas Rotwein da reden die nur noch über eins- Kerle. Die, die einen haben, wollen ihn meistens loswerden, weil er so langweilig geworden ist oder seine schmutzige Unterwäsche nicht wegräumt. Und die, die keinen haben, wollen einen, weil ihnen langweilig ist und sie gerne Sex oder so was ähnliches hätten. Und ab und an mal jemanden zum Anlehnen, obwohl sie ja stark sind und eigentlich niemanden brauchen. Aber es ist ja so schön, auch mal Schwäche zeigen zu können. Wieso wissen die eigentlich nicht, was sie wirklich wollen?

Die sind ja schlimmer als wir. Zum Anlehnen nehme ich zum Beispiel das Sofa, zumindest wenn die Frau nicht hinguckt. Das hat eine schöne, weiche und sehr bequeme Lehne. Und wir erwarten auch nicht, dass uns jemand unsere Langeweile vertreibt. Dafür gehen wir Kater Mäuse jagen.

Apropos - da sehe ich übrigens gerade eine. Typ saftige Feldmaus. Kommt bestimmt gut nach dem Käse.

Und Tschüß, leider keine Zeit mehr. Tonto

Tonto, Rotwein und Mäuse auf Toast!

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