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2. Kapitel Eltern haben auch Rechte!

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Ja, Erwachsene haben bestimmte Rechte im Zusammenleben mit Kindern. Leider ignoriert dies die heutige Jugend und selbst Erwachsene ignorieren dies. Wir machen uns damit das Leben gegenseitig schwer.


Wir müssen uns nicht von unseren Kindern auf der Nase herum tanzen lassen. Kinder brauchen Grenzen und Regeln, nur so fühlen sie sich in unserer Umgebung sicher. Sie können die Gefahren des Lebens noch nicht einschätzen, je nach Alter natürlich.


Es gibt eine Hierarchie in der Familie, das heißt, die Kinder sind den Erwachsenen unterstellt. Aber denken Sie daran, es sind nicht Ihre Sklaven. Behandeln Sie Ihre Kinder mit Respekt. Denken Sie an die Würde Ihres Kindes. Ihr Kind wird es Ihnen danken.


Behandeln Sie Ihr Kind so, wie Sie von ihm behandelt werden möchten.

Sie sind das Vorbild für Ihr Kind!

Behandeln Sie auch Ihren Partner, Nachbarn, Freunde mit Respekt und Höflichkeit. Ihr Kind beobachtet Sie! Es wird Sie nachahmen.

Ein Kind lernt durch Nachahmung, wie sonst? Es sieht die Erwachsenen, wie diese sich benehmen und denkt, so ist es richtig und macht es nach. Es kann nicht auswerten, was richtig und falsch ist.


Sind Ihre Kinder Flegel, ungehorsam und wild.

Wo haben Sie das wohl her?

Sie haben es irgendwo gesehen.


Sie schreien Ihren Partner bei einem Streit an. Ihr Kind sieht das und schreit den Bruder oder die Schwester an oder sogar Sie selber.

Warum sollte das verkehrt sein? Es hat es doch bei Ihnen gesehen.


In der materiellen Welt sind die Erwachsenen den Kindern übergeordnet.

Wir haben mehr Erfahrung und unsere Kinder sind ahnungslos. Sie müssen die materielle Welt erst kennen lernen. Das geschieht nur unter der Anweisung von uns Erwachsenen. Das heißt dann, die Kinder müssen die Anweisungen der Erwachsenen strikt einhalten. Tun sie das nicht, kann es lebensgefährlich werden.


Ein Kind kann den Verkehr auf einer belebten Straße noch nicht einschätzen. Auch wenn es denkt, dass es so stark ist wie Supermann im Fernsehen. Doch in der Wirklichkeit ist es nun mal nicht so.

Deshalb müssen wir hier strikte Anweisungen geben. Das heißt aber nicht, dass wir dabei unhöflich sind oder sogar das Kind anschreien. Man kann dies auch freundlich, jedoch mit bestimmtem Ton sagen. Notfalls nimmt man das Kind am Straßenrand an die Hand.


Wird es gefährlich wie im Straßenverkehr, dann benützen Sie ein kurzes und lautes „Stopp“. Ist die Situation nicht so gefährlich reicht ein „Nein“.

Später können Sie es Ihrem Kind erklären.

Üben Sie das mit Ihrem Kind bis es dies versteht und es klappt.


Wichtig ist auch, dass Sie Ihr Kind loben, wenn es etwas richtig und gut macht.


Ein Beispiel hierzu……

Mein Sohn, 4 Jahre alt, stand am Straßenrand und spielte Supermann. Er wollte auf die Straße rennen und die Autos stoppen.

Ich meinte, das wäre wohl nicht so gut, da die Autos doch stärker wären als er. Er meinte, er wäre stärker und könne sie alle anhalten.


Wie ging ich damit um?

Ich zeigte ihm an unserem Auto wie hart das Metall der Haube war.

Ich ließ ihn mit der Hand dagegen schlagen. Da jammerte er ganz schön, wie weh das tat.

Dann erklärte ich ihm einfach kurz, wie weh das täte, wenn sein ganzer Körper gegen das Auto knallen würde.

Damit war die Sache gegessen. Und er ging in den Garten zum Spielen.


Kindgerechte Demonstrationen dem Alter entsprechend, sind die besten Lehrmeister. Kurze, knackige Erklärungen und das war’s dann. Wie schon gesagt, das kann man auch höflich sagen.




Noch ein Beispiel von meiner Tochter…….


Meine Tochter war zum Spielen bei einer Schulkameradin.

Als sie nach Hause kam, erzählte sie mir ganz empört.

Die Freundin hatte die Idee, ihrer Mutter einen 10 l Eimer Wasser ins Bett zu gießen. Was sie dann auch tat.

Meine Tochter meinte: „Wie kann man denn so böse zu seiner eigenen Mutter sein? So etwas macht man doch nicht!“


Ich erklärte meiner Tochter, dass da schon so viele Ungerechtigkeiten vorher von der Mutter vorgefallen sein mussten, dass das die Rache der Tochter war.


Meine Tochter meinte: „Auf so eine Idee würde ich nie kommen. Ich liebe meine Mama und so etwas würde ich ihr nie antun.“

Ist das nicht eine schöne Bestätigung für mich?


Das ist das Produkt meiner Erziehung.

Ich war selber erstaunt über die Aussagen meiner Tochter.

Sie war damals 8 Jahre alt.


Eine Anmerkung:


Wir steuern unsere Kinder mit unseren Gedanken.


Das, was wir denken, wird geschehen!

Und wenn Sie es auch noch aussprechen, wirkt es umso stärker!


Wenn Sie denken, mein Kind macht eh’ nicht was ich sage, dann werden Sie die Anweisung auch genau mit diesen Gedanken sagen.

Und was ist das Ergebnis?

Ein ungehorsames Kind.

Ha, ihr eigenes Produkt!


Und was hören wir dann von den Eltern?


„Das hab ich mir doch gleich gedacht.“

„Ich wusste, dass das so kommen wird!“


Na bitte, warum beklagen Sie sich dann? Sie haben es doch schon vorprogrammiert, dass es so kommen wird. Selber Schuld. ;-)

Das nennt man eine selbsterfüllende Prophezeiung.


Die Lösung dafür ist:

Sie müssen in Ihrem Kopf klar haben und es sich vorstellen, dass Ihr Kind das macht, was Sie von ihm wollen. Sonst kämpfen Sie gegen Windmühlen!


Hierzu ein Beispiel…….


Ich saß auf dem Spielplatz, meine Kinder rannten, rutschten und schaukelten. Ein anderer Junge kam dazu und rutschte mit. Sie tobten und hatten viel Spaß. Da stolperte der Junge und flog voll in den Sand auf sein Gesicht. Er fing an zu weinen. Seine Mutter kam dazu und schimpfte mit ihm: „Ich sagte doch, dass du mit deiner neuen Hose nicht auf den Spielplatz sollst. Ich wusste, dass du sie kaputt machst. Du bist einfach so dumm.“ Er hatte einen großen Riss in der Hose.


Das nennt man eine selbsterfüllende Prophezeiung.


Warum schimpfte die Mutter mit ihrem Sohn, wenn sie doch schon wusste, was passiert. Sie hatte es zugelassen. Sie hätte dafür sorgen müssen, dass er eine alte Hose anzieht. Der Junge kann nichts dafür. Wenn nicht auf dem Spielplatz toben, wo dann? Die Mutter hatte „Recht“. Und das Missgeschick nahm seinen Lauf.


Und jetzt?

Was denken Sie, wie fühlte sich der Junge?

Das nennt man einen unnötigen Kampf der Generationen.


Wie oft hören wir von den Erwachsenen……


„Das hab ich mir doch gleich gedacht.“ „Ich wusste, dass das passiert.“ „Das war ja wohl klar, dass das wieder passiert.“ „Ich habe es dir doch gleich gesagt, dass das so nicht geht.“


Kommt Ihnen das bekannt vor?


Die Eltern wissen schon was passiert, sorgen aber nicht vor.

Merkwürdig! Finden Sie nicht auch?


Ein Vorschlag……


Denken Sie doch mal positiv über Ihr Kind.

Stellen Sie sich vor, wie es richtig funktioniert.

Sagen Sie Ihren Kindern, wie sie es richtig machen sollen.

Oder sorgen Sie einfach vor und seien Sie dann unbekümmert……

die Schmutzhose für den Spielplatz…… eine alte Plastikdecke fürs Malen mit den Wasserfarben oder Filzstiften…. eine Schürze fürs Backen ……usw.


Einige Beispiele……

Falsch: Schmeiß das Glas nicht um!

Richtig: Lass das Glas bitte stehen!


Falsch: Zerreiß das Blatt nicht!

Richtig: Lass das Blatt bitte ganz!


Falsch: Komm nicht zu spät nach Hause!

Richtig: Komm bitte pünktlich nach Hause!


Falsch: Vergiss nicht mich anzurufen!

Richtig: Denk bitte daran mich anzurufen!


Sehen Sie, was ich meine?

Sagen Sie Ihrem Kind genau, was Sie von ihm wollen.

Eigentlich ganz einfach und doch so schwer.


Beobachten Sie sich mal, wie oft Sie sich negativ ausdrücken.

Geben Sie Ihren Kindern die richtigen Anweisungen, die diese auch ausführen sollen und nicht das Gegenteil.


Sagen Sie auch nicht: „Sei lieb!“

Was fängt Ihr Kind jetzt damit an?

Was heißt lieb sein?

Sagen Sie Ihrem Kind, was es tun soll.


Sagen Sie zum Beispiel: „Wasch dir die Hände. Räum deine Socken in den Wäschekorb. Stell dein Fahrrad in die Garage. Bring die schmutzigen Teller in die Küche. Dreh die Musik leiser…….usw.“


Sie werden sich wundern, wie Ihr gemeinsames Leben auf einmal positiver verlaufen wird.

Ein Versuch ist es allemal wert.


Meinen Kindern brachte ich dies bei. Wir korrigierten uns gegenseitig darauf. Das hieß dann aber auch für mich, dass mich meine Kinder darauf hinwiesen, wenn ich mich negativ ausdrückte. Ich war dann erstaunt, wie oft ich dies doch tat.  Wir machten ein regelrechtes Spiel daraus und mussten oft darüber lachen, wenn wir uns erwischten.

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