Читать книгу Münsterschwarzacher Psalter - Rhabanus Erbacher - Страница 25

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Psalm 22

Dem Musikmeister. Auf »Hinde der Morgenröte«. Ein Davidspsalm.

2 Mein Gott, mein Gott,

warum hast du mich verlassen?

Meine Rettung bleibt fern,

so laut ich auch schreie.

3 Mein Gott! Ich rufe bei Tag, doch du schweigst,

bei Nacht, doch ich finde keine Ruhe.

4 Du aber thronst als der Heilige,

du, Israels Lobpreis.

5 Auf dich vertrauten unsere Väter,

sie haben vertraut, und du hast sie gerettet.

6 Sie schrien zu dir und wurden befreit,

auf dich vertrauten sie und wurden nicht zuschanden.

7 Ich aber bin ein Wurm – kein Mensch,

der Leute Spott, vom Volk verachtet.

8 Alle, die mich sehen, verlachen mich,

verziehen die Lippen und schütteln den Kopf:

9 »Wälze es doch auf den Herrn!« –

»Ja, er soll ihn retten!« –

»Er reiße ihn heraus, denn er hat ja an ihm sein Gefallen!«

10 Du selber zogst mich aus dem Schoß der Mutter,

du lehrtest mich an ihrer Brust Vertrauen.

11 Auf dich bin ich geworfen seit dem Mutterleib,

vom Schoß der Mutter an bist du mein Gott.

12 Bleib mir nicht fern,

denn die Not ist nahe,

und niemand sonst kann mir helfen.

13 Viele Stiere umringen mich,

Büffel von Baschan kreisen mich ein.

14 Sie sperren gegen mich ihren Rachen auf,

reißende, brüllende Löwen.

15 Hingeschüttet bin ich wie Wasser,

alle Knochen fallen mir auseinander.

Mein Herz ist geworden wie Wachs,

es zerschmilzt mir im Innern.

16 Meine Kraft ist vertrocknet, wie eine Scherbe,

die Zunge klebt mir am Gaumen,

du legst mich in den Staub des Todes.

17 Hunde umringen mich,

eine Rotte von Frevlern hält mich umzingelt,

sie haben mir Hände und Füße gefesselt.

18 All meine Knochen kann ich zählen.

Sie aber gaffen und starren mich an.

19 Sie teilen unter sich meine Kleider

und werfen das Los um mein Gewand.

20 Du aber, Herr, halt dich nicht fern,

du meine Stärke, eile und hilf mir!

21 Entreiße mein Leben dem Schwert,

der Gewalt der Hunde mein einziges Gut.

22 Rette mich aus dem Rachen des Löwen

und vor den Hörnern der Stiere. –

Du hast mich erhört!

23 Ich will deinen Namen meinen Brüdern verkünden,

dich preisen inmitten der Gemeinde:

24 Die ihr den Herrn fürchtet, preiset ihn!

Alle Nachkommen Jakobs, ehret ihn!

Erschauert vor ihm, alle Nachkommen Israels!

25 Denn er hat nicht verachtet,

er hat nicht verabscheut das Elend des Armen,

er hat sein Antlitz nicht vor ihm verborgen

und hat gehört, als er zu ihm schrie.

26 Von dir kommt, dass ich dich preise in großer Gemeinde,

meine Gelübde will ich erfüllen vor denen, die Gott fürchten.

27 Die Armen sollen essen und sich sättigen,

den Herrn sollen preisen, die ihn suchen:

»Aufleben soll euer Herz für immer.«

28 Alle Enden der Erde werden daran denken

und kehren zurück zum Herrn.

Alle Stämme der Völker werden vor ihm huldigen.

29 Denn dem Herrn gebührt das Königtum,

er herrscht über die Völker.

30 Alle Mächtigen der Erde – sie essen und huldigen,

alle, die in den Staub gesunken sind, – sie beugen sich vor ihm;

31 und der nicht am Leben blieb,

– seine Nachkommen werden ihm dienen.

32 Vom Herrn wird man dem kommenden Geschlecht erzählen,

dem Volk, das erst geboren wird, seine Heilstat verkünden:

Er hat’s getan.

Münsterschwarzacher Psalter

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