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DURÁN WURDE TOT auf dem Fußboden seines Hotelzimmers aufgefunden, mit einer Stichwunde in der Brust. Eine Putzfrau hatte ihn entdeckt, als sie das Telefon hinter der Tür klingeln hörte und niemand abnahm. Sie dachte, das Zimmer sei unbewohnt. Es war zwei Uhr nachmittags.

Zur selben Zeit tranken Croce und Saldías einen Wermut in der Hotelbar, so dass sie sich kaum von der Stelle rühren mussten, um mit den Ermittlungen zu beginnen.

»Niemand verlässt das Hotel«, ordnete Croce an. »Wir werden Ihre Aussagen festhalten, dann dürfen Sie gehen.«

Die wenigen Gäste, Handelsreisenden und dauerhaften Bewohner des Hotels saßen in den Ledersesseln im Salon oder standen in Dreier- oder Vierergrüppchen an der Wand und unterhielten sich leise. Saldías hatte an einem Tisch im Büro des Geschäftsführers Platz genommen und rief die Leute nacheinander herein. Er fertigte eine Liste an, notierte sich die persönlichen Daten und Adressen und fragte jeden Einzelnen, wo genau er sich um zwei Uhr nachmittags im Hotel aufgehalten hatte. Dann wies er sie darauf hin, dass sie sich der Polizei weiterhin zur Verfügung halten müssten und dass man sie gegebenenfalls noch einmal als Zeugen vorladen werde. Zum Schluss bat er all jene, die sich in der Nähe des Tatorts aufgehalten hatten oder irgendwelche nützlichen Informationen besaßen, im Speisesaal zu warten. Die Übrigen durften gehen, bis man ihre Hilfe eventuell noch einmal in Anspruch nehmen würde.

»Vier von ihnen haben sich während der Tatzeit in der Nähe von Duráns Zimmer aufgehalten und behaupten, einen Verdächtigen gesehen zu haben. Die werden wir noch einmal genauer befragen müssen.«

»Lass uns gleich damit anfangen …«

Saldías begriff, dass Croce nicht nach oben gehen und die Leiche sehen wollte. Dem Kommissar war das Aussehen der Toten zuwider, dieser sonderbare Ausdruck von Überraschung und Schrecken auf ihren Gesichtern. Er hatte viele Tote in seinem Leben gesehen, zu viele, in allen möglichen Positionen, gestorben an den seltsamsten Todesarten, aber alle hatten sie diesen entsetzten Ausdruck. Er träumte davon, ein Verbrechen aufzuklären, ohne den dazugehörigen Leichnam begutachten zu müssen. Es gibt viel zu viele Leichen, alles ist voll mit ihnen, pflegte er zu sagen.

»Wir müssen hoch«, bemerkte Saldías und führte ein Argument an, das normalerweise Croce vorbrachte: »Bevor wir die Zeugen anhören, sollten wir uns alles angeschaut haben.«

»Natürlich«, entgegnete Croce.

Es war das beste Zimmer des Hotels, da es auf die Straßenecke hinausging und sich etwas abgesondert am Ende des Gangs befand. Durán lag inmitten einer Blutlache auf dem Boden. Er trug eine schwarze Hose und ein weißes Hemd und sah aus, als würde er jeden Moment zu lächeln anfangen, die Augen weit aufgerissen, mit einem starren, angsteinflößenden Blick.

Als Croce und Saldías vor der Leiche stehen blieben, hatten sie das seltsame Gefühl, Komplizen zu sein, so wie es oft geschieht, wenn zwei Männern gemeinsam einen Toten betrachten.

»Wir dürfen ihn nicht berühren«, sagte Croce. »Armer Kerl …«

Er drehte der Leiche den Rücken zu und sah sich aufmerksam den Boden und die Möbel an. An dem Zimmer war nichts Ungewöhnliches, auf den ersten Blick. Er trat ans Fenster, das zum Platz ging, um nachzusehen, was man von der Straße aus erkennen konnte und was man sah, wenn man nach draußen blickte. Wahrscheinlich hatte der Mörder zumindest einen Augenblick lang innegehalten und aus dem Fenster geschaut, um zu prüfen, ob man von draußen beobachten konnte, was in dem Zimmer vor sich ging. Oder dort unten hatte ein Komplize gestanden, der ihm Zeichen machte.

»Er wurde getötet, als er die Tür öffnete.«

»Man hat ihn gestoßen«, sagte Croce, »und dann ging alles ganz schnell. Er hat gesehen, wer ins Zimmer kam, und war überrascht.« Der Kommissar trat näher an den Leichnam heran. »Der Stich war ziemlich tief, sehr präzise, als würde jemand ein Kalb schlachten. Kreolischer Messerstich. Von unten nach oben, die Klinge tief zwischen die Rippen. Er war sofort tot«, sagte er, als erzählte er einen Film nach, den er erst vor kurzem gesehen hatte. »Ohne ein Geräusch. Nur ein leises Stöhnen. Ich bin sicher, dass der Mörder ihn gehalten hat, damit er nicht auf dem Boden aufschlägt. Wenig Blut. Du hältst ihn fest wie einen Sack Knochen, und wenn du ihn auf den Boden gleiten lässt, ist er bereits tot. Der Mörder muss kräftig gewesen sein«, folgerte Croce.

Der Wunde nach zu schließen musste die Tatwaffe ein Gauchomesser gewesen sein, eins von diesen langen, die die Bauern beim Grillen verwenden. Ein Jagdmesser, wie es Tausende in der Provinz gibt.

»Wahrscheinlich hat der Täter die Waffe in die Lagune geworfen«, fuhr der Kommissar abwesend fort. »Der Grund ist voll mit Messern. Als Kind bin ich oft dort getaucht und habe jedes Mal welche gefunden …«

»Messer?«

»Messer und Tote. Ein Friedhof. Selbstmörder, Betrunkene, Indianer, Frauen. Leichen über Leichen. Einmal habe ich einen Alten gesehen, mit langem, schlohweißem Haar, das weiter gewachsen war und im klaren Wasser wie Seide schimmerte.« Croce schwieg einen Moment. »Im Wasser verwest der Körper nicht, nur die Kleidung löst sich auf, deshalb treiben die Toten nackt zwischen den Algen. Ich habe fahle Leichen gesehen, die auf dem Grund standen, mit offenen Augen, wie große weiße Fische in einem Aquarium.«

Hatte er das wirklich gesehen oder nur geträumt? Wie aus dem Nichts überfielen Croce diese Halluzinationen, und Saldías begriff, dass der Kommissar mit seinen Gedanken ganz woanders war, einen Moment lang mit jemandem sprach, der gar nicht da war, und Stimmen hörte, während er wütend auf dem Stummel seiner Toscano herumkaute.

»In nicht allzu weiter Ferne, im Alptraum der Zukunft, werden sie aus dem Wasser steigen«, sagte er geheimnisvoll und lächelte, als käme er langsam wieder zu sich.

Sie sahen sich an. Saldías schätzte den Kommissar und wusste, dass er sich ganz plötzlich in seinen Gedanken verlor. Es dauerte einen Moment, aber er kehrte jedes Mal aus seiner Welt zurück, so als litte er unter Narkolepsie. Duráns Leiche, die immer fahler und starrer wurde, sah aus wie eine Gipsfigur.

»Decken Sie den Verstorbenen zu«, befahl Croce.

Saldías breitete ein Laken über ihm aus.

»Man hätte ihn einfach auf irgendein Feld werfen können, damit ihn die Geierfalken fressen, aber jemand wollte, dass ich ihn sehe. Man hat ihn absichtlich hier liegen lassen. Aber warum?« Croce schaute sich noch einmal im Zimmer um, als sähe er es zum ersten Mal.

Bis auf eine halboffene Schublade, aus der eine Krawatte hervorschaute, gab es keinerlei Spuren einer Auseinandersetzung. Vielleicht hatte man sie eilig geschlossen, und als sich der Mörder umdrehte, hatte er die Krawatte übersehen. Der Kommissar machte die Schublade zu. Er setzte sich auf das Bett, ließ seine Gedanken umherschweifen und betrachtete zerstreut das Oberlicht, hinter dem sich ein Stück Himmel abzeichnete.

Saldías nahm eine Bestandsaufnahme aller gefundenen Gegenstände vor. Fünftausend Dollar in einer Aktentasche, ein Haufen mit mehreren Tausend argentinischen Pesos auf der Kommode, daneben eine Uhr und ein Schlüsselanhänger, eine Zigarettenschachtel Marke Kent, ein Ronson-Feuerzeug, ein Päckchen Velo-Rosado-Kondome, ein US-amerikanischer Pass auf den Namen Anthony Durán, geboren am 5. Februar 1940 in San Juan. Dazu ein Ausschnitt aus einer New Yorker Zeitung mit den Resultaten der wichtigsten Ligen, der Brief einer Frau 9, ein Foto, auf dem der nationalistische Führer Pedro Albizu Campos eine Rede hält – hinter ihm die puertoricanische Flagge –, und das Foto eines Soldaten mit runder Brille in der Uniform der Marines. Außerdem gab es ein Buch mit Gedichten von Luis Palés Matos, eine Salsa-LP von Ismael Rivera mit der Widmung Meinem Freund Tony D., zahlreiche Hemden und Schuhe und mehrere Anzüge. Aber kein Notizbuch, wie Saldías dem Kommissar mitteilte.

»Was ein Toter hinterlässt, ist nichts«, sagte Croce.

Das war das Geheimnis, das jedem Verbrechen innewohnt, die Überraschung desjenigen, der stirbt, ohne darauf vorbereitet zu sein. Was hatte er nicht zu Ende bringen können? Wen hatte er zuletzt gesehen? Man musste immer bei dem Opfer ansetzen, es war die erste Spur, ein mattes Licht.

Im Bad befand sich nichts Besonderes, ein Flakon Actemin, ein Fläschchen Valium, eine Schachtel Tylenol. Im Wäschekorb entdeckten sie einen Roman von Ben Benson, Revolte im Zuchthaus, eine Straßenkarte der Provinz Buenos Aires vom Automobilclub, einen Büstenhalter und ein Plastiktütchen mit amerikanischen Münzen.

Sie kehrten ins Zimmer zurück. Bevor der Leichnam fotografiert und zur Autopsie in das Leichenschauhaus gebracht werden würde, mussten sie noch einen schriftlichen Bericht anfertigen. Eine ziemlich undankbare Aufgabe, mit der der Kommissar seinen Assistenten beauftragte.

Croce lief im Zimmer auf und ab, schaute sich hektisch um, ohne den Blick irgendwo verweilen zu lassen, und murmelte in einer Art anhaltendem Flüstern unverständliche Worte vor sich hin, als dächte er laut nach. »Irgendwas stimmt mit der Luft nicht«, sagte er. Sie ist gefärbt, eine Art Regenbogen im Sonnenlicht, blaue Luft. Was war das?

»Siehst du das?«, fragte er Saldías, während er den Blick langsam durch das Zimmer schweifen ließ.

Er deutete auf die fast unsichtbaren Staubpartikel, die in der Luft schwebten. Saldías hatte den Eindruck, als sähe Croce die Dinge mit ungewöhnlicher Schnelligkeit, als wäre er den anderen stets eine halbe Sekunde (ein halbes Tausendstel einer Sekunde) voraus. Der Kommissar folgte der Spur des hellblauen Staubs – ein zarter, von der Sonne bewegter Nebel, den er wie eine Fährte auf dem Boden betrachtete –, bis er in den hinteren Teil des Zimmers gelangte. An der Wand hing ein schwarzes Stoffquadrat mit gelben Arabesken, eine Art Batiktuch oder Wandteppich von schlichter Machart. Es war offensichtlich, dass es sich um keinen Zimmerschmuck handelte, sondern dass hier etwas verdeckt werden sollte. Ein leichter Luftzug, der ins Zimmer strömte, bewegte die Borten des Wandteppichs.

Croce löste den Stoff mit seinem Federmesser, das er am Schlüsselring bei sich trug, und entdeckte, dass sich hinter dem Stoff ein Schiebefenster verbarg. Es ließ sich mühelos öffnen und führte zu einem Schacht. Man sah ein Seil. Einen Flaschenzug.

»Der Lastenaufzug.«

Saldías sah ihn mit großen Augen an.

»Früher konnte man sich das Essen aufs Zimmer bestellen, wenn man wollte. Man brauchte nur unten anzurufen, und das Essen kam mit dem Aufzug.«

Sie lehnten sich über den Rand der Öffnung. Zwischen den Seilen drang leises Stimmengewirr und das Rauschen des Windes zu ihnen herauf.

»Wohin führt der?«

»Zur Küche und zum Keller.«

Sie zogen den kleinen Aufzugskasten mit dem Seilzug bis zum Rand des Schiebefensters herauf.

»Zu winzig«, sagte Saldías. »Da passt keiner rein.«

»Sag das nicht«, entgegnete Croce. »Mal sehen«, und er lehnte sich noch einmal in den Schacht. Er sah einen schwachen Lichtschimmer zwischen den Spinnweben und das schachbrettartige Muster eines Fliesenbodens.

»Komm mit.«

Sie fuhren mit dem Fahrstuhl ins Erdgeschoss und folgten einer Treppe, die zu einem Gang im Souterrain hinunterführte. Dort befanden sich die alten, schon seit geraumer Zeit nicht mehr genutzten Küchen und der Heizkessel. An einer Seite stand eine Tür offen, die zu einer Kammer mit gekachelten Wänden und einem alten, leeren Kühlschrank führte. An der Abzweigung am Ende des Ganges befand sich hinter einem Gitter die kleine Telefonzentrale des Hotels. Auf der anderen Seite gab eine halb geöffnete Tür den Blick auf einen Lagerraum mit nicht mehr gebrauchten oder vergessenen Gegenständen und alten Möbeln frei. Der Raum war geräumig und hoch und hatte einen schwarz-weißen Fliesenboden. An der hinteren Wand führte eine mit einem Rollladen verschlossene Luke zum Schacht des Lastenaufzugs, der früher einmal, an zahlreichen Kabeln entlang, zwischen dem Untergeschoss und den oberen Stockwerken verkehrt hatte.

In dem Depot türmten sich die Überbleibsel des früheren Hotellebens: Truhen, Weidenkörbe, Handkoffer, Zaumzeug, zusammengerollte Gemälde, leere Rahmen, Wanduhren, ein Almanach von 1962 aus der Fabrik der Belladonas, eine Tafel, ein Vogelkäfig, Fechtmasken, ein Fahrrad, dem das Vorderrad fehlte, Lampen, Laternen, Wahlurnen, eine kopflose Marienfigur, ein Jesus mit wachem Blick, Matratzen, eine Kardiermaschine.

Nichts, was Aufmerksamkeit erregen würde. Bis auf eine Fünfzig-Dollar-Note, die in einer Ecke auf dem Boden lag.

Eigenartig. Ein neuer Geldschein. Croce steckte ihn in einen durchsichtigen Plastikbeutel, in dem sich bereits andere Beweisstücke befanden. Er betrachtete das Datum auf der Banknote. 1970er Serie.

»Und wem gehört das Geld?«

»Irgendwem«, antwortete Croce.

Er betrachtete den Schein von allen Seiten, als könnte er auf diese Weise sehen, wer ihn verloren hatte. Aus Versehen? Jemand hat etwas bezahlt, und der Schein fiel auf den Boden. Möglich. Er studierte das Gesicht auf der Banknote genauer: General Grant, The Butcher, ein Trinker, ein Held, ein Verbrecher, der die Taktik der verbrannten Erde erfand, mit seinem Heer von Norden her kam und ganze Städte und Felder niederbrannte, der nur in die Schlacht zog, wenn seine Armee zahlenmäßig mindestens fünf zu eins überlegen war, und hinterher sämtliche Gefangene erschießen ließ.

»Ulysses S. Grant, der Schlächter. Schau, wo er gelandet ist, als Geldschein auf dem Boden eines drittklassigen Hotels.«

Er dachte einen Moment nach, den durchsichtigen Beutel in der Hand. Dann hielt er ihn Saldías wie eine Karte vor das Gesicht.

»Siehst du? Jetzt habe ich’s kapiert … Oder besser gesagt, ich glaube, ich habe kapiert, was hier passiert ist. Sie sind hergekommen, um ihn auszurauben, sind mit dem Lastenaufzug nach unten gefahren und haben das Geld hier verteilt. Oder sie haben es irgendwo verstaut. Und in der Hektik ist ihnen der Schein runtergefallen.«

»Sie sind nach unten gefahren?«

»Oder nach oben«, sagte Croce.

Wieder steckte der Kommissar den Kopf in den Schacht des Speiseaufzugs.

»Vielleicht hat man auch nur die Kohle mit dem Fahrstuhl nach unten geschafft, und jemand hat hier unten gewartet.«

Sie gingen durch den blau gestrichenen Gang zurück bis zu einer Glastür mit einem Gitter davor, hinter der sich in einer Art Kabine die kleine Telefonzentrale des Hotels befand.

Croce und Saldías befragten die Telefonistin, Señorita Coca. Coca Castro – mager, sommersprossig – wusste über alles und jeden Bescheid. Sie war der bestinformierte Mensch der ganzen Gegend. Ständig wurde sie eingeladen, um zu erzählen, was sie wusste. Sie ließ sich lange bitten, doch am Ende rückte sie jedes Mal mit ihren Neuigkeiten heraus. Aus diesem Grund war sie auch ledig geblieben! Sie wusste derartig viel, dass kein Mann es wagte, sich mit ihr einzulassen. Eine Frau, die zu viel weiß, macht den Männern Angst, behauptete Croce. Gelegentlich ging sie mit den Vertretern und Handelsreisenden aus, und mit den jungen Frauen des Dorfes verstand sie sich bestens.

Sie fragten sie, ob ihr etwas aufgefallen sei, ob sie jemanden kommen oder gehen sehen habe. Doch sie hatte nichts gesehen. Sie versuchten, noch etwas über Durán aus ihr herauszubekommen.

»Zimmer 33 ist eins von drei Zimmern mit Telefon«, erklärte die Telefonistin. »Darum hatte Señor Durán ausdrücklich gebeten.«

»Mit wem hat er telefoniert?«

»Er hat nur wenige Gespräche geführt. Meistens auf Englisch. Die Anrufe kamen immer aus Trenton, New Jersey. Aber natürlich höre ich die Gespräche der Gäste nicht mit.«

»Und heute, als er nicht abgenommen hat, wer hat da angerufen? So um zwei Uhr nachmittags, wer war das?«

»Ein Ortsgespräch. Aus der Fabrik.«

»Luca Belladona?«

»Keine Ahnung, er hat keinen Namen genannt. Aber es war ein Mann. Er hat Durán verlangt, wusste aber die Zimmernummer nicht. Als dort niemand abnahm, hat er mich gebeten, es noch einmal zu versuchen. Er hat gewartet, aber es ging keiner ran.«

»Hatte er schon einmal angerufen?«

»Durán hat ihn ein paarmal angerufen.«

»Ein paarmal?«

»Ich hab die Liste. Sie können sie sehen.«

Die Telefonistin war sichtlich nervös, bei einem Mordfall glauben alle, dass man ihnen etwas vorwerfen will. Durán sei sehr charmant zu ihr gewesen, zweimal habe er sie eingeladen, mit ihm auszugehen. Sofort dachte Croce, dass Durán irgendetwas von ihr wollte. Deshalb hatte er sie eingeladen, sie konnte ihm Informationen besorgen. Doch aus Rücksicht auf die Familie Belladona hatte sie die Einladungen ausgeschlagen.

»Wollte er etwas Spezielles von dir wissen?«

Die junge Frau schien sich zu verkriechen, sich einzurollen, wie der Geist in Aladins Wunderlampe, von dem nur noch ein roter Mund zu sehen war.

»Er wollte wissen, mit wem Luca telefonierte. Das hat er mich gefragt. Aber ich konnte ihm nicht helfen.«

»Hat er bei den Belladonas angerufen?«

»Ein paarmal«, antwortete Coca. »Meistens hat er mit Ada telefoniert.«

»Wir werden die Schwestern anrufen. Ich möchte, dass sie herkommen und den Toten identifizieren.«

Die Telefonistin wählte die Nummer der Belladonas. Sie machte das zufriedene Gesicht von jemandem, der einer besonderen Situation als Protagonist beiwohnt.

»Hallo, ja, hier ist das Hotel Plaza«, rief sie in den Hörer. »Ein Gespräch für die Señoritas Belladona.«

Am späten Nachmittag trafen die Schwestern ein, verstohlen, als hätten sie sich nur ausnahmsweise dazu durchgerungen, das Tabu oder den Aberglauben, der sie jahrelang daran gehindert hatte, Seite an Seite im Dorf aufzutauchen, zu durchbrechen. Sie wirkten wie zwei Repliken und glichen sich so sehr, dass ihre Symmetrie fast unheimlich war. Croce und die Schwestern hatten ein sehr vertrautes Verhältnis zueinander, das weit über den normalen Umgang im Dorf hinausging.

»Wer hat euch informiert?«

»Staatsanwalt Cueto hat mich angerufen«, antwortete Ada.

Sie gingen nach oben, um die Leiche zu identifizieren. Mit dem weißen Laken sah sie aus wie ein Möbelstück. Saldías hob das Laken an. Das Gesicht des Toten hatte einen ironischen Ausdruck angenommen und war bereits sehr blass und starr. Keine der beiden Schwestern sagte ein Wort. Was auch nicht nötig war, sie sollten den Mann bloß identifizieren. Er war es. Alle wussten, dass er es war. Sofía schloss ihm die Augen und trat ans Fenster. Ada schien geweint zu haben, aber vielleicht lag es auch nur an dem Straßenstaub, der sich auf ihre entzündeten Augenlider gelegt hatte. Zerstreut betrachtete sie die Gegenstände im Zimmer, die offenen Schubladen. Eins ihrer Beine zuckte nervös, es sah aus, als schnellte eine Feder in die Luft. Das Zucken hatte nicht die geringste Bedeutung, aber als er es bemerkte, musste der Kommissar an Regina Belladona denken, Lucas Mutter. Dieselbe Bewegung mit dem Bein, als bündelte sich die ganze Verzweiflung in ihrem Körper. An einem Punkt ihres Körpers. Der Sprung in einem Glas. Plötzlich kamen ihm diese sonderbaren Sätze in den Sinn, als diktierte sie ihm jemand. Selbst das Gefühl, dass ihm irgendwer etwas diktierte, war für ihn eine absolute Gewissheit. Seine Gedanken schweiften ab, und als er in die Realität zurückkehrte, hörte er Ada etwas sagen. Sie schien auf eine Frage des Sekretärs zu antworten. Es hatte etwas mit dem Anruf bei der Fabrik zu tun. Sie hätten nicht gewusst, dass Durán mit ihrem Bruder telefoniert habe. Keine von ihnen habe Nachrichten von ihm. Croce glaubte ihr nicht, aber er hakte auch nicht nach. Er vertraute darauf, dass ihm seine Eingebungen zur rechten Zeit weiterhelfen würden. Er wollte lediglich ein paar Einzelheiten über Tonys Besuch bei ihnen zu Hause in Erfahrung bringen.

»Er hat mit deinem Vater gesprochen.«

»Er hat uns besucht, weil mein Vater ihn kennenlernen wollte.«

»Es ging auch um die Erbschaft.«

»Scheißkaff«, stieß Ada mit einem zarten Lächeln hervor. »Alle wissen, dass wir die Erbschaft jederzeit, wenn wir Lust dazu haben, unter uns aufteilen können, weil unsere Mutter verhindert ist.«

»Juristisch gesehen«, ergänzte Sofía.

»In letzter Zeit wurde er oft mit Yoshio gesehen, ihr kennt die Gerüchte.«

»Uns ist egal, was die Leute treiben, wenn sie nicht bei uns sind.«

»Und die Gerüchte interessieren uns auch nicht«, fügte Ada hinzu.

»Genauso wenig wie der ganze Klatsch.«

Wie ein Blitz durchzuckte Croce die Erinnerung an ein Sommerfest. Die beiden Schwestern hatten mit zwei neugeborenen Katzen gespielt. Die Mädchen mochten fünf, sechs Jahre alt gewesen sein. Sie hatten sie in einer Reihe aufgestellt, und die Kätzchen krabbelten über die von der Nachmittagssonne aufgeheizten Fliesen. Erst streichelten und liebkosten sie die Katzen, dann packten sie sie am Schwanz und begannen, sie sich hin und her zu reichen. Ihr Spiel wurde immer schneller und wilder, trotz des kläglichen Maunzens der Kätzchen. Natürlich hatte er von Beginn an ausgeschlossen, dass sie es gewesen waren. Sie hätten ihn eigenhändig getötet, etwas so Persönliches hätten sie nicht von jemand anderem erledigen lassen. Von Frauen verübte Verbrechen, dachte Croce, sind eine persönliche Angelegenheit, etwas, das sie niemand anderem anvertrauen. Saldías fuhr mit seinen Fragen fort und machte sich Notizen. Ein Anruf aus der Fabrik. Um die Gewissheit zu haben, dass er auch da war. Um dieselbe Uhrzeit. Das konnte kein Zufall sein.

»Sie kennen meinen Bruder, Kommissar, er hat ihn garantiert nicht angerufen«, sagte Sofía.

Ada erklärte, nichts von ihrem Bruder Luca gehört und ihn schon ewig nicht mehr gesehen zu haben. Sie hätten sich zusehends auseinandergelebt. Niemand habe ihn mehr gesehen, fügte sie hinzu, er lebe eingeschlossen in seiner Fabrik, umgeben von seinen Erfindungen und Träumen.

»Und was jetzt?«, fragte Sofía.

»Nichts«, erwiderte Croce. »Wir bringen ihn ins Leichenschauhaus.«

Es war ein merkwürdiges Gespräch, mit dem Toten auf dem Boden, Saldías, der sich weiterhin Notizen machte, und dem erschöpft wirkenden Kommissar, der die Zwillingsschwestern freundlich ansah.

»Dürfen wir gehen?«, fragte Sofía.

»Oder stehen wir unter Verdacht?«, sagte Ada.

»Wir stehen alle unter Verdacht«, entgegnete Croce. »Geht lieber hinten raus und tut mir den Gefallen, niemandem zu erzählen, was ihr hier gesehen habt oder worüber wir gesprochen haben.«

»Natürlich«, sagte Ada.

Als der Kommissar anbot, sie zu begleiten, lehnten sie ab. Sie würden allein gehen, er könne sie jederzeit anrufen, wenn er sie brauche.

Croce setzte sich auf das Bett, er wirkte müde, zerstreut. Er fragte Saldías nach seinen Notizen und begann, sie in aller Ruhe zu studieren.

»Gut«, sagte er abschließend. »Hören wir uns an, was diese Gauner uns zu sagen haben.«

Ein Großgrundbesitzer aus Sauce Viejo gab an, das Geräusch einer Kette in Duráns Zimmer gehört zu haben. Danach habe er ganz deutlich eine Stimme vernommen, die nervös geflüstert habe: Ich kauf es für dich, und du zahlst, sobald du kannst. Die Worte hätten sich ihm eingeprägt, weil sie ihm wie eine Drohung vorgekommen seien oder wie ein Scherz. Er könne nicht sagen, wer gesprochen habe, aber es sei eine sehr helle Stimme gewesen, eine verstellte Stimme oder die einer Frau.

»Verstellt oder von einer Frau?«

»Wie von einer Frau.«

Einer der Handelsreisenden, ein gewisser Méndez, behauptete, beobachtet zu haben, wie Yoshio über den Flur geschlichen sei, bevor er sich vor Duráns Zimmertür gebückt habe, um durch das Schlüsselloch zu spähen.

»Seltsam«, sagte Croce. »Gebückt?«

»Ja, direkt vor der Tür.«

»Um etwas zu sehen oder um etwas zu hören?«

»Um durch das Schlüsselloch zu linsen, glaube ich.«

Ein Vertreter wollte gesehen haben, wie Yoshio das Bad im Flur betrat, um sich die Hände zu waschen. Er habe schwarze Kleidung und ein gelbes Halstuch getragen, und die Ärmel an seinem rechten Arm seien bis zu den Ellbogen hochgekrempelt gewesen.

»Und was haben Sie im Bad gemacht?«

»Meine Notdurft verrichtet«, antwortete der Vertreter. »Ich stand mit dem Rücken zu ihm, aber ich konnte ihn deutlich im Spiegel erkennen.«

Ein anderer Gast, ein Viehauktionator aus Pergamino, der regelmäßig im Hotel abstieg, sagte aus, er habe Yoshio gegen zwei Uhr aus dem Badezimmer im dritten Stock kommen und dann aufgeregt – ohne auf den Fahrstuhl zu warten – die Treppe hinunterrennen sehen. Auch eins der Zimmermädchen gab an, sie habe den Japaner etwa um dieselbe Uhrzeit aus dem Zimmer kommen und den Gang durchqueren sehen. Und Prono, ein großer, massiger Typ und früherer Profiboxer, der auf der Suche nach Ruhe in das Dorf gezogen war, wo er sich seitdem als eine Art Wachmann um die Sicherheit des Hotels kümmerte, beschuldigte Dazai auf der Stelle.

»Der Japs war’s«, erklärte er mit der nasalen Stimme eines Schauspielers aus einem argentinischen Gangsterfilm. »Ein Streit zwischen Tunten.«

Die anderen schienen seiner Meinung zu sein. Alle hatten sie es eilig gehabt auszusagen, und der Kommissar wunderte sich über so viel Einstimmigkeit. Einige hatten sich mit ihren Aussagen sogar selbst in Schwierigkeiten gebracht. Es war möglich, dass gegen sie ermittelt würde, um ihre Aussagen zu überprüfen. Der Großgrundbesitzer aus Sauce Viejo, ein Mann mit hochrotem Kopf, hatte beispielsweise eine Geliebte im Dorf, die Witwe des alten Corona, während seine Frau im Krankenhaus von Tapalqué lag. Das Zimmermädchen, das beobachtet haben wollte, wie Yoshio überstürzt aus Duráns Zimmer gerannt kam, hatte keine Erklärung dafür, was sie um diese Zeit im Gang zu suchen hatte, wo sie doch eigentlich schon Feierabend hatte.

Yoshio selbst hatte sich in seinem Zimmer eingeschlossen – völlig verstört, wie es hieß, verzweifelt wegen des Todes seines Freundes – und antwortete nicht auf die Rufe.

»Lassen Sie ihn, bis ich ihn brauche«, sagte Croce. »Der haut nicht ab.«

Sofía schien sich zu ärgern und sah Renzi mit einem sonderbaren Lächeln an. Sie sagte, Tony sei verrückt nach Ada gewesen, vielleicht nicht unbedingt verliebt, eher geil, aber er sei nicht allein ihretwegen ins Dorf gekommen. Die Geschichten, die man sich über das Trio erzählte, hätten nichts mit dem Verbrechen zu tun gehabt, das seien nichts als Hirngespinste, Hirngespinste, von denen sie ihm ein andermal erzählen könne, falls es sich ergebe, denn sie habe nichts zu verbergen, sie werde nicht zulassen, dass eine Bande alter, nachtragender Klatschweiber ihr vorschreibe, wie sie zu leben habe oder mit wem – »oder mit wie vielen«, sagte Sofía später – sie und ihre Schwester ins Bett gehen dürften. Auch von diesen provinziellen Frömmlern, die aus der Kirche kommen, um gleich anschließend in den Puff der Bizca zu gehen – oder andersherum –, ließen sie sich nicht fertigmachen.

Die Menschen auf dem Land lebten in zwei Realitäten, in zwei Welten, mit zwei unterschiedlichen Moralvorstellungen. Auf der einen Seite trugen sie englische Kleidung, fuhren mit ihren Pick-ups übers Land und grüßten die Bauern und Tagelöhner, als wären sie feudale Herren, und auf der anderen Seite waren sie in jede erdenkliche Gaunerei verwickelt und trieben krumme Geschäfte mit den Viehauktionatoren und den Exporteuren aus der Hauptstadt. Als Tony kam, hätten sie sofort gewusst, dass noch etwas anderes im Spiel sein müsse als eine Liebesgeschichte. Warum sollte ein Amerikaner auch sonst hierherkommen, wenn nicht, um Geld herzuschaffen und Geschäfte zu machen?

»Und sie hatten Recht«, sagte Sofía, während sie sich eine Zigarette ansteckte. Eine Zeitlang rauchte sie schweigend, die Zigarettenglut leuchtete im abendlichen Dämmerlicht auf. »Tony hatte einen Auftrag, und deshalb hat er uns gesucht, und dann sind wir mit ihm durch die Casinos an der Küste gezogen, haben in Luxushotels oder in verlausten Motels an der Landstraße haltgemacht, haben uns vergnügt und das Leben genossen, während er alles Weitere regelte, was seinen Auftrag anging.«

»Ein Auftrag?«, fragte Renzi. »Was war das? Hatte er den schon, als er auf euch stieß?«

»Ja, ja«, sagte sie. »Im Dezember.«

»Dezember, das kann nicht sein … Wieso Dezember, wenn dein Bruder …?«

»Dann eben Januar, was soll’s, das spielt keine Rolle. Er war ein Gentleman, er hat nie zu viel gesagt und uns nie angelogen … Er hat sich nur geweigert, bestimmte Details preiszugeben …«, sagte Sofía und setzte ihre Litanei fort, wie ein Mädchen, das im Kirchenchor singt. Und Renzi sah das Bild vor sich, das kleine rothaarige Mädchen in der Kirche, das im Chor singt, ganz in Weiß … »Zu allem Überfluss war Tony auch noch Mulatte, und das, was meine Schwester und mich erregte, machte den Bauern in der Gegend Angst, oder fingen sie etwa nicht an, ihn den Zambo zu nennen, so wie mein Vater es ihm prophezeit hatte?«

Man könne Tonys Tod nicht verstehen, wenn man die dunkle Seite ihrer Familiengeschichte nicht kenne, vor allem die Geschichte von Luca, dem Sohn einer anderen Mutter, ihrem Halbbruder, sagte sie und Renzi unterbrach sie, »warte, warte …«, und Sofía war für einen Moment irritiert, bevor sie fortfuhr. Oder besser gesagt, bevor sie die Geschichte noch einmal ganz anders erzählte.

»Als es mit der Fabrik bergab ging, weigerte sich mein Bruder, sie zu verkaufen. ›Weigerte sich‹ ist schon zu viel gesagt, er zog die Möglichkeit gar nicht erst in Betracht, die Fabrik aufzugeben und zu kapitulieren. Begreifst du? Stell dir einen Mathematiker vor, der entdeckt, dass zwei plus zwei fünf ist, und damit niemand auf die Idee kommt, er sei verrückt, muss er das ganze mathematische System anpassen, wo zwei plus zwei natürlich nicht fünf ist, und auch nicht drei – und es gelingt ihm.« Sie schenkte sich Weißwein nach, gab etwas Eis dazu und schwieg einen Moment, dann sah sie Renzi an, der etwas von einer Katze an sich hatte, so wie er in seinem Sessel dasaß. »Du siehst aus wie eine Katze«, sagte sie zu ihm. »Eine im Sessel liegende Katze, und weißt du was? So war es nicht, es ist nicht so abstrakt. Stell dir einen Schwimmchampion vor, der ertrinkt. Oder besser noch, stell dir einen berühmten Marathonläufer vor, der in Führung liegt, und als er fünfhundert Meter vor dem Ziel ist, hat er einen Anfall, irgendeinen Krampf, der ihn lähmt, aber er schleppt sich weiter, denn er will unter keinen Umständen aufgeben, und als er schließlich den Zielstrich überquert, ist es bereits dunkel und alle haben das Stadion verlassen.«

»Was für ein Stadion?«, fragte Renzi. »Was für eine Katze? Hör auf mit diesen Vergleichen, erzähl einfach, was los war.«

»Nur die Ruhe, wir haben Zeit, oder?«, sagte sie und betrachtete das erleuchtete Fenster zwischen den Bäumen auf der anderen Seite des Innenhofs. »Er begriff«, fuhr sie nach einer Weile fort, als hörte sie von Neuem eine Melodie in der Luft, »dass sich das ganze Dorf gegen ihn verschworen hatte, um ihn loszuwerden. Zwei plus zwei, fünf, dachte er, aber niemand weiß es. Und er hatte Recht.«

»Womit hatte er Recht?«

»Nun … die Erbschaft seiner Mutter, verstehst du? Alles, was wir besitzen, haben wir geerbt, das ist unser Fluch.«

Sie phantasiert, dachte Renzi, sie ist betrunken, wovon redet sie?

»Wir haben unser ganzes Leben lang um die Erbschaft gestritten, erst mein Großvater, dann mein Vater und schließlich wir. Ich muss immer an die Totenwachen denken, an die im Bestattungsinstitut streitenden Verwandten, die erbosten, nur mühsam unterdrückten Stimmen, die von hinten zu uns drangen, während der Tote beweint wurde. So war es bei meinem Großvater und meinem Bruder Lucio, und so wird es auch bei meinem Vater und bei uns beiden sein. Der Einzige, der sich aus allem rausgehalten hat, nie etwas erben wollte und sich um alles allein gekümmert hat, war mein Bruder Luca … Denn es gibt nichts zu erben, außer den Tod und das Land. Das Land darf nicht in andere Hände gelangen, das Land ist das Einzige, was zählt, sagt mein Vater immer, und als mein Bruder sich weigerte, seinen Anteil anzunehmen, fingen die Streitereien an, die zu Tonys Tod führten.«

Ins Weiße zielen

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