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Vorwort
ОглавлениеDiesem Roman liegen die Aufzeichnungen des württembergischen Arztes Christoph Heinrich von Groß zugrunde, der auf Befehl seines Königs zuerst als Unterarzt, dann als Bataillons- und schließlich als Regimentsarzt an allen napoleonischen Feldzügen seit 1805 teilnehmen und deshalb sein Medizinstudium mehrmals unterbrechen musste. 1814 wurde ihm endlich der Abschied vom Militär gewährt. Seine Kriegserlebnisse hat er später in den „Erinnerungen“ festgehalten, die erst fünfzehn Jahre nach seinem Tod veröffentlicht wurden.
Als ich vor längerer Zeit auf das schmale Bändchen mit den „Erinnerungen“ stieß, war ich sehr beeindruckt von dessen Inhalt. In der Folge beschäftigte ich mich mit den historischen Details und dem umfangreichen Quellenmaterial der napoleonischen Zeit, vor allem aber des Russlandfeldzugs von 1812. Schwerpunkt meiner Recherchen waren dabei die Teilnahme der Württemberger an den Feldzügen und besonders das medizinische Wirken Christophs und seiner Kollegen.
Napoleons Aufgebot gegen den Zaren, die Grande Armée, war 1812 mit rund 600.000 Mann das bis dahin größte Heer aller Zeiten. Nicht einmal die Hälfte davon waren Franzosen, sondern Angehörige der mit Napoleon verbündeten Länder und der von Frankreich annektierten Gebiete. Auch das Königreich Württemberg musste als Mitglied des Rheinbunds ein Kontingent von fast 16.000 Soldaten stellen, von denen nur etwa 300 in die Heimat zurückkehrten. Einer dieser Glücklichen war Christoph Heinrich Groß, der 1813 „für seine im Felde geleisteten Dienste“ den königlichen Zivilverdienstorden erhielt und sich seitdem von Groß nennen durfte.
Gleich beim ersten Lesen der „Erinnerungen“ erwachte in mir der Wunsch, den in einfachen Worten geschilderten, sehr sachlichen Bericht durch hinzugefügte Auftritte historischer, aber auch fiktiver Personen und durch zusätzliche, darunter auch erdachte Geschehnisse zu ergänzen.
Richard Fuhrmeister Februar 2015