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Vom Wirken der Göttlichen Ordnung

Alles ist immer perfekt

Aschram Erkenntnisse

Etwa zehn Jahre lang hatte ich mit meiner Frau und unseren zwei Jungen die kompletten Sommerferien in einem Aschram verbracht. Wir haben diese Zeit sehr genossen. Die Kinder erholten sich mit Gleichaltrigen und lernten eine soziale Welt kennen, die von Achtsamkeit und Wertschätzung geprägt war. Mein ältester Sohn, Delf, meinte einmal: »Weißt du, Papa, hier fühle ich mich sehr wohl. Es ist so völlig anders als zuhause in der Schule. Hier ist keine Spur von Neid, Schadenfreude und Konkurrenzdenken.«

Ich antwortete ihm: »Wie schön, dass du erleben darfst, wieviel angenehmer es sein kann, wenn das Zusammenleben nicht von Konkurrenzdenken und Missgunst vergiftet ist. Sei mit deinen Schulkameraden zuhause einfach genauso wie mit den Jugendlichen hier im Aschram.«

Während ich das schreibe, wird mir erst bewusst, warum er sowohl beim Abschluss an der internationalen Schule in Portugal wie auch später beim Abitur an einem deutschen Internat einen besonderen Preis für hervorragende soziale Kompetenz erhielt.

Eine der Botschaften im Aschram lautete: »Habe Vertrauen. Alles ist in Ordnung!« Ich dachte mir, wenn dies wirklich stimmt, dann könnte ich mich doch darauf verlassen, dass immer alles perfekt ist. Immerhin war das die Aussage eines erleuchteten Meisters.

Ich habe mich viele Jahre mit dieser Botschaft auseinandergesetzt, und immer wieder bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass tatsächlich alles in meinem Leben perfekt war. Natürlich hatte sich mir die Perfektion nicht gleich erschlossen. Oft war sie alles andere als erkennbar und im Gegenteil eher schmerzhaft, deprimierend, niederschmetternd. Sie kennen das sicher auch aus Ihrem eigenen Leben. Doch mit ein wenig Abstand, manchmal erst einige Jahre später, war für mich deutlich erkennbar, wie perfekt die verschiedensten »Dramen« in mein Leben passten. Ich war immer wieder zutiefst berührt, wenn ich den Eindruck gewinnen musste, dass es irgendeine wohlwollende »Kraft« gibt, die im Hintergrund mein Leben lenkt.

Wie sonst könnte es möglich sein, dass sich unangenehme Ereignisse, die ich nicht bewusst ausgelöst hatte, im Gesamtbild als perfekt und notwendig herausstellten?

»Deine Seele hat einen Stopp gesetzt«

Mein Vertrauen in die Worte des Meisters wurde in den Jahren 2007 bis 2009 auf gnadenlose Weise auf die Probe gestellt.

Damals gehörte mir seit beinahe zwanzig Jahren eine Immobilienagentur in Portugal. Mit zwei weiteren Verkäufern war meine Firma eine der angesehensten in der Algarve. Unsere Verkaufserfolge waren entsprechend gut – bis Anfang September 2007. Plötzlich hatte sich etwas verändert. Es war so, als hätte man uns den Hahn zugedreht. Keine einzige Vermittlung kam mehr zustande. Jeder einzelne Fall war dabei anders und es ergab sich kein klares Bild oder Muster. Es war auch nicht die Finanzkrise. Es war ein nicht erklärbares Phänomen.

Nach zwei erfolglosen Monaten war mir klar, dass ich zu einem Therapeuten musste. Wenn es »draußen« nicht läuft, hat es mit meinem Innern zu tun. Davon war ich nun überzeugt.

Ich hatte das Glück, von einer schweizerischen Therapeutin und Schamanin1 zu hören, die auch in der Algarve eine Praxis hatte.

Gleich zu Beginn der ersten Sitzung und nach einer kurzen Problembeschreibung war ihre Antwort: »Richard, deine Seele hat einen Stopp gesetzt. Sie will was anderes. Du kannst sofort deine Koffer packen und gehen, denn hier passiert nichts mehr, was immer du auch versuchst.«

Ihre deutlichen Worte schockierten mich. Und jetzt?

War da ein winziger Funken heimlicher Freude? Ja, ich hatte ihn bemerkt, doch gab ich ihm keine Chance, sich auszubreiten und zu einem lodernden Feuer zu werden. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt.

Ich hatte weitere Treffen mit ihr. Ich erinnere mich noch gut, dass sie in einer Sitzung gemeinsam mit einer mir sehr vertrauten Freundin, die ebenfalls Therapeutin war, eine Seelenrückführung unternahm. Ein Ritual, in dem ich in Trance an den Ort und den Moment geführt wurde, wo ich meine Seelenverbindung verloren hatte. Heute bin ich den beiden unendlich dankbar, denn während ich dies schreibe, wird mir erst bewusst, dass die schwierige Zeit, durch die ich noch gehen sollte, ohne die Rückanbindung meiner Seele nie so verlaufen wäre. Damals war mir das nicht klar, auch wenn ich mich wunderte, dass sich in der schlimmsten Phase des finanziellen Zusammenbruchs eine Unerschütterlichkeit in mir ausbreitete, die mich vertrauen ließ, dass alles perfekt ist.

Meine Lage war für mich umso dramatischer, als ich kurz vor der Eröffnung eines neuen Projektes, der »Property Lounge« stand, einem exklusiven Club im Herzen eines der beliebtesten Golfresorts Portugals. Ich hatte heftig in den Kauf zweier Ladenlokale, Umbaumaßnahmen und Einrichtung investiert und gerade zum Zeitpunkt der schockierenden Botschaft insgesamt 17 Mitarbeiter beschäftigt.

Wie sollte ich all das von heute auf morgen verlassen? Ich versuchte vergeblich, Käufer für das Projekt zu finden, nahm weitere Hypotheken auf zwei Villen auf, die mir gehörten, weil ich keine Möglichkeit des Ausstiegs sah und mich für meine Mitarbeiter verantwortlich fühlte.

Um es kurz zu machen: Ich hielt bis etwa August 2008 aus. Die Konten waren leer und keine Einnahmen zu erwarten. Die Property Lounge war in ihrem ersten Jahr nur eine finanzielle Belastung, und bald musste auch sie die Türen schließen, weil ich meine Mitarbeiter nicht mehr bezahlen konnte.

Im Nachhinein fällt es mir schwer, mich in die Gefühlswelt zu versetzen, die damals in mir vorherrschte. Ich weiß jedoch, dass ich mich fühlte wie ein Versager. Täglich kamen Anrufe von Lieferanten, weil ihre Rechnungen unbezahlt blieben. Ich habe sie alle beantwortet, denn ich wusste, dass für mich wichtig war, nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern mit offenen Augen dranzubleiben.

Hatte mein Vater doch Recht behalten? In einer unserer vielen Auseinandersetzungen meinte er: »Pass du mal lieber auf, dass du nicht irgendwann in der Gosse landest!« Das war seine Antwort auf meine überhebliche Bemerkung: »Mit 30 Jahren will ich nicht mehr auf meiner Hände Arbeit angewiesen sein.«. Das hatte ihn zutiefst getroffen. Mein Vater war Maurer.

Sollte er also Recht behalten? Ist das der Anfang eines Lebens in der Gosse? Ich hatte mir vorgestellt, dass die drei Banken, bei denen ich mich damals enorm verschuldete, mich mein Leben lang verfolgen würden. Auch bei den Gedanken an die Forderungen des Finanzamtes und den Zorn der frustrierten Gläubiger ging mein Selbstbewusstsein in die Knie.

Meine Frau war bereits in der Schweiz, wo Freunde ihr halfen, eine Aufenthaltsgenehmigung und eine Wohnung zu finden.

Ich wagte mich aus Scham nicht mehr aus dem Haus, und als auch die Anrufe hoffnungsgetriebener Gläubiger irgendwann nachließen, lebte ich für mehrere Monate in absoluter Einsamkeit.

Noch lebte ich in meiner Villa in Strandnähe. Ich wusste aber, dass die Bank mich zeitnah auffordern würde, das Haus zu räumen. Als eines Nachts während eines Unwetters auch noch die Terrasse auf der gesamten Kantenlänge wegbrach und einen kleinen Abhang hinunterrutschte, war mir klar, dass meine Zeit in Portugal zu Ende war.

Die Geschenke des Scheiterns

In jener Zeit, es handelte sich um etwa vier Monate bis Ende Februar 2009, erlebte ich die stärkste innere Entwicklung meines Lebens. Ohne Gesprächspartner, ohne Ablenkung gab es nur mich, die Natur, mein Hobby, die Fotografie, und Bücher des New Thought Movements. So waren meine »Gefährten« in dieser Zeit Werke von Thomas Troward2, Wallace Wattles3, Charles F. Haanel4 und Florence S. Shinn5.

Die wesentlichste Erfahrung in dieser gesamten Zeit war für mich das Spüren meines innersten Kerns. Ich nenne es so, weil es das war, was übrigblieb, nachdem alle meine Rollen von mir abfielen. Ich hatte nichts mehr, an dem ich mich hätte festhalten können. Auch meine dritte Ehe war inzwischen auf einem absoluten Tiefpunkt. Ich fühlte mich von allen Menschen verlassen, und meine Gefühle schwankten zwischen intensivem Selbstmitleid und einer unleugbaren, wenn auch schwachen Todessehnsucht. Sie waren gewürzt mit einer massiven Angst vor dem, was mich verfolgen würde und vor dem, was vor mir liegt.

Doch darunter, ja anders kann ich es nicht beschreiben, unter all diesen Gefühlen spürte ich eine Art Freiheit. Ich erkannte, dass diese Wahrnehmung aus meinem wahren Kern kam, aus dem Teil von mir, den ich mit all meinen Plänen, Sorgen und Ängsten, mit all meinen Überzeugungen unterdrückt hatte. Nie hatte ich vorher hierhin gespürt. Ich war immer viel zu abgelenkt von den Ereignissen um mich herum, hatte mich von der Außenwelt in ihren Bann ziehen lassen und den Fokus auf das, was ich wirklich bin, verloren. Jetzt war alles Äußere von mir abgefallen. Es herrschte Funkstille.

So habe ich in jedem Moment mit innerer Achtsamkeit peinlich genau darauf geachtet, welche Kräfte in mir gerade wirksam sind. Naja, in jedem Moment ist sicher übertrieben, denn oft genug hatte ich den inneren Fokus verloren. Doch mit der Zeit gelang es mir immer besser. Ein Trick aus dem Aschram hat es mir erleichtert: Immer, wenn mir auffiel, dass ich den Fokus verloren hatte, ärgerte ich mich nicht, sondern lobte mich dafür, dass es mir auffiel, und so konnte ich wieder freudvoll hinschauen.

Das Ergebnis war und ist, dass es mir leichtfällt, die Impulse meines innersten Kerns wahrzunehmen und das Wollen meines Egos auszubremsen oder zumindest mit den innersten Impulsen abzugleichen.

Ich fasse also zusammen:

Mein Verstand, also hauptsächlich das, was ich als Ego bezeichne, war die meiste Zeit meines Lebens mit äußeren Ereignissen, angelerntem Wissen und übernommenen Rollen identifiziert. Das fiel mir vorher nicht weiter auf, weil die meisten Menschen in meinem Lebensumfeld genauso »funktionierten«.

Der Teil in mir, der meine wahre Essenz ist und besonders in Zeiten äußerer Krisen unerschütterlich intakt bleibt, geriet dadurch mehr und mehr in den Hintergrund und, wenn überhaupt, tauchte er als die eine oder andere Intuition in meinem Leben auf. Und selbst dann zweifelte ich solche innersten Impulse an.

Heute, nachdem ich nun etwa zehn Jahre mit meiner neuen Weltsicht, oder besser: Selbstsicht, gelebt und Erfahrungen gesammelt habe, kann ich für mich behaupten, dass mein Leben zu einem einzigen Fest geworden ist.

Die »Kraft« der göttlichen Ordnung spüren

Viele von Ihnen wissen möglicherweise, wie es für mich in den letzten zehn Jahren weiterging. Heute gibt es Swiss Harmony, ein Name, mit dem viele Menschen positive Erfahrungen verknüpfen, denn die Produkte von Swiss Harmony schützen nicht nur vor den meisten Umweltbelastungen wie Elektrosmog, sondern sie harmonisieren Mensch und Tier und noch vieles mehr.

Wie es dazu kam?

Habe ich mir einen Plan gemacht? Nein!

Hatte ich eine Marktlücke entdeckt? Nein!

Habe ich mir im Sinne des Master Key Systems eine neue Zukunft visualisiert? Nein!

Ein unerwarteter Anruf als Wegweiser in die Zukunft

Im Februar 2009 saß ich in Portugal auf meinen Umzugskisten und wartete auf den Möbelwagen. Meine längst verstorbenen Eltern drängten sich in mein Bewusstseinsfeld. Vor meinem inneren Auge sah ich, wie sie die Hände über dem Kopf zusammenschlugen.

»Junge, was machst du denn? Du sagst, du hast keine Ahnung? Hast du schon mal überlegt, wovon du leben willst? Wieso hast du dich nicht schon vorher drum gekümmert? Du hast auf ganzer Linie versagt.«

Mir wurde klar, dass mir genau solche Reaktionen von Kindheit an mein Selbstvertrauen genommen hatten. Damit meine ich nicht das Vertrauen in meinen gesunden Menschenverstand. Davon hatte ich mehr als genug. Nein, ich meine das Vertrauen in meinen eigenen, innersten Wesenskern.

Mit diesen Gedanken im Kopf konnte ich tatsächlich die Aussichtslosigkeit meiner Lage sehen. Ein guter Freund hatte mir Geld geliehen, damit ich den Umzug in die Schweiz bezahlen konnte. Was mich in der Schweiz erwartete, wo meine dritte Frau auch wieder mit Hilfe von Freunden für eine Bleibe gesorgt hatte, wusste ich nicht.

Doch meine innere Achtsamkeit hatte mich nicht verlassen und ich fasste Vertrauen. Alles ist perfekt, dachte ich, als mein Handy klingelte.

»Hallo Herr Neubersch, hier ist Klaus Dippel, wie geht es Ihnen?«

»Herr Dippel? Das ist jetzt aber komisch. Wieso rufen Sie mich an?«

»Ich wollte nur mal wieder Kontakt aufnehmen, hören, wie es Ihnen geht.«

Herr Dippel hatte drei Jahre zuvor mein Haus und mein Büro, ja auch mein neues Projekt, die Property Lounge, harmonisiert. Damals hatte ich ihn einfliegen lassen, weil mein Heilpraktiker mir klar machte, dass die Unruhe, die ich in unserem Haus wahrnahm, auf Elektrosmog, also in meinem Fall auf Handymasten und Radar, zurückzuführen war. Ich hatte ihn noch in guter Erinnerung, denn als er in unsere Villa kam und im Wohnzimmer Ameisen an der Terrassentüre sah, meinte er ganz mutig: »Herr Neubersch, das erste, was Sie bemerken werden, wenn wir ihre Villa harmonisieren, ist das Verschwinden der Ameisen.« Ich wollte es nicht glauben, doch er hatte Recht. Am dritten Tag nach der Harmonisierung gab es nicht eine Ameise mehr in unserem Haus.

»Tja, Herr Dippel, Sie erwischen mich gerade auf Umzugskartons sitzend und auf den Möbelwagen wartend. Ich ziehe in die Schweiz, weil meine Firma hier baden gegangen ist.«

Herr Dippel war überrascht. Dann fragte er: »Und was machen Sie jetzt in der Schweiz?«

»Das weiß ich noch nicht.«

»Haben Sie mal daran gedacht, für uns zu arbeiten?«

»Nein, aber Harmonie zu den Menschen zu bringen, könnte mir gefallen.«

Erkennen Sie, wie sich hier eine Wende andeutet, von der ich nichts ahnte und die ich nicht geplant hatte? Hier war zweifellos eine andere Kraft am Werk, aber welche? Ich sollte es noch herausfinden.

Tor!

So kam es, dass ich in der Schweiz begann, als Repräsentant einer deutschen Harmonisierungsfirma zu arbeiten. Doch nach gut einem halben Jahr war mir klar, dass diese Firma eine andere Philosophie verfolgte als ich. Es ging ihr nicht um das Wohl der Kunden, sondern in erster Linie um das ihrer Bankkonten. Viele Hinweise, auf die ich an dieser Stelle nicht eingehen will, waren nur allzu deutlich.

Auf der Suche nach anderen Firmen spielte mir das Leben wieder einen Ball zu, den ich aufnahm und ins Tor schoss. Nun, ich bin kein Fußballfan, doch der Vergleich drängt sich genau hier und jetzt auf.

Es stellte sich nämlich schnell heraus, dass ich selbst solche Produkte herstellen könnte, denn die wesentlichste Voraussetzung hierfür stand schon seit Jahren ungenutzt in meinem Keller.

Den Schlüssel zu dieser Erkenntnis und handfeste Unterstützung bei der anschließenden Umsetzung erhielt ich von einem Mann, der den Zuschlag für die Harmonisierung eines Hotels erwarb. Der Hoteleigentümer, mit dem ich ebenfalls in Verhandlungen stand, erzählte mir von seiner Entscheidung und zögerte nicht, mir den Namen und die Koordinaten des Herrn zu geben.

Ich rief ihn an und erfuhr von ihm, dass er nur seine eigenen Kunden beliefert und seine Produkte nicht an andere Firmen verkauft. Doch mit der richtigen Technologie könne ich meine eigenen Produkte fertigen. Er würde mir zeigen, wie es geht. Allerdings müsse ich viel Geld für ein teures Gerät investieren.

Lieber Leser, genau hier ist der Ball ins Tor gegangen, denn das besagte Gerät war bereits seit neun Jahren in meinem Besitz. Ich musste kein Geld investieren.

Nun fragen Sie sich sicher, um welches Gerät es sich gehandelt hat. Es ist unwahrscheinlich, dass Sie von einem solchen Gerät jemals zuvor gehört haben. Wie unwahrscheinlich, ja unglaublich, muss es also sein, dass man solch ein Gerät ungenutzt im Keller stehen hat? Nun, ich hatte es in meinem Keller, und bei allen drei Umzügen, die ich in den neun Jahren machte, spielte ich mit dem Gedanken, es zu verkaufen. Doch es war in allen Fällen nur ein schwacher Gedanke, denn im Hintergrund hörte ich jedes Mal: «Wer weiß, wozu du es irgendwann noch brauchen wirst?»

Wieder erkannte ich jene Kraft, die schicksalhaft und wohlwollend mein Leben beeinflusste.

Ich fragte mich in diesem Moment, wo sie in meinem früheren Leben auch wirksam war, ohne dass ich sie bemerkt hatte.

Die Suche nach dem Glücksfaktor

War die »Kraft« auch wirksam, als ich mit 27 Jahren meinen Zeitungsverlag zwei Jahre nach seiner Gründung für viel Geld verkauft hatte?

Die Verhandlungen mit einem der bekanntesten Wirtschaftsbosse waren so schnell und einvernehmlich, dass ich mich schon wundern musste. Später erfuhr ich, dass man nie zuvor und auch nicht danach einen derart hohen Preis für vergleichbare Übernahmen bezahlt hatte.

Oder ging es jener »Kraft« um meine anschließende Erkenntnis? Heute noch weiß ich, dass diese Erkenntnis auf meiner Rückfahrt nach Hause mit diesem fetten Scheck in der Tasche mein ganzes Leben verändert hatte.

Aus heiterem Himmel wurde mir mitten auf dem Ruhrschnellweg bewusst, dass ich nicht fröhlich war. Ich fragte mich: »Wieso nicht?« Mit diesem Verkauf hatte ich es geschafft! Ich fühlte mich reich. Ich dachte daran, dass ich es meinem Vater gezeigt hatte. Ich war noch nicht einmal 30 Jahre alt und war schon jetzt nicht mehr auf meiner Hände Arbeit angewiesen. Na bitte!

Wieso kam keine Freude auf? Was fühlte ich stattdessen?

War das etwa Angst? Unsicherheit? Vielleicht sogar ein wenig Panik? Ich sagte mir, dass der Betrag letztlich doch zu gering war, um sorglos sein zu können und stellte mir vor, dass der Scheck zehnmal so hoch war. Fühlte ich mich jetzt besser? Nein! Ich war zehnmal mehr beunruhigt. Keine Spur von Freude. Das überraschte mich und machte mich ratlos. Mir ging es doch immer nur darum, erfolgreich zu sein, und Erfolg hatte für mich mit viel Geld, Einfluss und Macht zu tun. Wozu all die Arbeit, das Streben nach Geld, Ansehen und Einfluss, wenn es am Ende nicht glücklich macht?

Einige Kilometer später war ich davon überzeugt, dass es im Leben eigentlich um etwas anderes gehen müsse, wenn man wirklich glücklich sein will. Doch um was? Ich hatte keine Ahnung, denn in meinem Leben bin ich mit Themen wie Spiritualität und Selbsterfahrung nie in Berührung gekommen. Den Philosophie- und Religionsunterricht in der Schule hatte ich immer nur als notwendiges Übel in Kauf genommen.

Ja, und das war’s. Mehr ist auf dieser Rückfahrt nichts passiert, außer, dass ich mir vornahm, den Glücksfaktor herauszufinden.

Hat sich diese »Kraft« dann wieder eingeschaltet, als sie mir eine Kollegin ins Leben brachte, die Yogalehrerin war? Ich war fasziniert von ihrem Wissen und ihrer freundlichen Ausstrahlung und verlor keine Gelegenheit, sie mit meinem Wissensdurst zu überschütten. Sie genoss es ihrerseits, über all die Themen zu sprechen, die ausnahmslos Neuland für mich waren.

Ich begann eine Heilpraktiker-Ausbildung. Ich wollte etwas Sinnvolles lernen, Menschen helfen, nicht mehr dem Geld nachjagen. Wusste ich doch jetzt, dass dies der falsche Weg für mich war.

Die magische Anziehungskraft meiner Zukunft

Und dann gab es einen weiteren Impuls der »Kraft«, denn während meiner Ausbildung las ich einen Artikel über die Möglichkeiten der Radionik. Wie konnte es sein, dass man mit Hilfe der Radionik ein ganzes Feld frei von Ungeziefer halten konnte, ohne dass eine physische Maßnahme wie Gift oder Sperren zum Einsatz kam? Wie konnte es möglich sein, dass ein Teich mit Hilfe der Radionik lupenreines Wasser hatte? Ich spürte eine Faszination, die mich nicht mehr losließ. Ich las jedes Buch zum Thema und wurde auf autodidaktische Weise zum Radioniker ohne jede Praxis, denn ein entsprechendes Gerät konnte ich mir damals nicht leisten.

Das änderte sich erst zwanzig Jahre später, 2001, in der Algarve, als ich in meiner Immobilienagentur eine Geschäftsführerin einsetzte und mir selbst eine Auszeit verschrieb. Endlich konnte ich mir meinen lang gehegten Traum erfüllen! Ich kaufte mir das beste Radionikgerät seiner Zeit und besuchte obendrein noch eine Radionikerschule. Zwei Jahre lang war ich begeisterter Radioniker. Ich behandelte meine Kinder, Freunde und Mitarbeiter und versuchte mich in allen denkbaren Anwendungsbereichen wie dem Herstellen von homöopathischen Mitteln in jeder Potenz sowie Bachblüten jeder Art. Ich führte Belastungsanalysen bei Freunden und Bekannten aus, wenn sie ihr Einverständnis gaben und entwickelte eigene psychisch-seelische Formeln, die von Radionikern auch Raten genannt werden.

Als dann nach zwei Jahren meine Geschäftsführerin aufgrund privater Notwendigkeiten ausschied, wanderte das Gerät in den Keller, denn ich musste mich wieder selbst um meine Agentur kümmern.

Zehn Jahre später wurde es zum zentralen Element meiner beruflichen Zukunft. Erst runde dreißig Jahre nach dem Aufflammen meiner Begeisterung und Faszination für die Radionik sollte ich erkennen, welcher höhere Plan im Hintergrund gewirkt hatte.

Swiss Harmony zeigt sich in der sichtbaren Welt

Die Offenbarung kam mit meinem Anruf bei jenem Herrn, von dem ich mir erhoffte, dass er mich mit Harmonisierungsprodukten versorgen würde. Plötzlich erkannte ich, dass ich das wichtigste Instrument zur Herstellung in meinem Keller stehen hatte. Ich entschied mich, selbst zum Hersteller zu werden. Doch irgendwie wusste ich, dass es nicht wirklich meine Entscheidung war. Ich tat nur das, was von der »Kraft« vorgesehen war.

So verwunderte es mich damals nicht, dass der Name Swiss Harmony während einer Meditation in meinem Bewusstseinsfeld auftauchte und blieb. Auch das inzwischen bekannte Logo hatte ich mir nicht ausdenken müssen. Es war schon längst in mir.

Bin ich vielleicht nur der ausführende, körpergewordene Teil einer weitaus größeren Intelligenz, die durch mein Wirken ihre nicht-stoffliche Präsenz sichtbarer und wirksamer werden ließ?

Nehmen wir einmal an, es wäre so, was bedeutet es für mich und meine Welt?

Ich nehme gerne an, dass es so ist. Eigentlich weiß ich es sehr genau, denn schließlich habe ich mich in den letzten zehn Jahren genau beobachtet. Immer wieder habe ich darauf geachtet, dass die Entwicklung der Firma Swiss Harmony nicht durch mein Wollen oder durch eventuelle, gut versteckte persönliche Absichten beeinflusst wird. Sie ist langsam gewachsen. Ich würde sagen, sie ist organisch und sehr gesund gewachsen. Sie hat erst einmal Wurzeln gebildet; Wurzeln in ihrem eigenen Selbstverständnis wie auch im Kreis ihrer vielen Kunden.

Also was bedeutet es für mich, nur ausführendes Organ einer übergeordneten, transdimensionalen Intelligenz zu sein?

Es macht mich gelassen, freudvoll und frei. Frei im Sinne von sorgen- und angstfrei. Das Wissen, einer wahrhaft größeren Sache zu dienen, erfüllt mich. Es macht mich glücklich.

Die Gegenkraft: das dominante Ego

Leave your Ego with your shoes!

Im Aschram hing ein Poster im Schuhraum. Ein Schuhraum war vor jeder Halle notwendig, weil man diese nur ohne Schuhe betreten durfte.

Auf dem Poster hieß es:

»Leave your Ego with your shoes.« Lass dein Ego bei deinen Schuhen zurück.

Ahnen Sie, was damit gemeint ist?

In den alten indischen Veden steht geschrieben, dass sich der Verstand (englisch: mind) mit dem Körper verbündet, weil beide den Tod fürchten und alles daransetzen, ihn zu vermeiden. Unser wahrer, innerster Kern, den viele Menschen vielleicht Seele oder göttliches Selbst nennen, kennt den Tod nicht und hat nichts zu befürchten. Doch das Bündnis zwischen Verstand und Körper, das wir auch Ego nennen, hat eine mächtige Wirkung auf den Menschen.

Dabei soll uns das Ego lediglich zu Diensten sein. Es hilft uns beim Erledigen aller alltäglichen Aufgaben und Handlungen, beim Sprechen und Denken, beim Erkennen von Zusammenhängen, beim Lernen und Anwenden neuer Erkenntnisse. In einem bewussten und klargeistigen Menschen erfüllt das Ego genau diese Aufgaben und keine anderen.

Doch das Ego strebt auch nach dem ewigen Leben. Es will bedeutend sein, machtvoll und über den Tod hinaus bekannt bleiben. Gleichzeitig hat es Angst zu versagen, weil es tief im Innersten weiß, was Sache ist. So sind weniger bewusste Menschen im ständigen Wechsel zwischen Angst und Selbstbehauptung. Sie fühlen sich schnell gekränkt und verletzt und sind ebenso schnell zu Aggressionen bereit, wenn sie sich in ihrem Selbstverständnis bedroht fühlen.

So wird das Ego auf die eine oder andere Weise zu einem dominanten Faktor unseres Lebens, noch bevor wir eine klare Wahrnehmung und eine innige Verbindung zu unserem höheren Selbst entwickeln können.

Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Ich will hier nicht als Pharisäer auftreten, nicht der Lehrer sein. Ich spreche von mir und meinen Erfahrungen.

Es sind keine zwei Monate her, als sich mein Ego aufbäumte wie schon lange nicht mehr und ich meiner hoch geschätzten Mitarbeiterin fristlos kündigte, weil sie eine von mir aufgestellte Regel nicht befolgen wollte. Ich gab ihr kaum Zeit, ihre Sachen zu packen. Wie großartig ich mich fühlte! Wie machtvoll! Wie konsequent! Erst als sie schon lange fort war und eine gute Freundin mir klarmachte, was da in mir ablief, kam ich wieder zu mir, fand ich meine innere Mitte wieder. Ich erkannte, dass die fragliche Regel blödsinnig war und meine Mitarbeiterin sie ablehnen musste, wenn sie sich treu bleiben wollte.

Es fiel mir nicht schwer, sie noch am selben Tag aufzusuchen. Ich danke Gott, dass sie mich in ihre Wohnung ließ und mir die Chance gab, mich bei ihr zu entschuldigen und ihr meine Wertschätzung auszudrücken.

Mein Ego hat zwar gut gelernt, mir zu dienen und nicht den Boss zu spielen, doch das heißt noch lange nicht, dass ich mir Unaufmerksamkeit leisten kann. Ich muss ständig auf der Hut bleiben, denn es gibt immer noch viele ungelöste Themen in mir, die mein Ego aktivieren, wenn sie angesprochen werden und ich nicht achtsam genug bin.

Leave your Ego with your shoes.

Wenn wir im Einklang mit unserem göttlichen Selbst leben wollen, gilt es, das Ego dort zu lassen, wo es hingehört. Im übertragenen Sinne im Schuhschrank. Wenn wir dann wieder aktiv werden und die Schuhe anziehen, dann kommen wir ohne Ego, sprich: Verstand und Körper, nicht aus.

Die eigentliche Aussage in diesem Kapitel lautet:

Richte dich nur nach deinem innersten Kern, deinem göttlichen Selbst aus, lass dich von dort führen, nicht von einem möglicherweise aufgeblähten oder kümmerlichen Ego.

Kennen Sie den Unterschied und können Sie erkennen, warum beide Arten des Egos einen schädlichen Einfluss im Leben haben können?

Elterliche Gewalt

Ich war vielleicht zehn Jahre alt, als ich an einem Wochenende bei Freunden meiner Eltern übernachten musste, weil meine Eltern mit ihren Freunden auf einem Fest waren, das wohl bis tief in die Nacht ging. Nur die jüngere Tochter, Petra, und ihr Großvater waren im Haus. Während er eine Etage tiefer fernsah, erwartete man von uns, dass wir in Petras Zimmer bereits schliefen.

Sie war ein wenig jünger als ich, und natürlich war Einschlafen keine Option für uns. Immerhin waren wir noch nie alleine zusammen gewesen. Wie es dazu kam, weiß ich nicht mehr genau, doch irgendwann waren wir beide splitternackt und fassten uns überall an. Wir hatten einen Heidenspaß, bis wir zufrieden einschliefen.

Eine Woche später bat mein Vater mich ins Auto und wir fuhren ein paar hundert Meter aus unserem Ort heraus. Dann parkte er und schaute mich besorgt und verärgert an. Ich erinnere mich nicht mehr genau an die Worte, die er damals zu mir sprach. Deshalb gebe ich hier nur eine Kurzform dessen wieder, worum es ging:

»Ich weiß nicht, was wir mit dir machen sollen. Man hat mir erzählt, dass du Petra verführt hast. Was bist du nur für ein Monster? Du solltest dich schämen! Deine Mutter ist völlig fertig und schämt sich für dich. Du wirst Petra nie wiedersehen. Wir sind alle total enttäuscht von dir. Deine Mutter und ich haben lange darüber nachgedacht, dich in ein Erziehungsheim zu stecken. Vielleicht können die ja aus dir noch einen ordentlichen Jungen machen.«

»Nein Papa, bitte nicht ins Erziehungsheim!«

»Mal sehen, wir denken noch darüber nach. Aber eines kann ich dir jetzt schon sagen: Noch eine Sache und du bist im Heim!«

Kann man sich schäbiger fühlen als ich mich in diesem Moment? Ich fühlte mich wie der letzte Dreck. Ich glaubte, niemandem mehr unter die Augen treten zu können und war überzeugt, dass jeder wusste, was für ein Monster ich war. Ich konnte dem Leben keine Freude mehr abgewinnen. Als wir etwa vier Wochen später in Urlaub fuhren, hatten meine Eltern mir vorher noch deutlich erklärt, dass ich eigentlich nicht verdient hätte, mitgenommen zu werden.

Heute weiß ich, dass dies das KO für mein Ego war. Für viele Jahre fühlte ich mich nur erduldet und unwert, Freude zu empfinden. Als Zehnjähriger mochte ich das vielleicht nicht ganz so deutlich wahrgenommen haben, doch heute noch erkenne ich, dass aus diesem schwachen Ego heraus vieles in meinem Leben schiefgelaufen ist. Eine Menge Stoff für ein weiteres Buch.

Ein aufgeblähtes Ego ist mindestens genauso nachteilig wie ein kümmerliches. Im Extremfall führt es zu ständiger Selbstüberschätzung, Schuldverteilung auf andere Menschen und Grenzüberschreitungen durch fehlende Achtsamkeit.

Sie wollen ein Beispiel aus meinem Leben?

Na gut!

Mein Ego hat sich wohl am häufigsten bei meinen fünf Kindern aufgebläht. Immerhin wollte es ja glänzen und bewundert werden. Mit neu gefühltem Bedauern erinnere ich mich an die vielen Standpauken, die ich ihnen zugemutet hatte, ohne dass ich in meiner Selbstherrlichkeit ein Ende finden konnte. Dabei hatten sie sich kaum etwas zuschulden kommen lassen. Doch wenn ich einmal Wasser auf der Mühle hatte, fielen mir immer wieder neue Dinge ein, bis mich eines oder mehrere meiner Kinder mit Tränen in den Augen anflehte: »Bitte Papa, hör endlich auf!«

Die trickreichen Verkleidungen des Egos

Doch eigentlich sind all diese Erfahrungen nur Details, die sich wie kleine Wellen an der Oberfläche eines Gewässers zeigen, das je nach der Grundbeschaffenheit des jeweiligen Egos in eine Richtung strömt, die für den Seelenplan nicht zielführend ist.

In meinem Fall kam das Strömen jenes Ego-Gewässers zum Erliegen und zeigte nicht mal mehr kleine Wellen, als ich mit meiner Immobilienagentur und der Property Lounge in den finanziellen Ruin trieb.

Oh Mann, war ich auf einem Egotrip! Wie smart und erfolgreich fühlte ich mich als gefeierter und hochgeschätzter Immobilienberater, den Staatspräsidenten und CEOs multinationaler Firmen in seinem Büro zu einem Plausch bei Kaffee und/oder Champagner besuchten, nachdem sie mit dem Flieger oder Privatjet in der Algarve gelandet waren und noch bevor sie in ihre Villa fuhren, die ich ihnen verkauft hatte.

Die Krönung meines Egos war die Property Lounge, die seiner Zeit wohl zu den edelsten Clubs der ganzen Region zählte. Hier haben sich weltberühmte Fußballer so zugedröhnt, dass ich Mühe hatte, sie in ein Taxi zu stecken.

Wie konnte mir dies passieren, ohne dass es mir bewusst wurde? Ganz ehrlich? Erst in diesem Moment, in dem ich dies schreibe, offenbart sich mir mein großer Irrtum. So war es kein Wunder, dass mein höheres Selbst korrigierend eingegriffen hatte. Alles passierte zu meinem Besten.

Wie also konnte mir das passieren? Weil ich nicht erkennen wollte, wie geschickt mein Ego eine Geschichte daraus machte, die im Einvernehmen mit meiner Entscheidung war, nicht dem Geld, sondern dem Menschen zu dienen. Ich redete mir ein, dass es eine gute Sache sei, meine Kunden aufrichtig zu beraten. Dafür war ich bekannt. Ich diente ihnen, doch ich begriff nicht, dass diese Menschen andererseits ihrem eigenen Ego dienten, das immer mehr Bestätigung suchte. Größere Villen, größere Grundstücke, schönere Ausblicke, höhere Profite beim Wiederverkauf. Ich diente dem Mammon.

Heute kommt mir das damals Erlebte vor wie ein schlechter Traum und ich bin dankbar, dass mir vom Leben eine weitere Chance gegeben wurde, es diesmal hinzukriegen.

Ich komme wieder zurück zur eigentlichen Aussage des Kapitels, die ich jetzt vielleicht ein wenig anders formulieren würde:

Dem Ego ist nicht zu trauen, weil es in trickreichen Verkleidungen daherkommt und selbstsüchtige Interessen durchsetzen will, in welche Richtung es dabei auch immer gehen mag. Es hat dem Menschen zum Besten des Ganzen zu dienen, nicht, ihn zu manipulieren.

Möge mich niemand missverstehen: Das Ego ist etwas Feines, wenn es im Rahmen seiner ursprünglichen Qualitäten bleibt. In meinem Verständnis ist es die Allianz aus Verstand und Körper, wie es in den alten indischen Schriften steht. Wir brauchen unseren Verstand im Leben und auch unseren Körper. Bei jeder Kleinigkeit und bei all unseren Aktivitäten braucht es den Verstand zur Umsetzung, sei es beim Kochen, beim Gang zur Toilette oder in den Fitnessclub.

Den Verstand brauchen Sie jetzt auch, lieber Leser, um dieses Buch zu lesen, und ich brauche meinen Verstand, um es zu schreiben. Doch mein Verstand begrenzt sich beim Schreiben darauf, die richtigen Tasten zu finden, auf Rechtschreibung und Grammatik zu achten. Die Inhalte des Geschriebenen kommen aus meinem innersten Kern, frei von Ego. Jedenfalls möchte ich das gerne glauben.

Je mehr ich lerne, die Einflüsse meines Egos zu erkennen, umso mehr folge ich meinem höheren Selbst, denn nur dann kann ich seine Impulse besser erkennen und umsetzen, wenn die Zeit reif dazu ist.

Sie mögen sich fragen: »Und wie macht er das?«

Immer, wenn es in meinem Innern zu laut wird, wenn ich von Gedanken umschwirrt bin, von Zweifeln geplagt oder Schwierigkeiten habe, eine Entscheidung zu treffen, sorge ich für Funkstille. Dazu entziehe ich mich allen äußeren Einflüssen und versuche, auch innerlich leer zu werden.

FUNKSTILLE

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