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Anwendung der Muskelspannung

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Befindet sich ein Muskel im entspannten Zustand, ist er weich und es befindet sich fast keine Spannung darin. Wenn das Gehirn einem Muskel den Befehl erteilt, sich zu bewegen, zieht er sich zusammen und erzeugt eine Spannkraft, die an dem Knochen oder Knorpel zieht, mit dem er verbunden ist. Ein Punkt des Muskels, der Ansatzpunkt, ist mit dem Knochen verbunden, der sich bewegen soll. Das andere Ende des Muskels, sein Ursprung, ist mit dem Knochen verbunden, der sich nicht oder zumindest weniger bewegen wird als der andere Knochen. Während sich der Muskel zusammenzieht, bewegt sich sein Ansatzpunkt auf seinen Ursprung zu (Abb. 1.2). Wenn wir die bei der Besprechung von Hebeln eingeführten Begriffe verwenden, entspricht die Spannung im Muskel der Kraft und das Gewicht des zu bewegenden Objekts (des Knochens sowie des eventuell involvierten anderen Objekts, z.B. wenn ein Buch gehoben wird) der Last. Wenn die Kontraktion des Muskels bewirkt, dass sich der Körperteil (der Knochen und das Objekt) bewegt, so bezeichnet man dies als isotonische Kontraktion. Manchmal bewegt sich das Objekt jedoch nicht, wenn Sie versuchen, ein sehr schweres Objekt zu heben (z.B. ein Auto) oder wenn Sie gegen ein unbewegliches Objekt (z.B. eine Wand) drücken. Auch in diesem Fall kommt es zu einer Kontraktion, der Muskel verkürzt sich jedoch nicht. Dies bezeichnet man als eine isometrische Kontraktion. Während einer isotonischen Kontraktion verkürzt sich der Muskel, doch auch wenn es zu keiner Bewegung des Objekts kommt, liegt im Muskel eine Spannung vor. Wenn der Muskel gestreckt wird, befindet er sich ebenfalls in einem gespannten Zustand. Dies geschieht, wenn Sie Dehnungsübungen machen. Vor dem Laufen versuche ich normalerweise meine hinteren Oberschenkelmuskeln zu dehnen, indem ich meine Ferse auf eine Arbeitsfläche lege und mich nach meinen Zehen strecke. Ich dehne meine Wadenmuskeln, indem ich gegen eine Wand oder einen Baum drücke, während mein Bein und Fuß hinter mir ausgestreckt sind. Außerdem versuche ich auch, die vorderen Oberschenkelmuskeln zu dehnen, indem ich hinter meinem Rücken nach meinem Fuß greife und ihn in Richtung meines Gesäßes ziehe. Ginge ich in die Hocke, würden meine vorderen Oberschenkelmuskeln gedehnt, während sie länger werden. Wenn ich mich wieder aufrichten würde, würden sie zusammengezogen. In beiden Fällen befänden sich die Oberschenkelmuskeln unter Spannung.

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