Читать книгу Fear Street 55 - Der Sturm - R.L Stine - Страница 4
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Оглавление„Das wird irre heute Abend!“, rief Hannah Waters aufgeregt. „Unser Plan ist perfekt.“
Donna Davies hielt mit ihrem blauen Minivan vor einer roten Ampel und sah ihre beste Freundin an. „Meinst du, Cindy wird überrascht sein?“, fragte sie.
Hannah nickte, und ihre grünen Augen funkelten vor Begeisterung. „Ich bin sicher, sie hat keinen Verdacht geschöpft. Sie denkt, dass wir ihren Geburtstag total vergessen haben. Als wir alle irgendwelche Ausreden hatten, warum wir heute Abend keine Zeit haben, klang sie völlig fertig. Besonders, weil ihre Eltern diese Woche auch noch auf Geschäftsreise sind.“
„Wahrscheinlich sitzt sie vor der Glotze, stopft sich mit Chips voll und versinkt in Selbstmitleid“, sagte Hannahs Freund, Gil Shepherd, mit einem kurzen Lachen.
„Wenn die wüsste, dass sie nachher gekidnappt wird“, meldete sich Jackson Kane vom Rücksitz zu Wort.
„Und zu der ultimativen Party nach Fear-Island verschleppt wird“, fügte Gil hinzu.
„Es ist echt nett von deinem Großvater, dass er uns erlaubt hat, seine Hütte zu benutzen“, sagte Donna und warf Gil über die Schulter einen Blick zu. Er saß auf dem Rücksitz, zwischen Jackson und ihren anderen Freund, Patrick Munson, gequetscht.
„Eine Überraschungsparty ist sowieso schon super.
Aber eine Party in unserer eigenen Hütte, wo wir die ganze Nacht durchmachen können, ist voll cool“, sagte Patrick.
„Stimmt“, meinte Jackson.
Donna nickte glücklich. Es war ein tolles Gefühl, zur „Kidnapper“-Bande zu gehören. Besonders, weil sie Cindy noch gar nicht so lange kannte wie die anderen.
Sie war erst vor sechs Monaten nach Shadyside gezogen, weil ihr Vater hier eine neue Stelle angenommen hatte.
Eigentlich hatte sie erwartet, dass es ziemlich anstrengend wäre, wenn man ausgerechnet im Abschlussjahr die Schule wechselt, aber Hannah hatte ihr geholfen, sich schnell einzuleben. Sie hatte Donna all ihren Freunden vorgestellt und sie überall mit hingeschleppt.
„So was wie heute Abend hab ich noch nie gemacht“, gestand Donna den anderen.
Hannah kicherte. „Wir auch nicht. Aber es ist genau das, was Cindy verdient.“
„Hey, grüner wird’s nicht“, meckerte Jackson von hinten.
Donna richtete den Blick wieder nach vorne. Sechs Blocks weiter bog sie in die Straße ein, wo Cindy wohnte. Sie parkte ihren Minivan ein paar Häuser entfernt am Straßenrand und machte den Motor aus.
„Weiß jeder, was er zu tun hat?“, fragte Patrick.
„Logo. Ich bin bereit“, antwortete Jackson. „Was ist mit dir, Donna?“
Als Donna in den Rückspiegel schaute und seinem Blick begegnete, lief ihr ein eisiger Schauer über den Rücken. Hastig blickte sie weg.
Seit sie in Shadyside wohnte, war sie ständig mit Jackson und den anderen zusammen, aber sie kannte ihn trotzdem nicht besonders gut. Der Typ war ihr irgendwie unheimlich, obwohl sie nicht sagen konnte, warum. Es war nur so ein Gefühl.
Zu Anfang fand sie Jackson noch ganz süß, aber dann merkte sie schnell, dass er ziemlich verschlossen war. Er wirkte immer sehr ernst und sagte nicht viel.
Donna fiel plötzlich auf, dass sie ihn noch nie hatte lächeln sehen. Meistens stand er ein Stück von der Gruppe entfernt und schien alle zu beobachten.
Er war ein ziemlich seltsamer Junge.
Aber das musste ja noch lange nicht heißen, dass er es war, der die blöden Telefonstreiche machte, sagte sie sich.
Sie bekam jetzt nämlich schon seit zwei Wochen diese nervigen Anrufe, bei denen gleich wieder aufgelegt wurde. Es klingelte immer spät in der Nacht und nur auf dem Nebenanschluss in ihrem Zimmer. Wenn sie den Hörer abnahm, hörte sie jemanden atmen. Dann wurde die Verbindung unterbrochen.
Da nur ihre Freunde die Nummer dieses Telefonapparats hatten, musste es jemand sein, den sie kannte. Aber wer?
Jedes Mal, wenn Donna Jackson dabei ertappte, wie er sie beobachtete, überkam sie das unheimliche Gefühl, dass er der mysteriöse Anrufer war.
Eins war jedenfalls sicher: Er starrte sie pausenlos an.
Auch jetzt schon wieder. Sie spürte den Blick seiner dunkelbraunen Augen im Nacken.
Donna fuhr herum und sah ihn an.
Ihre schnelle Reaktion überrumpelte Jackson. Mit schuldbewusster Miene wandte er den Blick ab.
„Okay“, sagte Donna zu Patrick. „Dann mal los. Lasst uns Cindy entführen!“
Sie schaute zum Haus hinauf, das ein Stück von der Straße zurückgesetzt auf einer leichten Anhöhe lag. Eigentlich war es eher eine Villa.
„Cindy wird total überrascht sein“, dachte sie.
Dann fiel ihr Blick wieder auf Jackson, und sie fröstelte unwillkürlich.
„Das wird eine Superparty“, versuchte sie, sich selbst zu überzeugen. „Heute Nacht werden wir jede Menge Spaß haben.“
Aber warum hatte sie dann so ein ungutes Gefühl im Magen?