Читать книгу Fear Street 54 - Tödliche Liebschaften - R.L Stine - Страница 6
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ОглавлениеHastig trat Crystal vom Fenster zurück und stolperte über die Zeitschriften auf dem Fußboden. Sie streckte die Arme aus, um sich abzufangen, und ließ dabei das Telefon fallen. Als sie es wieder aufhob, war die Verbindung unterbrochen.
„Was ist passiert?“, kreischte Lynn, nachdem Crystal sie erneut angerufen hatte.
„Tut mir Leid“, sagte Crystal und schloss die Augen. Ihr war ein bisschen mulmig zu Mute.
„Was macht er jetzt?“, rief Lynn in den Hörer. „Sag schon, was macht er?“
Crystals Gesicht brannte vor Scham. „Ich weiß nicht. Aber ich bin ziemlich sicher, dass er mich gesehen hat.“
„Na und? Schau hin! Schau rüber!“
„Warte.“ Crystal linste aus dem Fensterwinkel zum Nachbarhaus hinüber. Der Junge hatte das Rollo ganz heruntergelassen.
„Er hat das Rollo runtergemacht“, stellte Crystal betrübt fest. „Das beweist es. Er hat mich gesehen.“
„Na und?“
„Na und?“, wiederholte Crystal aufgebracht. „Was soll ich jetzt sagen, wenn ich ihm begegne? ,Ach, hallo, ich bin Crystal – die, die du neulich dabei erwischt hast, als sie dich beobachtet hat!‘ Na toll, damit mache ich einen guten Eindruck bei ihm!“
„Warum musste ich ihn bloß ausspionieren?“, dachte Crystal. „Ein Supertyp zieht gegenüber ein, und ich habe es vermasselt!“
Lynn schnaubte verächtlich. „Wenn er wirklich so toll ist, muss er daran gewöhnt sein, dass die Mädchen ihn anstarren.“
„Er ist wirklich so toll!“, erwiderte Crystal ernst.
„Vielleicht ist er ja der Junge, dem ich dieses Jahr begegnen soll“, dachte sie. „Der Junge von nebenan.“
Das Mädchen von nebenan. Für wen hielt es sich eigentlich? Einfach in mein Zimmer zu starren! Und dann das enge T-Shirt mit dem tiefen Ausschnitt und die Jeans! Und der Mund mit knallrotem Lippenstift angeschmiert!
Ätzend.
Ich beobachtete sie, während sie kichernd telefonierte. Ich musste zugeben, dass sie hübsch war. Sie hatte so hohe Wangenknochen wie ein Fotomodell. Und rotbraunes, lockiges Haar, das ihr auf die Schultern fiel.
Sah aus, als wüsste sie genau, dass man ihr nicht widerstehen kann. Ganz schön eingebildet!
Meine Familie war gerade aus Harris weggezogen. Weg aus der Stadt, in der Dana Potter gewohnt hatte. Und was geschah? Wir zogen in ein Haus, in dem gleich nebenan ein Mädchen wohnte, das ihr ganz ähnlich sah! Aber ich würde die Finger von der Rothaarigen lassen. Ich würde nicht zulassen, dass etwas Schreckliches passierte.
Nein, auf gar keinen Fall!
Was mit Dana geschehen war … war einmalig. Ein Unfall.
Ich würde mich von dem Mädchen einfach fern halten. Und dieses Mal …
Ich starrte auf meine Hände. Sie zitterten. Ich steckte sie rasch in meine Hosentaschen.
„Dieses Mal werde ich mich vorbildlich benehmen“, sagte ich mir.
Es würde keine Unfälle geben.
Niemand müsste sterben.