Читать книгу What's App, Mama? - Robert Campe - Страница 3

Liebe Eltern, liebe Erwachsene …

Оглавление

… wenn ihr das hier lest, dann wahrscheinlich deshalb, weil ihr endlich aus erster Hand erfahren wollt, was wir Teenager eigentlich machen, wenn wir gefühlt 15 Stunden am Tag vor unseren Smartphone-Displays kleben. Vielleicht habt ihr selbst Kinder, über die ihr euch nur noch wundern könnt, weil sie sich in Gegenwart von Bildschirmen so seltsam verhalten. Sogar Eltern, die selbst gern und oft im Internet unterwegs sind, stoßen bei Trend-Apps wie Snapchat oder Spotify an ihre Grenzen. Vielleicht habt ihr aber auch absolut keine Ahnung, wo bei einem Computer oben und unten ist, und habt dieses Buch deshalb gekauft, um quasi ins kalte Wasser zu springen. Was auch immer euch dazu getrieben hat, hier einen Blick reinzuwerfen, ich vermute mal ganz stark: Ihr gehört zu einer älteren Generation als ich und seid nicht mit dem Internet, mit Social Media, Smartphones und einer passenden App für jedes noch so verrückte Bedürfnis aufgewachsen. Als ihr zwischen 13 und 17 Jahre alt wart, gab es wahrscheinlich nur irre langsame Computer, die – wenn überhaupt – dann nur für die Arbeit benutzt wurden. Statt mit Handys habt ihr mit Plastiktelefonen mit Wählscheibe in den Trendfarben Beige, Orange oder Grün telefoniert, und dringende Nachrichten wurden mit megalaut ratternden Faxgeräten gesendet. To-do-Listen habt ihr in Notizbücher gekritzelt, Liebesbriefe mit der Post verschickt, Fotos auf Film geknipst und im Labor entwickelt, und die neuesten Blockbuster hießen damals noch ›Spielfilm‹ und liefen entweder im Kino oder pünktlich um zwanzig Uhr fünfzehn in der Glotze.

Meine Eltern und die meiner Freunde erzählen uns natürlich oft und gern von ihrer Jugend. Manche von ihnen würden vielleicht sagen: Früher, bevor sich die Technik so rasend schnell entwickelt hat, dass man alles ständig updaten muss, wenn man irgendwie mithalten will, war die Welt schöner. Der Alltag verlief langsamer, das Kontakte-Halten war ohne diesen ganzen Social-Media-Kram direkter und unkomplizierter und das Leben im Allgemeinen weniger stressig.

Ich sage: Die Welt war einfach anders.

Klar, viele Dinge laufen für uns nach wie vor gleich ab wie bei euch vor dreißig Jahren: Wir gehen wie ihr damals zur Schule, haben Hobbys, stehen auf Filme und Musik und insbesondere darauf, unsere Eltern in den Wahnsinn zu treiben. Doch eine Sache hat sich grundlegend verändert: Wir sind so gut wie immer online. Das fängt morgens nach dem Aufstehen mit dem Checken unseres Instagram-Accounts an, geht tagsüber weiter, wenn wir massenhaft WhatsApp-Nachrichten und Snaps hin- und herschicken, uns Video um Video auf YouTube ­anschauen und mit der PlayStation 4 im Multiplayermodus mit unseren Freunden FIFA zocken, und endet am späten Abend durch einen Klick auf das X in unserem Netflix-Account. Und weil ihr das mindestens schwierig, wenn nicht sogar besorgniserregend findet und vielleicht gerade mal die Hälfte der eben verwendeten Begriffe verstanden habt, habe ich dieses Buch geschrieben!

Ich gehöre wie eure Kinder zu der Generation, deren Verhalten bei euch Stress auslöst. Ich bin Robert, 16 Jahre alt, und genau wie 99,9 Prozent aller Teenager kenne ich mich mit einer Sache richtig gut aus: dem Internet! Und Smartphones und Apps und Social Media. Und ich finde, es ist an der Zeit, dass mit so einigen Missverständnissen endlich mal aufgeräumt wird.

Es ist zwar ganz lustig: Statt einer WhatsApp-Nachricht schickt Papa mir schon wieder eine SMS, so als hätten wir das Jahr 2000. Mama versucht, ein Foto mit ihrem neuen Tablet zu schießen, aber jedes Mal ist nur ihr Daumen drauf. Geil. Der Lehrer gibt meiner Klasse als Hausaufgabe ein »total schwieriges« Rätsel auf, das dank Google in Sekundenschnelle gelöst ist. Verdammt praktisch.

Aber – glaubt es oder nicht – nicht nur ihr leidet ­darunter, dass wir euch regelmäßig abschätzende Blicke zuwerfen und mit den Augen rollen, wenn’s um das Thema Smartphones und Co geht. Uns Teenager nervt es ganz genauso, wenn ihr wieder mal nichts checkt und uns deshalb das Leben schwerer macht, als es sein ­müsste. Zum Beispiel wenn ihr im Fernsehen eine Reportage über Onlinestreaming gesehen habt und daraufhin beschließt, auf unserem Computer eine Kindersicherung zu installieren, deren Passwort ihr natürlich prompt vergesst. Oder wenn ihr mal wieder denkt, dass wir das mit dem Im-Internet-Surfen übertreiben, und kurzerhand den Stecker des WLAN-Routers zieht (was im Übrigen nichts bringt – Stichwort ­›mobile Datenübertragung‹). Ganz ehrlich: Das sind alles Dinge, auf die wir gut verzichten können!

Mit diesem Buch erkläre ich euch, wie das mit uns Teenies und dem Internet funktioniert. Warum können wir ohne unser Smartphone nicht leben, und was ­machen wir in den vielen Stunden, die wir jeden Tag online verbringen? Welche Apps sind unsere absoluten Must-haves, und welche sozialen Netzwerke sind schon wieder out? Was hat es mit diesem ganzen Internetvokabular auf sich: ›Hashtags‹, ›Emojis‹ und ›Vlogs‹? Wo und wie strea­men wir Filme und Musik – und ist das eigentlich wirklich so dramatisch, wie ihr es euch in euren schlimmsten Albträumen ausmalt?

Diese Antworten und noch viele weitere auf andere Fragen findet ihr auf den nächsten Seiten. Und wer weiß, vielleicht sehen wir uns dann ja demnächst auf WhatsApp!

Viel Spaß!

Robert

What's App, Mama?

Подняться наверх