Читать книгу Horrorgeschichten aus dem Abyss - Erweiterte Gesamtausgabe - Robert Grains - Страница 5
Metamorphose
ОглавлениеEs war bereits Nachmittag, als ich erwachte. Die wenigen Stunden meines ruhelosen Schlafes waren von luziden Albträumen geprägt gewesen, und nicht bloß das. Nein, auch während dieser Nacht hatte das anfangs bezaubernde, doch mittlerweile bloß noch verstörende Polarlicht, das nach wie vor auch in unseren Breitengraden unübersehbar war, dem Himmelszelt einen ominösen Glanz verliehen. Kurzum, die allgemeine Lage war anstrengend, ermüdend, und das bereits seit über einem Monat. Ebenso lange schon hielten die mächtigen geomagnetischen Turbulenzen an, über deren exakte Bedeutung in wissenschaftlichen Kreisen nach wie vor Uneinigkeit herrschte.
Derweil ich mir sicher war: zwischen den fortwährenden Stromausfällen, der generell grassierenden Schlaflosigkeit, den unerhörten Gewaltexzessen und den gerne vertuschten Ausbrüchen spontanen Wahnsinns sowie überwunden geglaubter Seuchen würden unheilige Korrelationen bestehen. Das Auftreten von Sonnenstürmen war natürlich kein Novum, doch die Frage, welche alarmierte Stäbe rund um den Globus mit Nachdruck an die Astronomen richteten, war ebenjene:
»Wann endlich werden die massiven Eruptionen auf dem Zentralgestirn abflachen und die Dauerbombardements der Ionosphäre durch die hochenergetische Teilchen tragenden Plasmawolken stoppen?«
Die Ordnung der Opportunisten, die Herrschaft der Konzerne, jenes System, welches viele von uns nach wie vor als Zivilisation bezeichneten, hatte ohnehin mit einer Unzahl an ökologischen, wirtschaftlichen und technischen Problemen zu kämpfen, und man musste nicht zwangsläufig die Ansichten jener vermehrt auftretenden Untergangspropheten teilen, um in den aktuellen Vorgängen eine Art Damoklesschwert zu erkennen, welches nach Zeiträumen stummen Lauerns kurz davor war, das lepröse Haupt eines unheilbar Dahinsiechenden vollends zu verheeren.
Ich überlegte, ob es ratsam sein würde, heute noch fortzugehen, zugleich die unerträgliche Hitze der Nachmittagsstunden bleiern zwischen den hohen Betonfassaden der Arbeitersiedlung brütete – und wie sie so unerträglich verweilte, trieb sie mich schließlich auf die Straße hinaus. Ich verließ mein stickiges Quartier im dreizehnten Stock, um mich über eine der Pontonbrücken in Richtung urbanen Lebens aufzumachen. Die lichtreflektierenden Applikationen des wind- und wettergefurchten, mit verblassten Gebetsfahnen geschmückten Basalturms von Ud'ullan lotsten meine Schritte auf rostbefallenen, quietschenden Metallelementen über das übelriechende Wasser des algendurchsetzen, kaum noch strömenden Flusses, der einst die Lebensader dieses Distrikts bildete.
Die geschäftigen Fischer waren verschwunden, Jünger eines unbekannten Gottes erschienen – lagernd, auf den ausgedorrten Wiesen vor der Stadt. Hier und dort hatten sie purpurfarbene, ornamentbestickte Prunkzelte sowie archaische, mit unbekannten Keilschriftzeichen behauene und reich beopferte Steinaltäre errichtet.
Während ich unter dem grellen Tagesgestirn, das seine sengenden Strahlen unnachgiebig durch eine schwindende Ozonschicht sandte, die Flusspromenade entlangschlenderte, nahm ich eine Duftkomposition aus feuchtem Safran und schmorenden Schlachtabfällen wahr, welche die in Erwartung eines reinigenden Unwetters ohnehin flirrende Hochsommerluft weiter korrumpierte, und sichtete einen Schwarm Wildgänse, wie er, den Fluss zügig überquerend, das wolkenlose azurblaue Firmament durchzog. Womöglich hatte ein unheiliger Zeitgeist die bemitleidenswerten Geschöpfe als ein weiteres, ein böses Himmelszeichen gesandt, erkannte ich doch schon von weitem ihre verkrüppelten, von eitrigen Beulen geschlagenen Umrisse. Angewidert bedeckte ich den Mund und passierte gesenkten Hauptes einige Familien, die sich gehetzt und mit Rationen unter den Armen auf dem Rückweg zu ihren Quartieren befanden. Bei den brutalen Temperaturen dieser sonderbaren Tage war es kaum möglich sich ohne Anstrengung fortzubewegen, und während ich mir beißenden Schweiß von der Stirn wischte, bog ich entlang massiver grüngrauer Steinquader einer längst vergangenen Epoche von der Flusspromenade in eine der engen kopfsteingepflasterten Gassen der vorderen Altstadt ab.
Ebenda, in den Schatten altersmorscher Gebäude, gefiel es mir schon besser, und ich genoss die willkommene Abkühlung, wenn auch Echos enthemmt tönender Stimmen und bedrohlichen Bellens im architektonischen Durcheinander des Bezirks widerhallten. Einst lag hier der angenehme Geruch lokaler Köstlichkeiten in der Luft, doch seit aufgrund neuerlicher Unruhen und der Gerüchte von Seuchenausbrüchen in den Grenzgebieten die Lebensmittelrationierung wieder eingeführt worden war, zeugten lediglich vereinzelte Brotkrumen zwischen den unregelmäßigen Pflastersteinen von den aktuellen kulinarischen Vorlieben der Städter.
Für einige Zeit wanderte ich also durch die entvölkerten, schlauchartigen Gassen der Altstadt. Ihre bordsteinlosen Straßen zeigten sich von Automobilen befreit, und oftmals hielt ich ebenso erstaunt wie bestürzt Inne, um eines klaffenden Lochs ansichtig zu werden, das sich fortan anstatt eines an jeweiliger Stelle unlängst noch befindlichen Gründerzeitbaus dunkel gähnend auftat. Die meisten jener offenbar künstlich entstandenen Abgründe führten in eine namenlose Tiefe, deren greifbare, das Tageslicht verzehrende Schwärze meine fragenden Blicke bannte. Überquellende Mülleimer, stinkende Exkremente und beschädigte Kleinmöbel säumten die steilen Passagen in diese unheimlichen Gruben, und als mein abermaliges Starren in eine der wirbelnden Dunkelheiten von dem kaum hörbaren Winseln einer Flöte erwidert wurde, erschauderte ich und setzte meinen Ausflug zügiger fort.
Als sich dann das tieftönende Orgelspiel des Basalturmes von Ud'ullan, das Nahen der Abendstunden verkündend, wie eine Woge dunkler Strömung in den menschenleeren Altstadtgassen brach, plante ich einen raschen Abstecher in die Innenstadt. Er würde mich nicht mehr als vierzig Minuten kosten, und nach einem Blick auf die Uhr war ich zuversichtlich, mich bereits vor Einbruch der Dämmerung auf dem Rückweg zu befinden.
Um etwas Zeit zu sparen, durchquerte ich den zentral gelegenen Stadtbahnhof und bemerkte einen ungesund süßlichen Geruch, der sich hartnäckig zwischen den von verblassten Deckengemälden und zertrümmerten Kapitellen gezierten Rundbogenhallen des Verkehrsknotenpunktes zu halten schien. Auf dem von zahlreichen Obdachlosen bewohnten und durch Miliztruppen patrouillierten Vorplatz angekommen, störte ich mich merkwürdiger Weise an der angelehnten Türe zu einer augenscheinlich aufgegebenen Lebensmittelausgabe. Ich betrat die Einrichtung, um in einem der rückwärtig gelegenen Räume eine geöffnete, mit archaischen Zeichen gravierte Kellerluke zu entdecken. Finsterkeiten, von süßlichen Blutdämpfen gespeist, drangen nebst enigmatischen Frequenzen aus ihr hervor, und so sehr ich mich auch bemühte, dieses Mal konnte ich dem Winseln der Flöte nicht widerstehen. Auf schmalen Stufen folgte ich diesem, hinab, hinab in die Unterwelt.
Hier nun traf ich sie …
Solch hochgewachsene, feingliedrige Exoskelette mit peitschenlangen Kopffühlern waren typisch für den Entwicklungsstand ihrer Rasse zu Zeiten des Pleistozän. Im Schein eines hässlich verschmierten Oberlichts schälten sich die Chitinleiber dieser mich weit überragenden, sechsbeinigen Grazien schimmernd aus der Dunkelheit, und ein hinter den irisierenden Ommatidien der immensen Facettenaugen stoisch lauernder Geist nahm alsbald Platz in meinem Verstand – das verdrängend, was ich bei Tage auf solch erbarmungswürdige Weise meinen Willen nannte.
Zwischen zahllosen aus Onyxmarmor gefertigten, bis zum Bersten mit abgetrennten menschlichen Arm- und Beinpaaren gefüllten, blutbesudelten Containern zeigten sie mir in einer gigantischen unterirdischen Lagerhalle die jüngst geborgenen Mumien ihrer Priesterkönige, säuberlich aufgereiht, von unfassbar altem, verglastem Sand bedeckt. Jene balsamierten Edlen verharrten bereits seit unzählbaren Sonnen, lange bevor der dunkle Pharao Tanotamun den Segen der Nebet-hut über die Dünen oberhalb der uranfänglichen Schwarmstadt herabgerufen hatte, in Wonneträumen von Wiederauferstehung, neuerlichem Leben, alter Herrschaft. Bald schon würden solare Emanationen, kosmische Verwerfungen ihre Prachtleiber mit urgeistigen Essenzen fluten und wiederauferstehen lassen.
Dann wiesen mir die karmesinroten Prätorianer mit ihren sichelscharfen Fangarmen einen Weg hinab in die nicht enden wollende Tiefe, Gaias Schoß, steil und des Acherons Ufer verwandt; weiter abwärts, in Richtung einer fremden, nie zuvor erträumten Welt …
Wie lange ich dort weilte, kann ich beim besten Willen nicht sagen. Bloß so viel: Es war Nacht, als ich an ein rostiges Gitter der Flusspromenade lehnend wieder zu Bewusstsein kam. Es bedurfte Zeit und Kraft, um mich aufzurichten und einen sicheren Stand zu finden. Ebenso verwirrt wie taumelnd, machte ich mich zügig auf den Weg in Richtung Arbeitersiedlung. Vorbei an einem mittlerweile vollständig entwässerten und von übelriechendem, blasenschlagendem Schmutz sowie Algenresten bedeckten Flussgrund sah ich gigantische Flammennester auf den Wiesen vor der Stadt wie von typhonischer Wut geleitet lodern. Mit größter Anstrengung kletterte ich eiligst, ohne Zuhilfenahme meiner Hände, über eine kollabierte Behelfsbrücke, und im ängstigenden Schein ferner, die Altstadt vollends verheerender Vernichtungsfeuer, gelang es mir schließlich, die andere Seite der sterbenden Metropole zu erreichen. Beißende Rauchgase, Asche und das unruhige Astralglimmen entfesselter Elementargeister stiegen in die ohnehin rabenschwarze Finsternis dieser kataklysmischen Nacht empor und verwehrten der vermutlich boshaft gleißenden Aurora Borealis einen zynischen finalen Tanz zu Ehren der nun ausklingenden Herrschaft des planetaren Usurpators.
Lediglich die Annihilationsgeräusche verheerter Bausubsubtanzen, die dem erbarmungslosen Wüten des erstgeborenen Elements folgten, verliehen der gespenstischen Stille einen wenn auch zutiefst schockierenden Unterton.
Die finalen Meter zu meinem Quartier nahm ich tänzelnd und irre delirierend ob der befreienden Unausweichlichkeit des bevorstehenden Endes. Mehrmals ging ich in der Mitte dieses Tartarosinfernos in die Hocke und sprang wild brabbelnd, grotesk nickend wieder aus ihr hervor. Wäre mir ein bemitleidenswerter Überlebender in diesem Moment begegnet, jener Anblick hätte sein »Ich« mit der seelenschlachtenden Macht des wahrhaftgewordenen Wahnsinns gewiss aus seiner fleischlichen Hülle katapultiert, oder für immer darin eingeschlossen. Ich rang nach Luft, mir wurde schwindlig, und mit unnatürlich langen Schritten preschte ich voran. Die Eingangshalle des Gebäudes zügig betretend und durchquerend, das glasverkleidete Treppenhaus wie ein tollwütiges Tier durchzuckend, warf ich mich wild keuchend, unter gewaltigster Anstrengung, von links nach rechts, nach oben strebend, die engen Stufen hinauf.
Der die Höhe des Horizonts einst dominierende Basaltturm von Ud'ullan war vergangen, und inmitten des Emporpeitschens avernalischer Feuerzungen, bereits bedrängt von allesvertilgender Glut, nahm ich die letzten peinigenden Meter in mein Quartier. Hier nun werde ich mich zum Sterben betten. Die anderen sind längst vorausgegangen und auch meine Zeit ist gekommen. Schweißgetränkt, von Rauch und Ruß umgeben, lasse ich mich ungelenk auf das glimmende Bett fallen …
Die karmesinroten Hexapoden, die gepanzerten Hüter der verborgenen Mastaba, hatten mich tief in ihr unterirdisches Reich geführt. Bloß ein flüchtiger Blick, gewiss, aber dennoch genug, um nicht völlig ahnungslos zu sterben – so wie meine Artgenossen. Auf weiten Ebenen kokonbestandener, von erkalteter Lava gedüngter Zuchtfelder bewunderte ich die blinden, breit grinsenden Brüterinnen des antediluvianischen und des nun anbrechenden neuen Zeitalters. In der Gegenwart hundsgroßer, exotisch gefärbter Prachtkäfer teilte ich die Fieberträume gestaltloser Spiralnebelbewohner, spürte ich deren ekstatische Vorfreude auf bevorstehende Inkarnationen in telepathisch begabte Hüllen aus dielektrischem Chitin und filigran vernetzten Ganglien. Während ich dem flötenhaften Nachtgesang der im Schlüpfen befindlichen Zucht andächtig lauschte, ließ ich inmitten einer blasphemisch aufgeblähten Vegetation ekelhafter Pilzkolonien pervers glotzende, wanzenähnliche Bestien mein vor Furcht kochendes Blut einem süßen Nektar gleich genießen. Ich war Zeuge, als sich ein von einem mit zuckenden Rüsseln und öligen Käferaugen übersäten, fluoreszierenden Wechselbalgmonster angeführter Heereszug irrwitzig herausgeputzter, tausendfüßlerartiger Chimären in Richtung eines der dunklen Schächte zur Oberwelt zwängte, um auf einen bald schon zu ergehenden Befehl hin den Tod in das Reich der Menschen zu tragen. Dabei schwebten neonfarbene, riesigen Zikaden ähnelnde Schreckenskreaturen zwischen den Stalaktiten des subterranen Aufmarschgebiets und folgten den Landstreitkräften mit reich verzierten Kanopen voll des brandgebärenden Zorns einer aus äonenaltem Dunkel wiederauferstehenden Zivilisation in den Klauen.
Das Experiment, welches einst in Gaias paradiesischen, von artenreicher Vielfalt geprägten Urtropenwäldern unter vergessenen Konstellationen mit dem Aufrichten der Wirbelsäulen einiger Großprimaten begonnen hatte, sollte nun ein Ende finden. Benebelt, verstört, doch zugleich fasziniert aufgrund der enigmatischen Eindrücke und Andeutungen inmitten dieses abyssalen Refugiums chthonischer Mächte, durfte ich in einer der zahllosen, von künstlichen Polarlichtern illuminierten und von sporentragenden Orkusnebeln durchzogenen Nymphenkammern eine Auswahl ihrer blökenden Jungen beim Mahle beobachten. Ich war dort, als sie fraßen; diese Happen, diese furchtbaren Happen …
Für einen flüchtigen Augenblick hatte ich in jenem ungeheuerlichen Abgrund der von biolumineszenten Myzelien erhellten Gliederfüßer-Nekropole die bereits manifeste Zukunft des Planeten geschaut, und so erlosch in mir jeglicher Lebensmut. Da ich Verständnis für ihre nach kosmischen Zyklen ausgerichteten Absichten zeigte, gewährten sie mir einen letzten Wunsch. Ich bestand lediglich darauf, in einer mir vertrauten Umgebung sterben zu dürfen.
Und da liege ich nun halb ohnmächtig, das nahende Ende erwartend. Der Übergang ist fast vollzogen. Ich werde meine irdische Manifestation in Frieden von reinigender Lohe hinwegtragen lassen. Die Dinge, die ich in jener verborgenen Welt gesehen, die tonlosen Stimmen, die ich in ihr weilend vernommen habe, verleihen mir im mitleidlosen Angesicht des Todes eine gewisse Gelassenheit.
Denn nichts behält seine Form. Kostbar ist bloß Erkenntnis – sie bleibt. Alles was ich je sah und sehen werde sind Masken, Myriaden bunter Masken des einen und allgegenwärtigen Geistes; ein gigantisches Spektakel changierender Zeitalter, ein kosmisch-flamboyanter Karneval! Ja, mein Bewusstsein wird nun in die lichtlose Leere einer kurzweiligen Nichtexistenz eintauchen, um befreit und erneut seinen Platz zwischen den pilgernden Geisternomadenstämmen funkelnder Spiralnebel einzunehmen. Ich freue mich bereits darauf, eine dem Helios, dem Ra, dem feurig schwarz opalisierenden Sorath geweihte, eine den unbekannten Gott verherrlichende solare Traumflut berauscht zu durchschweben, um dann schon bald in neuer, verfeinerter Form meinen flötenhaften Nachtgesang auf geheimnisvollen Orkusnebeln durch die ewigen Tiefen des Planeten klingen zu lassen. Satt gefressen an jenen furchtbaren…, an jenen schmackhaften Happen, den verwertbaren Teilen der einstigen Erdenbewohner, werde ich an die transformierte Oberfläche hinaufkrabbeln, um unter den Konstellationen kosmischer Zyklen eine einzig dem Erhalt der Schöpfung gewidmete Existenz zu führen. Im Gefolge hochweiser Priesterkönige, deren Seelen einst zur Rechten des großen Architekten durch die winkellosen Räume hinter der wägbaren Wirklichkeit wandelten, wird eine jede meiner vielgliedrigen Bewegungen im Einklang mit einer Wahrheit stehen, die weder einen Anfang noch ein Ende kennt. Doch zuvor gilt ein letzter, von einem Gefühl eigenartiger Dankbarkeit geleiteter, allzu menschlicher Gedanke wundersamen Schreckens dem Verstand der Herrscher jenes soeben angebrochenen neuen Weltzeitalters.
Hatte es doch nicht einmal gezwickt, als sie in einer ihrer Untergrundhallen Hand an mich legten. Das, was sie aufgrund des steten Hungers ihrer Jungen benötigten, so eifrig herbeischafften und klug bevorrateten, nahmen sie von mir und warfen es hinterrücks in einen der blutbesudelten Marmorcontainer; die beiden Wunden kauterisierten sie schnell und mit allerhöchster Präzision. Sie waren meinem Wunsch, dem unausweichlichen Ende in meinem Quartier begegnen zu dürfen, ebenso effizient wie verständig nachgekommen.
Sie hatten mir die Wahl gelassen, und so – ja es war ohne Frage die richtige Entscheidung gewesen – durfte ich meine Beine behalten.