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Episode Drei: Von Einsamkeit und Raubtiere

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Irgendwas in ihr meldete sich immer wieder. Sie wusste nicht, was es war aber es war immer wieder da und auf das Neue öffnete und schloss sie Ihr Herz. Ein Mann kam und ging. Jedes Mal auf das Neue die Hoffnung jetzt alles zu haben, was wichtig ist. Die immer gleichen Worte waren wie Serien Wiederholungen im Fernsehen. Auch wenn man die Folge schon kannte, wurde diese immer wieder angesehen. Um Ihr Herz zog sich ein Kreis, der von Mal zu Mal kleiner wurde. Kirsten hatte das Gefühl immer weniger Zeit übrig zu haben. Jeden Tag sah sie den glücklichen Paaren bei Ihrem Leben zu und die Anzahl der Kinderwagen schienen endlos.

Die ganze Welt machte den Eindruck glücklich und verheiratet zu sein. Jeden Abend, allein in Ihrem Haus, schlich sich ein dunkler Jäger an Sie heran. Die Einsamkeit. Auf leisen Pfoten und gezielt nährte es sich bei den passenden Gelegenheiten. Aus Angst vor diesem Jäger tat Sie alles um keine Gelegenheit zu schaffen überfallen zu werden. Besuche der Familie, ihrer Geschwister und ihres Vaters, Einkaufen mit der besten Freundin. Sport und sonstige Beschäftigung mit Bekannten.

Es kann ihr aber nicht gelingen immer davon zu laufen den nur die Gegenwart einer anderen Seele und das Erfüllen der Eigenen mit Liebe, würde erst das Raubtier zu einer Katze ohne Krallen oder einen Wolf ohne Zähne machen. Angetrieben durch den Gedanken zur Flucht war da ein Freund. Kein guter Freund aber er hatte die Fähigkeit dunkle Gedanken zu ersticken, oder aber auch bei zu langer Anwesenheit zu verstärken. Er war immer da und stets verfügbar. Anerkannt bei allen durfte sie sich ihm hingeben, ohne schlechtes Gewissen. Erst wenn er sie, nach all seiner Heimtücke, wieder alleine ließ, kamen die Erinnerungen zurück. Zur Sehnsucht nach Zweisamkeit gab es jetzt die Sehnsucht nach diesen neuen Freund, ihn einen ständigen Begleiter zu nennen. Würde Sie nur einmal innehalten und nur einmal in sich hinein höre, dann würde sie Ihren eigenen Wert erkennen. Nicht die Stunden, in denen sie allein war, sind es die sie verwundbar machen, sondern die viele Oberflächlichkeit ihrer Umgebung.

Langsam holte sie ihre Vergangenheit wieder ein. Ganz langsam kroch es in Kirsten wieder hoch. Leider war keiner in der Lage das zu erkennen. Niemand nahm wahr, was da mit Kirsten passierte. Das Gefühl einfach nicht richtig zu sein erdrückte ihre Gedanken. Lag es vielleicht an ihr. War sie selbst der Grund, warum keiner bei ihr aushielt und sie nicht für immer halten wollte. Wieso war da nicht einfach einer, der eine der sagte. “Hey, so wie du bist, ist alles ok“. Wie schön würde das wohl sein. Sie war schon die Brautjungfer, die Trauzeugin, sie war die Patentante aber was sie nicht war, ist Ehefrau und Mutter.

Sehr oft hatte sie sich anhören müssen, dass dies gar nicht so schlimm sei und dass sich Kirsten keine Sorgen machen müsste. Eine Frau kommt auch allein zu Recht aber Caroline wusste, dass dies nur die halbe Wahrheit war. Denn genau die Personen welche das zu ihr sagten waren dann jene, die sie auf deren Hochzeit einlud. Alles nur geheuchelt, erlogen und schöngeredet. Die Wahrheit ist viel einfacher.

Sehr viel einfacher. Jeder Mensch braucht einen andren Menschen für sein Glück. Ihre Umgebung erstickte sie. Alles fühlte sich wie Druck an. Kirstens Gedanken kreisten nur noch um Flucht. Sie wollte weg aber sie wusste einfach nicht wohin.

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