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Vorwort.

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Lin Lehrbuch der Liebe kann und darf kein doktrinäres Gelehrtenbuch sein. Frisch, pulsierend, impulsiv und spontan soll es wirken. Darum möge der Leser keinen allzu kritischen Massstab an die Form, wohl aber an das Wort legen. Es soll lebendig sein. Die Liebe ist stark genug, tote Stimmen zum Leben zu wecken. Nie war eine Wahrheit eindringlicher als in der Liebe. Denn sie bleibt ewig gleich. Ihre Gesetze von gestern sind die Gewohnheiten von heute. Ihre Schwächen zu Babylon sind im 20. Jahrhundert so modern wie unter dem Sonnenkönig beliebt. Und August der Starke ist nicht tot, sondern nur in Verbannung. Ninon redet in allen Salons von Berlin W. mit beredten Zungen. Doch man missversteht sie. Hundert Maintenons der Neuzeit gehen auf ein Lot Liebe, und das Fräulein Poisson von gestern würde heute unter dem Pseudonym der „Pompadour“ ihre Romane schreiben, aber nicht erleben.

Solche Romane sind blutleer, und eine solche Kultur der Liebe geht an Entkräftung zugrunde. Ich habe weder die Absicht, eine Sittengeschichte zu schreiben, noch, steht mir der Sinn nach einem Roman im Stile des Petronius. Ich lasse die Geschichte sprechen. Ich rufe die Zeugenschaft der Zeit an. Und ich lasse zuguterletzt Venus selbst vor das Tribunal der Gegenwart laden, wo so viele öde Paragraphen zu Gericht sitzen über Sünden, die gar nicht existieren. — —

Ich habe mich, kurz gesagt, bemüht, eine geschickte Zusammenstellung der bedeutendsten Zeugen für eine Kulturgeschichte en miniature zu treffen, die ein Lehrbuch der Liebe ist. Und ich bin bestrebt, sie unter dem Signum einer Sehnsucht, die ich mit ungezählten dürstenden Menschen teile, zu einer modernen Weltanschauung zu gestalten.

Der Autor.

Lehrbuch der Liebe. Ein galantes Brevier für Damen und Herren

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