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Der Link

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Des Felix Meyers Welthass richtete sich nicht gegen eine bestimme Ethnie, Hautfarben oder religiöse Gruppierungen. Er umspannte die gesamte Menschheit.

Einst lief im Nachtprogramm ein uralter Film, jedenfalls wenn man es aus Felix zeitlicher Perspektive betrachtete, in dessen Verlauf eine Großmacht mit einer ehemaligen einen thermonuklearen Krieg führte. Am Ende lag der gesamte Planet in rauchenden Trümmern, durch die die letzten Menschen gleich Kolonnen von Gespenstern zogen.

Felix hatte dieser Film gefallen, aber auf eine Art und Weise, wie sie von den Produzenten sicherlich nicht gewollt gewesen war.

Felix Meyer sehnte sich entschieden nach der Apokalypse.

Sein Zimmer war eine abgedunkelte Welt aus Schatten und finsteren Gedanken, in welcher pausenlos ein hochgerüsteter PC lief. Hier existierte eine andere Lichtquelle selten und in diesem Licht wirkte sein Gesicht blass und krank.

Wenn Felix nicht gerade irgendwelche Spiele gewalttätiger Natur austrug, suchte er in den Weiten des Netzes nach Gleichgesinnten, die seinen krankhaften Menschenhass teilten. Den Sinn des Lebens kannte Meyer nicht genau, doch nahm er an, dass dieser irgendwo zwischen einem schwer bewaffneten Amoklauf und einem kollektiven Suizid lag.

Als Felix die Anzeige unter die Augen kam, trieb er sich gerade in einem bestimmten Spieleforum herum. In schlichter weißer Schrift auf schwarzem Grund stand:

!Leave a cruel, boring, fucking world!

Wäre es kurz vor Beginn einer neuen Runde gewesen, hätte er sich nicht die Mühe gemacht, auf diesen Link zu klicken, aber Zeit stand ihm in seiner Nochjugend reichlich zur Verfügung und so führte er den Zeiger der Maus darauf.

Es ging um endloses Leben, ferne Welten, Wesenstransformationen, hatte aber nichts mit den gängigen Religionen dieser Welt zu tun. Es ging weiterhin auch um eine extreme Form der Bewusstseinserweiterung, ohne dafür Drogen konsumieren zu müssen, welche Felix allesamt längst durchgetestet hatte und die ihm nichts Wahrhaftiges gegeben, seinen Hass auf die Menschheit nicht abgemildert hatten.

Weil Felix diese Thematik arg ansprach, dankte er seinem kleinen Quantum an Selbstdisziplin, zumindest in Englisch während der Schulzeit aufgepasst zu haben.

Meyer las und klickte und las und klickte; immer tiefer und tiefer hinein.

Keine normale Liebe

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