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Kulturpflanzen

1. Löwenzahn

Als zum Ende des vorletzten Jahrhunderts ein Maurermeister im Auftrag eines verrückten Senffabrikanten eine architektonische Symphonie des Schreckens am Grasteich des Dorfes Herbertswalde errichten ließ, umgab er den knappen Hektar Land mit einer Backsteinmauer und errichtete in gebührendem Abstand zur Villa auch ein Gärtnerhaus für das Personal des Herrn. Im Laufe der letzten Jahrzehnte änderte sich die Nutzung der Villa oft. Meinem Großvater gelang es, sich in den Wirren der Vereinigung beider deutscher Staaten zum Eigentümer des Gärtnerhauses zu machen, da die Nachfahren des Fabrikanten keine Vision für Villa, Grundstück und Gärtnerhaus hatten. Sie entschieden sich für einen schnellen Verkauf, bei dem mein Großvater einen geringen Preis zahlte, weil er für die Villa Interessenten fand, die einen Preis zahlten, der über dem Schätzwert lag. So gehörte mein Großvater zu den wenigen ostdeutschen Wendegewinnern im Immobiliensektor.

Seit dieser Zeit liegen beide Häuser getrennt durch einen Weidenzaun nebeneinander. Mein Großvater hat mir das Grundstück vermacht. Seitdem lebe ich am Rand des Dorfes. Ich habe frische Luft, wenig Stress, brauche keine Miete zu zahlen.

Ich verbringe einen Teil meines Tages mit Arbeit für Krankenversicherung, Kleidung und Altersvorsorge. Einen anderen Teil meines Tages widme ich der Sicherung meiner Selbstversorgung. Auf guten 1000 Quadratmetern pflege ich einen Gemüsegarten. Ich baue Kartoffeln, Mohrrüben, Kohlrabi, Zucchini, Bohnen, Gurken, Tomaten und Schwarzwurzeln an. Hinter meinem Gemüsegarten liegt die Streuobstwiese mit Apfel, Pflaume, Pfirsich, Aprikose und Birne, dahinter kommen Beeren und noch weiter hinten mein Hühnerhof.

Brot und Butter kaufe ich, Salz, hin und wieder Fisch, sonst nichts. Ich süße mein Essen mit dem Honig meiner vier Bienenvölker.

Mich stört der Löwenzahn. Neben meinen Gemüsebeeten liegt die Wiese der Nachbarin. Alle drei Wochen setzt sich diese Frau auf einen kleinen Traktor und mäht den Rasen. Das ist viel zu wenig. Ein ordentlicher Rasen sollte je nach Jahreszeit von März bis November wenigstens alle zwei Wochen geschnitten werden, in der Wachstumsphase häufiger. Der Löwenzahn auf dem Nachbargrundstück treibt nach dem Mähen aus, blüht nach einer Woche herrlich gelb. In der zweiten Woche findet die tausendfache Verwandlung der Blüten zu Pusteblumen statt, und der Westwind treibt unzählige kleiner Fallschirme in meine Beete.

Ich war ja froh, als vor vier Jahren die zerstrittene Ökospießertruppe aus der Villa fortzog. Die Berliner hatten Rosinen in ihren Köpfen, wollten ‚was anderes‘ machen, sie definierten sich als ‚Aussteiger‘, wurden Künstler, Theatermacher, Schriftsteller, übten sich in ökologischem Leben auf dem Land. Alles, was sie anfassten, ging schief. Aus abendlichem konstruktivem Diskurs wurde nächtliches Geschrei, und schließlich waren sie alle weg. Irgendwie gelangten Haus und Grundstück an ein „Institut für ganzheitliche Therapie“, und nachdem ich anfänglich voller Skepsis war, freute ich mich über den Aufschwung im Nachbarhaus. Innerhalb eines Jahres gelang es einer gut organisierten Baufirma, das Haus in seiner Mischung aus Jugendstil und englischer Neugotik zu rekonstruieren, Wege aus Naturstein im Garten anzulegen und die Auffahrt im alten Zustand herzustellen. Leider verzichteten die Gestalter auf Sträucher, Rabatten, Obstbäume. Nicht mal ein paar Rosen haben sie gepflanzt. Zur Therapie der Betreiber gehört keine Gartenpflege für gestresste Manager. Nur die Chefin persönlich rattert alle drei Wochen auf einem Rasentraktor um die Villa.

Das Institut nebenan muss eine Goldgrube sein. Die Dienstwagen der Angestellten sind elektrobetriebene SUVs. Im Dorf stimmte der Gemeinderat dem Bau eines Appartementhauses für Gäste des Institutes zu. Da ich mit dem Bürgermeister Schach spiele, weiß ich um die Höhe der Gewerbesteuer. Geld interessiert mich nicht, also bin ich nicht neidisch, aber großen Eindruck macht das Institut schon auf mich.

Auf dem Grundstück stehen häufig Wagen, meist ab der gehobenen Mittelklasse aufwärts.

Die Eigentümerin von Institut und Villa zeigt sich mir gegenüber gleichbleibend freundlich. Wir kommen gut miteinander aus. Sie joggt oft, und ich sehe sie immer früh, gegen sechs, richte mich oft so ein, dass ich zu dieser Zeit in meinem Bauerngarten vor dem Haus arbeite. Die Frau ist klein, aber überaus kräftig. Ich betrachte sie gern, freue mich jeden Morgen auf unsere besondere Begegnung. Wenn sie an meinem Grundstück vorbeiläuft, grüße ich freundlich. Sie lächelt, hebt die Hand zum Gegengruß, rennt vorbei und ich spüre meine Erregung. Diese Frau ist speziell. Kurze, schwarze Haare, muskulöse Oberarme, kräftige Beine und ihr fast männlicher Gesichtsausdruck passen so gar nicht zu ihrer sehr kurzen Jogginghose in sanftem Rosa und dem ebenfalls in Schweinchenfarbe gehaltenem Sportbustier. Ist sie vorüber, sehe ich ihr hinterher, bis sie im Wald verschwindet. Dann gehe ich in mein Bad und stelle mir vor, wie ich mit ihr auf einer weichen Sportmatte ringe, wie sie nach einiger Zeit die Führung übernimmt, meine wehrhaften Versuche mit schmerzhaften Griffen straft. Zum Ende des Kampfes spannt sie meinen Kopf zwischen ihre trainierten Oberschenkel wie in einen Schraubstock. Ganz dicht zwischen ihren Beinen bewege ich meine Zunge, und wenn sie schließlich lange und heftig kommt, ersticke ich beinahe. Dabei onaniere ich und presse meinen Schwanz, stelle mir ihre kleine, kräftige Hand vor, und es dauert vom Betreten meines Bades bis zum Spritzen keine zwei Minuten.

„Hallo, Sie!“, rufe ich ihr zu, als sie über den Rasen hinunter zur Garage geht, in der Ihr Rasentraktor steht. „Der Löwenzahn wirft seine Samen so dicht über meine Beete, dass ich mit dem Jäten kaum hinterherkomme. Kann man da was machen?“

Sie bleibt stehen, sieht mich fragend an.

„Das Zeug hat sich in den letzten zwei Jahren stark ausgebreitet“, antwortet sie. „Man kann immer etwas machen. Wir können das gern diskutieren. Vielleicht kommen Sie auf mein Grundstück, wenn ich mit dem Mähen fertig bin. Sie sehen ja, wann ich soweit bin.“

„Mache ich“, sage ich dankbar und gehe ins Haus. Als ich an meinem Schreibtisch sitze, kann ich mit meiner Arbeit nicht beginnen. Was sagte sie? Ich soll hinübergehen, wenn sie mit dem Mähen fertig ist. Damit setzt sie voraus, dass ich meine Aufmerksamkeit darauf richte, wie lange sie mäht. Eigentlich ist das eine Frechheit. Andererseits passt es zum Ringkampf, und ich fiebere unserem Gespräch entgegen.

Ich sehe meiner Nachbarin oft beim Rasenmähen zu, genauer gesagt, alle drei Wochen. Sie mäht, ich stehe hinter den Lamellen meines Küchenfensters. Sind alle Flächen glatt rasiert, fährt sie den Traktor in die Garage, geht ins Haus. Im Anschluss fegt jemand die Grashalme von den Wegen, meist ein Besucher ihres Institutes, ein Manager im Prozess der Findung seiner Ganzheitlichkeit. Weiß der Teufel, was sie da drüben treibt mit ihren Kursen zur Selbstfindung gestresster Menschen.

Jetzt sitzt sie auf dem Traktor und mäht. Ich stehe am Fenster hinter der Jalousie, sehe zu ihr hinüber. Ich habe Glück. Es ist warm, aber die Sonne scheint nicht. Sie trägt ein schwarzes Shirt, ärmellos, eng, sehr kurze blaue Jeans, schwarze Arbeitsschuhe, geschnürt. Der Traktor wirft das kleingehäckselte Schnittgut nach hinten. Es fällt auf den Rasen, die Wege. Sie wendet den Traktor, fährt in Richtung meines Fensters. Kurz bevor sie das Gerät erneut wendet, winkt sie mir zu, sehr direkt. Ich erstarre, dachte seit über zwei Jahren, dass sie mich durch die Lamellen nicht sehen kann. Mist! Peinlich!

Ich fliehe. An meinem Schreibtisch beginne ich die einfache Übersetzung eines technischen Handbuches. Hier brauche ich wenig Anstrengung, kaum Kreativität. Technische Texte sind zwar vom Vokabular schwieriger, fordern aber weniger Einfühlung als beispielsweise eine Reportage.

Der Traktor brummt, ich sehe zur Uhr, gehe ans Fenster. Die Frau ist mit dem Mähen fast fertig. Im Bad lege ich mein herbes Parfum auf, ziehe meine frisch gewaschenen Gärtnerjeans und ein kariertes Hemd an, gehe aus meinem Haus hinüber zur Villa, über die Zufahrt hin zur Garage, in der sie den Traktor abgestellt hat.

„Was schlagen Sie vor?“, fragt sie und sieht mich fordernd an. „Sie sind der Fachmann, ich beobachte Sie ebenso, wie Sie mich beobachten. 40 Minuten sind sie im Haus, 20 Minuten im Garten. Das machen Sie acht Mal am Tag. Ich mähe einmal alle drei Wochen meinen Rasen. Das ist ausreichend. Ich hasse gärtnern. Aber ich mag Ökogemüse. Ist Ihr Zeug biologisch unbedenklich? Rede ich zu viel? Vielleicht unterhalten wir uns später. Zum Thema. Sie stört mein Löwenzahn? Wir werden eine gemeinsame Lösung finden. Sagen Sie nicht, ich soll alles umpflügen und neu ansäen.“

„Sie haben einen teuren, sehr guten Rasen“, erwidere ich, nach dem rhetorischen Feuerwerk um innere Ruhe bemüht. „Aber Ihr Gras ist völlig durchzogen mit Löwenzahn. Im Prinzip sollte man Zeit und Arbeit investieren, die Pflanzen nach und nach herausnehmen. Ohne Wildkräuter wirkt ein gepflegter Rasen gediegen, beruhigend.“

„Gediegen und beruhigend“, wiederholt sie nachdenklich. „Das passt, bildet einen Kontrast zur wilden Hausarchitektur. Also, einverstanden. Können Sie den Löwenzahn entfernen, ohne den Grund zu zerstören?“ Sie sieht mich fragend an. „Was schauen Sie? Wie geht das? Maschinell? Mit Chemie? Sagen Sie es.“

„Mit einem Messer“, antworte ich. „Es gibt auch Unkrautstecher. Da bleibt aber zu viel Erde an der Pflanze, und es entstehen Löcher. Die beste Methode ist auch die mühsamste. Eine Hand umfasst die Pflanze. Mit dem Messer wird im Halbkreis der Boden unter dem Löwenzahn gelockert. Die Pflanze wird geschüttelt, leicht gedreht. Kommt sie mit der Wurzel aus dem Boden, gibt es keine Störung des Rasens. Das ist bei Ihnen aber eine immense Arbeit. Auf Ihrem Grundstück haben Sie damit sehr viel zu tun.“

„Gehen Sie doch ein Messer und einen Zollstock aus dem Gärtnerhaus holen“, sagt meine Nachbarin. „Machen Sie schon, ich möchte mir über den Aufwand klar werden.“

Ich gehe los und überlege, weshalb ich ihr folge. Die Frau hat nicht einmal bitte gesagt. Wie ein Diener betrete ich in meine Werkstatt, nehme Messer und Zollstock, gehe zurück zu meiner Nachbarin, die vor sich auf den Rasen weist.

„Zeigen Sie es mir“, sagt sie.

Ich knie mich auf den Rasen, greife eine Pflanze, schneide unter die Wurzel, ziehe, drehe. Der Löwenzahn kommt samt seinen roten Wurzeln aus der Erde.

„Hat man ihn heraus, ist die Arbeit nicht getan“, sage ich und sehe nach oben in das Gesicht der Frau. „Manchmal bleiben Wurzelreste im Boden. Ist die Pflanze zu groß, schließt sich das Loch nur langsam, und die Gefahr fremder Aussamung besteht.“

„Fremde Aussamung wünsche nicht“, sagt meine Nachbarin mit ruhiger Stimme. „Aussamungen finden in meinem Bereich nur nach meinem Willen statt. Sagen Sie, was machen Sie morgens eigentlich, nachdem Sie mich zu einem Gruß beim Jogging abgepasst haben? Auffällig sind Sie schon, geschätzter Nachbar. Wir reden bei Gelegenheit darüber. Jetzt stecken Sie bitte einen Quadratmeter ab. Ich möchte die Beseitigung des Löwenzahns kalkulieren. Nehmen Sie den Zollstock.“

Ich kann ihre Worte kaum fassen. Was sagte sie zum Abpassen am Morgen und meinem Badezimmer? Was weiß sie? Nein, das möchte ich jetzt nicht denken, knicke den Zollstock bei einem Meter im rechten Winkel, lege ihn auf den Boden.

„Drei Ecken haben wir“, sagt meine Nachbarin, stellt ihr Bein auf die gedachte Linie, so dass Zollstock und ihr Fuß genau eine Fläche von einem Quadratmeter bilden.

„Zählen Sie die Pflanzen“, fordert sie ganz selbstverständlich. „Meine Schuhspitze ist die vierte Ecke.“

Ich berühre jeden Löwenzahn, zähle laut, sehe ihren geschnürten Arbeitsschuh vor mir, zähle bis dorthin. Es ist mehr Löwenzahn auf einem Quadratmeter, als ich dachte.

„26 Pflanzen“, sage ich.

„Jäten Sie eine Probefläche“, fordert sie. „Ich gebe vor; Sie folgen meinem Fuß.“

Sie stellt die Spitze ihres Schnürschuhs vor die erste Pflanze. Ich schneide, ziehe, entferne die Pflanze. Ihr Fuß rückt ein wenig weiter, weist auf die nächste Pflanze. Ich beuge mich vor, und mir scheint, als röche ich das Leder. Ganz selbstverständlich stellt sie den Fuß vor jede Pflanze. Ich schneide, ziehe, lege den gejäteten Löwenzahn zur Seite. Selbstverständlich geht das, so, als wäre es völlig normal, dass sie mir mit ihrem Schuh meine Arbeit zuweist. Und es ist so ungekannt reizvoll.

„Etwa 600 Sekunden brauchst du für einen Quadratmeter“, sagt sie. „Das sind bei einem eingearbeiteten und sorgfältigem Fachmann etwa zehn Minuten. Ich habe 2000 Quadratmeter Rasen. Wie viele Stunden Arbeit sind das?“

„Ungefähr 330 Stunden“, sage ich.

„Na bitte“, freut sich meine Nachbarin wie eine Lehrerin, der ein schlechter Schüler richtige Antwort gab. „Wenn du acht Mal am Tag immer für eine Viertelstunde Löwenzahn stichst, schaffst du pro Tag zwölf Quadratmeter. 2000 geteilt durch zwölf? Na?“

Ich dachte nach. „Etwa 170 Tage, bei sieben Tagen in der Woche“, sage ich und empfinde es als reizvoll, dass sie mich einfach so duzt. „Aber Sie werden sicher niemanden für so eine stupide Arbeit finden“, setze ich hinzu und genieße es, die Frau weiter zu siezen. „Hier im Dorf kenne ich niemanden, der sich dafür eignet.“

„Also ist mein Rasen spätestens in sechs Monaten frei vom Löwenzahn“, freut sich meine Nachbarin, ohne auf meine Bemerkung einzugehen. Ich empfinde die Situation reizvoll, kniend vor ihr auf dem Boden, habe aber keinen Grund, in dieser Stellung zu verharren, so prickelnd ich es auch empfinde.

„Bleib unten“, sagt sie wie nebenbei, als ich meinen Fuß auf den Boden setze, um aufzustehen. „Ich möchte, dass jemand den Löwenzahn jätet. Zusätzlich wird der Rasen häufiger gemäht. Du hast ganz recht, alle drei Wochen ist viel zu wenig. Und es muss gedüngt und gewässert werden. Was denkst du, sechs Monate mal zwei Stunden täglich sind mit Nacharbeit etwa 400 Stunden. Bei Mindestlohn sind das immer noch mit Sozialabgaben gute 6000 Euro. Findest du nicht, dass das eine Menge Geld ist, nur für Rasen?“

„Das ist ziemlich viel“, antworte ich. „Aber das ist schon niedrig kalkuliert.“

„Es geht noch günstiger“, sagt sie. „Beantworte meine Fragen. Was ist das für ein Haus, in dem ich wohne? Was war das früher?“

„Das haben sich reiche Leute gebaut, ich glaube, es gehörte einem Senffabrikanten“, antworte ich.

„Also war das ein Herrschaftshaus, richtig?“, will sie wissen

„Genau“, antworte ich. „Sie haben es auch ganz wunderbar instand gesetzt.“

„Und in welchem Haus wohnst du?“, fragt meine Nachbarin, ohne mein Lob zu beachten. „Was ist das für ein Haus, wozu gehörte es?“

„Es war das Gärtnerhaus“, antworte ich. „Es gehörte zum Herrschaftshaus.“

„Wer wohnte dort?“, fragt sie.

„Der Gärtner“, antworte ich.

„So ist es“, doziert meine Nachbarin. „In dem Gärtnerhaus wohnt der Gärtner, und im Herrschaftshaus wohnt die Herrschaft. Wenn du der Auffassung bist, dass das gut so ist, sollten wir alte Sitten wieder einführen. Du machst deine Übersetzungen, betreibst deine Gartenwirtschaft. Aber weil ich spüre, wie du tickst, wirst du deiner Herrschaft in der Villa als Gärtner dienen. So einfach ist die Welt. Der Gärtner, macht seiner Herrschaft den Garten. Es gibt keinen Lohn, kein Versprechen. Du dienst. Mehr nicht. Also, fang sofort an oder lass es. Ja was ist? Soll der Löwenzahn nun weg oder nicht? “

Sie geht ins Haus. Ich stehe im Garten, sehe ihr hinterher. Was für ein Gang, was für eine Figur! Diese Arme, diese Oberschenkel! Langsam löse ich mich aus meiner Starre, verlasse ihr Grundstück durch die Einfahrt, betrete meinen Bauerngarten durch die Pforte und gehe ins Haus. Bisher arbeitete ich an jedem Tag 40 Minuten am Schreibtisch, im Anschluss 20 im Garten, mindestens acht Stunden lang. Warum nicht zehn Stunden? Ich sollte meine Nachbarin fragen, ob ich mir einen Durchgang in den Weidenzaun schneiden darf. Geht das, sie einfach so anzusprechen?

Eine Stunde später fege ich die Wege auf dem Gelände der Villa. Drei Stunden später steche ich meinen ersten Löwenzahn. Die Frau aus dem Herrschaftshaus hat mir nichts versprochen, keinen Lohn, keine Gegenleistung, wirklich nichts. Was ist das? Ich denke im Moment nicht darüber nach.

Ich diene, steche Löwenzahn.

Die neue Gutsherrin und ihr Knecht

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