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I. Zitadelle

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Den Fuß auf eine Turmzinne gestützt stand er da.

Wie ein Gott überblickte er die Welt aus der Höhe.

Vom rauen Norden bis in den sandigen Süden, vom großen Wald im Westen bis zum Riesengebirge im Osten konnte er hier sehen.

Verschneite Berghänge, samtige Wiesen, dunkle Wälder und tiefe Täler. Die Schönheit und Vielfalt der Natur in diesen Landen waren unbeschreiblich.

Doch das war ihm, wie er da mit wehendem Umhang in majestätischer Pose auf seinem Turm stand und Korrha – sein Reich – betrachtete, einerlei.

Er war der König der Könige, der Herrscher der Schatten, Gebieter über Leben und Tod in der bekannten Welt.

Er war der Schattenkönig.

Während er, wie so oft, seinen Gedanken nachhing, strich der kalte Wind über seine schwarze Rüstung und die Wolken verdrängten das Sonnenlicht.

Allerdings ließ seine Aufmerksamkeit für das Hier und Jetzt immer mehr nach, denn er war tief in seine Erinnerung versunken..

„Mein Sohn...

Schon bei deiner Geburt war dir ein Schicksal vorbestimmt: das Schicksal eines großen Herrschers.

Doch dir wurden Prüfungen auferlegt und so wuchst du fern jedes Königshofes auf, in der freien Natur.

Du hast viele Kämpfe gewonnen, viele Schlachten geschlagen, dir ist Erfreuliches und Trauriges

widerfahren. Du hast Freunde verloren, aber auch Neue gewonnen.

Du bist zum Anführer vieler Lebewesen geworden, sie vertrauen dir.

Und nun stehst du hier vor mir als Krieger, Todbringer und Eroberer, doch auch als

Hoffnungsschimmer und Freund aller Völker.

Dies alles tut jetzt nichts mehr zur Sache. Denn die Frage ist nun einzig und allein, wie du dich entscheidest.

Trittst du in die Fußstapfen deines Vaters oder schlägst du einen anderen Weg ein?

Deine Entscheidung steht kurz bevor.“

Dies hatte ihm sein Vater vor scheinbar unendlich langer Zeit gesagt.

Damals dachte er, es sei das Ende.

Doch in Wahrheit war es erst der Anfang.


Schatten der Zitadelle

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