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KAPITEL 2 | Kursbeginn

Youna folgt den Wegweisern8 in der Universität. Mit Schwierigkeiten findet sie den Block 3, Raum C122.

Es ist 15.50 Uhr. Der Kurs beginnt um 16 Uhr. Im Kursraum befinden sich schon einige Teilnehmer.

„Keine Angst! Kommen Sie rein! Sie müssen Youna sein. Sie sind Koreanerin. Richtig?“

„Ja“, sagt Youna überrascht. Sie hat nicht erwartet, von einer fremden Person mit ihrem Vornamen angesprochen zu werden.

Der Kursleiter macht ein Häkchen hinter ihren Namen in der Anwesenheitsliste.

„Sie sind die einzige Studentin aus Korea. Hier, nehmen Sie. Jeder von uns trägt ein Namensschild. So kommen wir besser in Kontakt.“

Youna setzt sich zu den anderen Studenten.

„Ich begrüße Sie alle herzlich in dem Sprachkurs. Ich heiße Stefan und werde für die nächsten Monate Ihr Kursleiter sein. Am Ende des Kurses haben Sie die Möglichkeit, die ‚Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang ausländischer Studienbewerber‘9 zu absolvieren. Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit. Sie wird bestimmt interessant. Acht verschiedene Nationalitäten sind in diesem Kurs vertreten! Ich wünsche Ihnen viel Erfolg. So. Das war meine Vorrede. Jetzt stellen Sie sich bitte vor.“

Als Youna anfängt zu reden, ist sie ganz ruhig.

„Ich heiße Youna. Ich komme aus Seoul10. Ich habe noch einen jüngeren Bruder und eine ältere Schwester. Ich möchte Germanistik studieren. Ich interessiere mich besonders für deutsche Märchen.“

Der Kursleiter unterbricht sie.

„Das passt ja gut! Wir wandern auf der Deutschen Märchenstraße11. Aber entschuldigen Sie, ich wollte Sie nicht unterbrechen.“

Youna redet weiter. Als sie mit ihrer Vorstellung fertig ist, klatschen12 alle Teilnehmer. Das wird nach jedem Vortrag gemacht.

Youna ist zufrieden. Die Unterrichtsstunden vergehen wie im Fluge.

Am Ausgang trifft Youna auf Amelie13. Sie ist die jüngere Schwester von Sebastian.

„Das ist ja eine schöne Überraschung. Bist du gekommen, um mich abzuholen?“

„Ja. Nein. Doch“, antwortet Amelie verlegen14. Nach einer kleinen Pause sagt sie:

„Ich habe mich mit meinem Freund getroffen. Er arbeitet an der Uni.“

Youna ist neugierig. Sie fragt nach.

„Seht ihr euch oft?“

„Nicht oft genug. Wir sehen uns immer nur am Wochenende. Er hat in den Semesterferien im Sommer viel Arbeit. Besonders jetzt, da er eine Exkursion über die Deutsche Märchenstraße vorbereitet. Weißt du, mein Freund interessiert sich besonders für das Lebenswerk der Brüder Grimm15, für die Märchen, die sie gesammelt haben. Ich hätte es natürlich lieber, wenn er mehr Zeit für mich hätte. Aber ich rede die ganze Zeit über mich. Komm, ich begleite dich nach Hause. Und? Wie waren die ersten Unterrichtsstunden?“

„Alle waren sehr nett, besonders der Kursleiter. Er ist wirklich süß. Ich glaube, ich werde viel lernen.“

Amelie lächelt.

Beide verlassen gut gelaunt das Universitätsgelände.

8 Schild, das die Richtung und die Entfernung zu einem Ziel angibt

9 www.goethe.de

10 Hauptstadt (ca. 11 Millionen Einwohner) von Südkorea (50 Millionen Einwohner)

11 www.deutsche-maerchenstrasse.de

12 seine Begeisterung zeigen

13 siehe „Die Entscheidung“: www.lextra.de

14 unsicher

15 www.grimms.de (Aktuelles. Leben und Werk der Brüder Grimm)

A2-B1 - Das Missverständnis

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