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Kapitel 1

Vom Ozonloch zum Klimatod. Und immer droht der Untergang

Mit dem Klima ist immer irgendetwas: Hitzesommer plagen die Europäer, Unwetter werden mit der Erderwärmung in Verbindung gebracht, Gemeinden rufen den „Klima-Notstand“ aus, Schüler nehmen sich schulfrei, um für das Klima zu demonstrieren und in Hamburg werden 530 Meter Straße für die Rettung der Welt geschlossen. Das Thema „Klimaschutz“ steht ganz oben auf der politischen Agenda. Es gilt als eines der drängendsten unserer Zeit.

Aber auch nach über dreißig Jahren internationaler Klimaschutzpolitik wartet das Klima immer noch auf seine Rettung. Alle zu seiner Umsetzung ergriffenen Maßnahmen haben außer einer Erhöhung der Energiekosten nichts bewirkt. Die EU hat Emissions-Limits für Verbrennungsmotoren verfügt, die niemand einhalten kann, hat Glühbirnen verboten und Staubsauger und Kaffeeautomaten mit geringerem Stromverbrauch verordnet. Großkraftwerke werden reihenweise geschlossen, Energiekonzerne gehen pleite, 30.000 Windräder, hineingerammt in Caspar-David-Friedrich-Landschaften und Märchenwälder, geben einer darbenden Kulturlandschaft den Todesstoß. 24 UN-Klimakonferenzen mit jeweils Zehntausenden von Teilnehmern, die allesamt mit dem Flugzeug anreisen, veranstalten regelmäßig einen Wanderzirkus mit der vorhersehbaren Empfehlung, im nächsten Jahr eine weitere Wallfahrt zu finanzieren. Dem Vernehmen nach sollen 2018 auf der Klimakonferenz in Katowice/Polen 20.000 Teilnehmer gesichtet worden sein, die das mit Steuergeldern gut geölte Hamsterrad am Laufen halten. Ein Jahr später, im Dezember 2019, traf sich die gleiche Kirchengemeinde in Madrid. 27.000 „Klima-Schützer“ flogen per CO2-Bomber ein und erzählten, wie wichtig Klimaneutralität sei. Und da sie keine brauchbaren Ergebnisse erzielten, einigten sie sich auf die nächste Konferenz: November 2020 in Glasgow.

Natürlich beendeten sie das ergebnisarme Mammut-Getöse mit weiteren schrecklichen Vorhersagen über den kommenden Tod der Menschheit. UN-Generalsekretär António Guterres glaubte erkennen zu können, dass der Planet verbrennen werde. Da wollte die Europäische Union nicht nachstehen und verkündete nahezu zeitgleich den „Klima-Notstand“: Die EU wolle bis 2050 der erste „klimaneutrale'' Kontinent der Erde werden. Dafür präsentierte die neue EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen im Dezember 2019 einen billionenschweren Fahrplan, den sogenannten Green Deal, und verglich das Projekt mit der ersten Mondlandung in den 1960er Jahren. Es gelte, die „europäischen Wirtschaft mit unserem Planeten in Einklang zu bringen“.

Hannibal und die Alpengletscher

Dabei zeigt gerade die europäische Geschichte, dass der „Klimawandel“ ein natürliches Phänomen ist und der Wechsel zwischen Warm- und Kaltphasen auch durch ein kühnes Billionenprojekt nicht verändert werden kann. Vor zweitausend Jahren bezogen die Römer ihren Weizen aus Africa proconsularis und fünf weiteren römischen Provinzen im Maghreb, die damals als die Kornkammern Roms galten. Auf Felszeichnungen wird die nordafrikanische Wüste als fruchtbares Land mit Elefanten, Giraffen und Antilopen dargestellt, bevor sich die feuchtwarmen Gebiete in Wüsten verwandelten. Von etwa 350 vor bis etwa 350 nach unserer Zeitrechnung sind die Temperaturen vermutlich etwa 1 - 1,5 Grad höher gewesen als heute und der starke Rückgang der Alpengletscher ermöglichte Hannibal im Jahre 217 v.u.Z. den Übergang über die Alpen. Die nachfolgende Abkühlung mit Gletscherwachstum und Sturmfluten an den europäischen Küsten trieben die Völker in eine „Völkerwanderung“ nach Westen und ab 750 verzeichnen die Chronologien erneut eine Wärmephase mit Temperaturen, die ungefähr den heutigen Werten entsprachen. Die Wikinger erkundeten Island („Eisland“) und besiedelten das damals noch grüne Grönland, während in England Wein angebaut wurde.

Es folgte eine mittelalterliche „kleine Eiszeit“ von 1400 bis 1850 mit Missernten, Hungersnöten und Überschwemmungen, denen die Nordseeregionen zum Opfer fielen. Die halbe Nordseeküste ging unter, nicht als Folge eines anthropogenen CO2-Eintrages in die Atmosphäre, sondern als Ergebnis verheerender Sturmfluten. Die „kleine Eiszeit“ wurde ohne ersichtliche Ursache durch das Hitzejahr 1540 unterbrochen. In Spanien hielten die Menschen Bittprozessionen für Regen ab und im Winter war es in Italien trocken und „warm wie im Juli", heißt es in einer Wetterchronik. Es war nur ein kurzes Intervall. Denn die Eiszeit meldete sich zurück. Der Rhein fror regelmäßig vollständig zu, die Chronisten verzeichneten ab 1700 vierzehnmal eine rheinische Eiszeit. Napoleons Armee ging 1812 im bitterkalten russischen Winter unter, bis diese Kältephase ab 1850 von einer wärmeren Phase abgelöst wurde, die in den 1940er und 1950er Jahren von besonders kalten Wintern in Mitteleuropa unterbrochen wurde. Erneut zwang ein ungewöhnlich kalter „sibirischer“ Winter eine Armee zum Rückzug aus Russland: Die Wehrmacht war Temperaturen von minus 40 Grad hilflos ausgeliefert.

Anschließend fielen die Temperaturen weltweit bis etwa 1975 ab. Der „Hungerwinter 1946/47“ wurde einer der kältesten Winter des 20. Jahrhunderts in Europa. Im „Lawinenwinter 1951“ starben im Alpenraum 265 Menschen an den direkten Folgen der durch die extremen Wetterereignisse ausgelösten Lawinen, während der Winter der Jahre 1962/1963 sich bemühte, mit einer ungewöhnlich langen Frostdauer Nachfolger des „Hungerwinters 1946/47“ zu werden. 1978/1979 wurde im Rahmen einer Schneekatastrophe mit schweren Behinderungen in weiten Gebieten Norddeutschlands die Bundeswehr zur Hilfe gerufen, 1985, 1987 und 1992 folgten Kältewellen in Zentraleuropa, 1996/1997 in Osteuropa. Niemand sprach damals von CO2 oder anthropogenen Ursachen einer Erderwärmung und alle Welt meinte, die starken Temperaturschwankungen hätten natürliche Ursachen.

2003 wurde Europa durch eine Hitzewelle heimgesucht, die als eine der schwersten Naturkatastrophen des Kontinents der letzten hundert Jahre eingeschätzt wurde. Diese Hitzewelle wurde 2006 durch eine Schneekatastrophe in Zentraleuropa abgelöst, drei Jahre später bescherte Tief Vincent Mitteleuropa eine Kältewelle mit Schneefall, so dass die Eurostar-Züge im Kanaltunnel stecken blieben. Aber der „Klimaforscher“ Mojib Latif verkündete unverdrossen: „Winter mit starkem Frost und viel Schnee wie noch vor 20 Jahren wird es in unseren Breiten nicht mehr geben“ (01.April 2000).

Aber einmal mehr kümmerte sich das Wetter wenig um Vorhersagen und machte im Winter 2017/2018 mit einer modernen „kleinen Eiszeit" richtig Ärger. In Mecklenburg-Vorpommern waren Eisbrecher unterwegs, um den Peene-Strom vom Eis freizumachen und nach Temperaturen um minus 20 Grad, nach Schneeverwehungen, zugefrorenen Häfen und vom Festland abgeschnittenen Inseln, nach geborstenen Wasserrohren und Bibbern in Bad Schwartau bei minus 15 Grad sehnte sich Norddeutschland nach höheren Temperaturen. Die ließen nicht lange auf sich warten: Der Sommer 2018 war in Deutschland der wärmste seit der Aufzeichnung, während im folgenden Winter die Menschen in den USA bei minus 40 Grad Celsius um ihr Leben fürchteten und in Europa die Alpendörfer im Schnee versanken. Der Winter 2018/2019 machte mit gewaltigen, meterhohen Schneemengen in den Alpen und Voralpen von sich reden, so dass in einigen Regionen der Notstand ausgerufen wurde. Und niemand fragte den immer noch in Talkshows auftretenden Klimaforscher Mojib Latif, was es denn auf sich habe mit seinem Orakel „Einen Winter mit starkem Frost und viel Schnee wird es in unseren Breiten nicht mehr geben“.

Kölner Dom unter Wasser, Brüssel eine Hafenstadt

Die Liste der falschen Prognosen ist ebenso lang wie die Liste mittelalterlicher Prognosen über den Weltuntergang. In den 1980-Jahren propagierten die Leitmedien das Abschmelzen der Polkappen und sämtlicher Gletscher. Der Meeresspiegel sollte innerhalb von dreißig Jahren um mehr als sieben Meter ansteigen und im SPIEGEL erschien ein Leitartikel mit dem Thema „Das Weltklima gerät aus den Fugen“. Das Titelbild zeigte den im Schmelzwasser der Polkappen versinkenden Kölner Dom. Am 26. September 1988 warnte die australische Tageszeitung „The Canberra Times“: Ein allmählicher Anstieg des Meeresspiegels drohe die 1.196 Inseln der Malediven und die Fidschi-Inseln innerhalb der nächsten dreißig Jahre vollständig zu verschlucken. Deutsche Klimaretter meinten, der Meeresspiegel werde um 3,5 Meter steigen, weite Teile Schleswig-Holsteins und der Niederlande würden im Meer versinken, Brüssel werde eine Hafenstadt.

Inzwischen sind fast vierzig Jahre vergangen und die Bewohner Borkums warten noch immer auf einen Anstieg des Meeresspiegels. Zwar hat sich der Meeresspiegel seit 1880, also innerhalb von 140 Jahren, um etwas mehr als zwanzig Zentimeter gehoben, aber bis zum Jahr 2050 wird lediglich ein Anstieg um etwa vier bis zehn Zentimeter erwartet und in Köln kann man immer noch am Ufer des Rheins trockenen Fußes spazieren gehen. Auch die Malediven sind noch da, alle 1.196 Inseln. Sie haben an Fläche zugenommen und zur Freude der Inselbewohner konnte der schwedische Ozeanograph Nils-Axel Mörner, von 1999 bis 2003 Präsident der Inqua-Kommission für Meeresspiegel-Veränderung und Küstenentwicklung, nachweisen, dass der Meeresspiegel der Fidschi bis 1700 siebzig Zentimeter höher lag als heute, danach absank, anschließend auf das heutige Niveau stieg und während der letzten 50 bis 70 Jahre absolut stabil blieb (International Journal of Earth & Environmental Sciences, Basler Zeitung 01. Februar 2018). Nach dem neuesten Bericht des IPCC könnte der Meeresspiegel im Jahr 2100 um 0,29 bis 1,1 Meter höher liegen als im Jahr 2005 mit einem mittleren Wert von 60 cm. Ein Wert, der keinerlei apokalyptischen Vorhersagen rechtfertigt.

Mit noch größerer Leidenschaft schloss man sich dem nächsten Kreuzzug an. Es ging wieder um Polar-Eis, ergänzt mit Kanada-Gletschern und sterbenden Eisbären. Und wieder einmal war es „fünf vor zwölf“. Ein Team internationaler Klimaforscher meinte 2007, der Nordpol werde in fünf Jahren eisfrei sein (Welt, 13.12.2007). Schauerlich abgemagerte Eisbären geisterten durch den Blätterwald, bis Gabriel Nirlungayuk von der Inuit-Organisation Tunngavik klarstellte, vor 50 Jahren habe es in Nunavut gut 8.000 Eisbären gegeben, heute seien es 15.000, und Tierschützer aufklärten, dass die meisten Raubtiere am Hungertod stürben, da sie im Alter nicht mehr in der Lage seien, Beute zu machen.

Zur gleichen Zeit boomte in den Schlagzeilen der Medien das Ozonloch über dem Südpol. Als Ursache für eine bedrohliche Rückbildung des Ozons, das die Erde vor den krebserregenden UV-Strahlen der Sonne schützt, wurde der „Ozonkiller“ Fluorchlorkohlenwassserstoff (FCKW) identifiziert, dessen industrielle Anwendung 1987 von allen Mitgliedern der Vereinten Nationen in einem internationalen Abkommen verboten wurde (Montrealer Protokoll). Im September 2014 gab die Weltorganisation für Meteorologie Entwarnung: Das antarktische Ozonloch werde spätestens im Jahr 2050 kein Thema mehr sein. Zudem wurde ab 1998 beobachtet, dass die Ozonkonzentration zwischen dem 60. Breitengrad Nord und dem 60. Breitengrad Süd, also über den dicht besiedelten mittleren Breiten, in denen auch Deutschland liegt, abnimmt. Das führte allerdings nicht zum erleichterten Seufzer, das antarktische Ozonloch schließe sich, aus welchen Gründen auch immer, auch nicht zur Besinnung über die Unvollkommenheit, universale Einflüsse richtig einschätzen zu können, sondern zu neuen Kassandrarufen: Damit sei der Klimawandel nicht gestoppt. Denn die Alternativen, die statt FCKW entwickelt worden seien, verursachten andere Umweltprobleme. Die Ersatzstoffe wirkten zwar nicht ozonschädlich, aber verstärkten als Treibhausgase die Erderwärmung.

Der FCKW-Diskussion folgte die Diskussion um das „besonders schädliche Methan“ und die Frage, wie weit die von Kühen produzierten Methangase („Kuhfürze“ und Rülpser) unsere Atmosphäre schädigen. In der Presse sprach man vom „Klimakiller Kuh“, die ein Zehntel aller Treibhausgase erzeuge. Doch eignete sich eine rülpsende Kuh als Feindbild für Klimaretter nicht halb so gut wie ein fetter Mercedes mit giftigen Auspuffgasen. Weshalb die Kampagne gegen den individuellen Fleischkonsum mit deutlich geringerer Umdrehungszahl gefahren wurde als die gegen die Autoindustrie, die ohnehin - nach den Atom-, Kohle-, Chemie- und Energieunternehmen - der Inbegriff allen Bösens geworden ist.

Parallel zu diesen Hiobsbotschaften schien in den 80er Jahren das Schicksal des deutschen Waldes besiegelt zu sei. „Eine Umweltkatastrophe von bisher unvorstellbarem Ausmaß" sei das Sterben des deutschen Waldes, zitierte der SPIEGEL und identifizierte „Schwefeldioxid aus Ölheizungen, Auspufftöpfen und, vor allem, den Schloten von Kraftwerken, Erzhütten und Raffinerien“ als „satanische Substanz“ (SPIEGEL, 19. November 1981). „Über allen Wipfeln ist Gift", schrieb der „Stern“, Und die „Zeit“ kommentierte: „Am Ausmaß des Waldsterbens könnte heute nicht einmal der ungläubige Thomas zweifeln". Die Angst vor dem Tod der Bäume trieb Zehntausende auf die Straße - und ebnete den Grünen, der deutschesten aller Parteien, die große Moral mit großer Angst verbindet, den Weg in die Parlamente.

Doch das Waldsterben fiel aus. Die dramatischen Fotos und Fernsehbilder von verhungerten Baumskeletten entstammten wenigen Flecken im Harz oder Erzgebirge. Dort existierten tatsächlich zum Teil erhebliche Waldschäden. Aber eben nur regional begrenzt. Die Wald-Problematik wurde u. a. von Pflanzenphysiologen der TH Karlsruhe rasch aufgeklärt, und als sich nicht länger leugnen ließ, dass ein flächendeckendes Waldsterben nie stattgefunden hatte, erklärte 2003 Renate Künast, die damalige grüne Bundeslandwirtschaftsministerin, das Waldsterben kurzerhand für beendet (Bundestag-Drucksache, 03. Februar 2005). Seither freut sich der Wald über den erhöhten CO2-Eintrag, dem Lebenselixier aller Pflanzen.

Es folgte noch eine Warnung vor einer Himalaya-Gletscherschmelze, die die Welt drei Jahre in Atem hielt, bis der „Weltklimarat" im Jahre 2010 eingestehen musste, dass seine eigene Warnung vor einem schnellen Abschmelzen der Gletscher keine ausreichende wissenschaftliche Basis hatte. Die Prognose habe auf mangelhaft belegten Schätzungen beruht. Man habe falsch abgeschrieben, es sollte 2350 statt 2035 heißen. Der indische Umweltminister Jairam Ramesh hatte dem UN-Gremium bereits vorher wiederholt vorgeworfen, die Himalaya-Gletscher-Prognose „ohne einen Hauch von wissenschaftlichem Beweis“ erstellt zu haben.

Und den deutschen Bienen gehe es auch schlecht! Ein „Bienensterben“ setze der blühenden Landschaft zu, hieß es, bis Imker diesen Kassandraruf als „Quatsch“ einstuften. Honigbienen werden nicht aussterben, solange es fürsorgliche Imker gibt, berichtet das niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz. Wahr sei, dass weltweit eine Zunahme an Imkern und Bienenvölkern zu verzeichnen sei. So nehme seit zehn Jahren in Deutschland die Zahl der Imker zu und seit einiger Zeit auch die Anzahl der Bienenvölker. Worauf das Sterben auf die Wildbienen begrenzt und dafür auf alle Insekten erweitert wurde, was zu einem Volksbegehren "Rettet die Bienen" führte.

Die Ausrottung der Menschheit

Nachdem das prognostizierte Ende der Malediven und der Gletscher, der Wälder und der Bienen abgesagt worden war, holte die damalige Ministerin für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Angela Merkel, das Weltklima in das Rampenlicht der Weltöffentlichkeit. Das CO2-Gas sei in der Lage, verkündete sie, „die Menschheit auszurotten“ (Klimagipfel 1995 in Berlin). Ein weiterer Politiker, der frühere US-Vizepräsident Al Gore, malte ein ähnliches Menetekel an die Wand. Er erschreckte 2006 in einer Vorlesung an der New York University Law School seine Zuhörer mit dem Kassandra-Ruf, dass die Menschheit als Folge menschlichen Handelns „mit einer planetaren Katastrophe“ konfrontiert und die „unumkehrbare Zerstörung der Bewohnbarkeit des Planeten unausweichlich sei“, wenn wir nicht innerhalb der nächsten zehn Jahre etwas unternähmen. Frederic Singer, emeritierter Professor für Umweltwissenschaften an der Universität von Virginia; ehemaliger Direktor des Wettersatellitendienstes und Gründer und Präsident des Projekts für Wissenschaft und Umweltpolitik, kommentierte die Hiobs-Botschaft: „Ich habe Al Gore kürzlich getroffen. Ich habe ihm zu seinem Film („Eine unbequeme Wahrheit") gratuliert. Ich sagte ihm, es sei ein wirklich sehr gut gemachter Film. Sehr beeindruckend - für Leute, die keine Ahnung von Wissenschaft haben. Danach war Al Gore sehr sauer auf mich". Die Zehnjahresfrist ist inzwischen überschritten und Al Gore hat für seinen Hinweis auf einen „menschengemachten Klimawandel“ den Friedensnobelpreis erhalten.

Die EU wollte nicht nachstehen und entdeckte den Klimaschutz als Mittel, den Einfluss der Brüsseler Behörde durch ein legislatives Potpourri zu stärken: Autos wurden mit aberwitzig gesteigerten Grenzwerten von der Straße verbannt, Glühbirnen verboten, Kaffeemaschinen und Staubsauger auf Sparsamkeit getrimmt und das Wohl der ganzen Welt bedenkende Erlasse zu Kohlenstoffdioxid und zu Stickoxiden verkündet. Parallel zur Regelungswut in Sachen Bananengröße und Gurkenkrümmung wurde vom EU-Parlament der „Klimanotstand“ ausgerufen und auf Kosten der Nationen und deren Steuerzahler Billionen Euro für den „Klimaschutz“ gefordert.

Solche astronomischen Summen sind keineswegs neu: Die EU-Klimaschutzkommissarin Connie Hedegaard hatte bereits 2011 einen Bedarf von jährlich 270 Milliarden Euro bei einer Laufzeit von vierzig Jahren angemeldet, um die im „EU-Energie-Klima-Paket" vom 23. Januar 2008 festgelegten Ziele zu erreichen. Diese Mischung aus weltfremder Abgehobenheit und Unempfindlichkeit gegenüber dem Steuerzahler von einer nicht durch Wahlen legitimierten EU-Bürokratie mit sieben Vizepräsidenten und 27 Kommissaren, dürfte den Unwillen der Menschen gegen ein übernationales Bürokratieungetüm beträchtlich steigern. Nun hat sich Großbritannien entschlossen, diesem autokratischen Gouvernantentum ade zu sagen. Das britische Volk vertritt die ausgefallene Idee, dass der souveräne und preisbewusste Bürger selbst entscheiden soll, ob sein Staubsauger 800 oder 1200 Watt haben darf.

In Deutschland aber wird umgerüstet. Die Nuklear- und Kohleindustrie wird demontiert, der Autoindustrie der Boden unter den Füßen fortgezogen und Deutschlands Kulturlandschaft wird mit Industrieanlagen aufgerüstet. Aussagen Schweizer Klimaforscher, die eine deutlich stärkere Schwankung der auf die Erde treffenden Sonnenstrahlung als Ursache für die wechselnden Warm- und Kaltperioden der Erde annehmen - „Das ist der einzige Ansatz, um die natürlichen Klimaschwankungen der letzten paar Tausend Jahre zu verstehen” (Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, 27.03.2017) - werden nicht widerlegt, sondern entrüstet zurückgewiesen. Ebenso die Prognose der Forscher vom Physikalisch-Meteorologischen Observatorium Davos, der ETH Zürich und der Universität Bern, die in einer aufwendigen Modellrechnung prognostizieren, die Temperatur werde aller Voraussicht nach in fünzig bis einhundert Jahren wiederum einen Tiefpunkt erreichen und der könnte durchaus so stark wie das „Maunder-Minimum“ ausfallen, einer Periode der „Kleinen Eiszeit“ im 17. Jahrhundert. Aber die Schweizer Forscher müssen sich irren, weil ja der „Weltklimarat" davon ausgeht, dass kosmische Strahlung und Sonnenwind, variierende Erdumlaufbahn und Erdachsenneigung, Kontinentalverschiebung und Meeresströmungen vielleicht in der Vergangenheit Einfluss auf das Klima gehabt hatten, aber nunmehr ohne signifikante Bedeutung für den Klimawandel sind und auch in nächster Zukunft keinen Einfluss auf die Erderwärmung haben werden.

Die CO2-Falle

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