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Prolog

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Das Feuer hatte den Kohlen das Schwarze ausgebrannt und gelbgraue Reste zurückgelassen. Müde stocherte Jan mit dem Schürhaken darin herum, damit die Asche, der lediglich ein Windhauch fehlte, um ineinander zu sacken, ihren Halt verlor und durch den Ofenrost fiel.

Er zog den Aschkasten heraus. Es war kurz vor sechs - Zeit, Feuer zu machen. Eine Prise, nicht mehr als ein halber Teelöffel, rieselte auf den Teppich. Kein großes Malheur, wenn niemand darauf trat. Es ließ sich ohne Rückstände mit dem Staubsauger entfernen. Doch neben Jans Bewertung dieses Vorfalls gab es eine zweite Meinung, von jemandem, der einen Meter neunzig groß war, an die zwei Zentner schwer und für gewöhnlich um diese Uhrzeit noch nicht wach. Die Person, zu der die Maße passten, stand unerwartet hinter ihm und gebrauchte wenig Worte.

Sie riss ihm den Haken aus der Hand und zog ihm selbigen vor Wut quer über den Rücken – der Grundstein für eine Narbe, an die sich Jan noch Jahre später erinnern würde.

Jan verabscheute seinen Vater, nicht nur aus tiefstem Herzen, sondern in einer Art, dass sich jede Faser in ihm gegen dessen Leben auszurichten schien. Der Grad an Ungerechtigkeit, der ihm durch ihn widerfahren war, hatte eine Gestalt angenommen, die in Jan eine Grenzenlosigkeit hervorrief, die grundsätzlich nur in Gewalt enden konnte. Doch solange Jan nicht zu den Erwachsenen zählte, wäre dieses Bestreben lediglich theoretischer Natur.

Aber was war schon Zeit, wenn es einen Zorn gab, der bis dahin warten würde.

Bis in den Tod

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