Читать книгу Studienführer Jura - Ronja Serena Ringelstein - Страница 24
2.6 EINE JURISTISCHE BESONDERHEIT: DIE NOTENSKALA
ОглавлениеVon eins bis sechs, das war einmal. Schon in der Oberstufe des Gymnasiums wurdest Du mit einer etwas anderen Notenskala bewertet. Die ist bei Jura wiederum eine ganz andere. Hier ist die beste zu erreichende Punktzahl 18 und die schlechteste natürlich null. Wenn man »zu erreichende« sagt, meint man dabei aber eigentlich nie tatsächlich die 18 Punkte. Daran musst Du Dich schnell gewöhnen. Als kleiner Tipp: Es ist nicht ganz unklug Eltern, Großeltern und anderen, die Interesse an den nach Hause gebrachten Noten zeigen, von vornherein deutlich klarzumachen, dass etwa elf Punkte eine ausgezeichnete, ja, hervorragende Note bei Jura darstellen. Stell Dich lieber auf Noten im Bereich sieben bis acht Punkte ein, auch mit viel Lernerei. Das sind immer noch super Ergebnisse für Jura, auch wenn es nicht so klingt, »hätte man doch 18 machen können«.
Die Skala der juristischen Noten sieht so aus:9
ØNull bis 3,99 Punkte: Durchgefallen. Versuch es noch mal.
ØAlles ab vier Punkten: Gratulation! Nach dem Motto »Vier gewinnt«, Du hast bestanden.
ØVier bis 6,49 Punkte: Ausreichend. Das geht zwar besser, aber immerhin.
Ø6,5 bis 8,99 Punkte: Du hast es geschafft, ein »Befriedigend« zu ergattern.
ØNeun bis 11,49 Punkte: Du bist einer von denen, die ihr Examen »Prädikatsexamen« nennen dürfen. Das ist eine besondere Leistung. Diese Note nennt man, extra für Juristen erfunden, »Vollbefriedigend« und sie ist heiß begehrt.
Ø11,5 bis 13,99 Punkte: »Gut«! Wer das hinbekommt, kann gleich nach Karlsruhe ziehen. (Wer jetzt fragt, »Warum nach Karlsruhe?«, der sollte eher mit Noten aus einer der obigen Sparten rechnen – da haben die Hüter unserer Verfassung, das Bundesverfassungsgericht sowie der Bundesgerichtshof ihren Sitz.)
Ø14 bis 18 Punkte: Jura-Gott. »Sehr gut« gemacht. Du hast Jura wahrscheinlich besser durchschaut als Dein Professor. Etwa 0,1 Prozent aller Absolventen sind so wie Du.
Denke aber daran: Das Studium an der Uni ist leichter als das Examen. Die besseren Noten wirst Du im Grund- und Hauptstudium eher erreichen können. Im Examen ist die Note »Vollbefriedigend« nicht so einfach zu ergattern.
Nun kennst Du die ersten Besonderheiten und weißt schon Grundsätzliches über das Studium der Rechtswissenschaften. Ist Dein Interesse geweckt? Dann musst Du Dir zunächst einmal überlegen: Kann ich mir ein Studium leisten? Welche Kosten kommen mit dem Jurastudium überhaupt auf mich zu und wer kann mir bei der Finanzierung helfen? Antworten findest Du im folgenden Kapitel.
2Laut einer von der HIS (Hochschul-Informations-System GmbH) durchgeführten Studie lag die Abbruchquote 2010 bei etwa 26 Prozent. Quelle: www.his.de/pdf/pub_fh/fh-201203.pdf (abgerufen 08. Februar 2018).
3Quelle: www.uni-goettingen.de/de/6458.html (abgerufen 08. Februar 2018).
4In der Erklärung von Bologna von 1999 haben 29 europäische Bildungsminister vereinbart, bis 2010 einen einheitlichen Hochschulraum für grundsätzlich alle Studiengänge in Europa zu schaffen. Hierfür wurden Bachelor und Master eingerichtet. Vgl. Merk, Beate, Der Bologna-Prozess – die Erste Juristische Staatsprüfung auf dem Prüfstand?
5Vgl. Jeep, Jens, Bologna: Es kommt darauf an, was man daraus macht!
6Quellen: www.rewi.europa-uni.de/de/studium/bachelor_of_laws/index.html; www.uni-potsdam.de/de/jura/studium/llb.html (abgerufen 08. Februar 2018).
7In manchen Bundesländern sind es sieben, in anderen elf Klausuren. Die Regelungen in den einzelnen Bundesländern findest Du unter: www.lto.de/jura/rechtsreferendariat/ aufgeführt (abgerufen 08. Februar 2018).
8In beliebten Städten kann es auch länger dauern. Es hängt auch von der Note ab, die Du im ersten Examen erzielen konntest.
9Die Notenskala ist unter anderem unter www.jura-studium.net/jurastudium/benotungssystem/ zu finden (abgerufen 08. Februar 2018).