Читать книгу E-Scooter – Der ultimative Ratgeber für die Mobilität der Zukunft - Ronny Schlichtholz - Страница 5
ОглавлениеDie Motorisierung
Es ist offensichtlich, dass sich ein E-Roller durch seinen elektrischen Motor, von einem normalen Tretroller unterscheidet.
Bei der Suche nach dem passenden E-Scooter ist dir bestimmt aufgefallen, dass die verschiedenen Hersteller, unterschiedliche Motoren, mit unterschiedlichen Leistungen anbieten.
Ohne Vorkenntnisse im technischen Bereich blickt man hier schnell nicht mehr durch.
Um dir zu helfen, deinen idealen Roller zu finden, erkläre ich dir heute alles, was du zum Thema Elektromotor wissen musst und wie sich die Leistungen, auf die Performance deines E-Scooters auswirkt.
Was ist ein Elektromotor?
Bevor wir uns den Elektromotoren in E-Scootern widmen, möchte ich dir erst einmal einen allgemeinen Einblick geben:
Das Prinzip eines elektrischen Motors ist nichts Neues und dir bestimmt bereits von anderen technischen Geräten bekannt. Egal ob es ein Akkuschrauber oder eine elektrische Zahnbürste ist, alle haben einen Elektromotor.
Seinem Namen verdankt der Motor der Tatsache, dass er elektrische Leistung, die durch einen Akku oder der Steckdose zugeführt wird, in mechanische Leistung umwandelt. Somit ist er von seiner Funktion her, dass genaue Gegenstück von einem Generator.
Trotzdem ist der Aufbau ähnlich. Leitspulen werden, im Gegensatz zum Generator, mit Strom durchflossen, wodurch sich ein elektrisches Magnetfeld aufbaut, welches durch Wechselwirkung mit einem anderen Magnetfeld, die Bewegung des Motors erzeugt.
Wie ist der Motor eines E-Scooters aufgebaut?
Der Motor enthält drei wichtige Bestandteile:
- Stator
- Rotor
- Kommutator
Erst die Zusammenarbeit dieser drei Komponenten sorgt dafür, dass der Elektromotor funktionieren kann.
Der Stator ist hierbei die wichtigste Komponente und oft ein einfacher Dauermagnet, welcher mit dem Motorgehäuse fest verbunden ist. Zwischen dem Nord- und Südpol dieses Magneten befindet sich der Rotor, die zweite Komponente.
Dieser besteht normalerweise aus Eisen und ist mit Draht, meistens Kupfer, umwickelt. Der Rotor wird mit Strom aus dem Akku durchflossen.
Wie wir oben bereits gelernt haben, bauen stromdurchflossene Leiter ein Magnetfeld auf. Dieses Magnetfeld interagiert nun mit dem des Stators. Schlussendlich kommt noch der Kommutator ins Spiel. Dieser sorgt dafür, dass sich das Magnetfeld des Rotors ständig umkehrt, wodurch es zur wiederholten Abstoßung und Anziehung zwischen Rotor und Stator kommt.
Die daraus resultierende Drehbewegung kann jetzt zum Antrieb des Rollers genutzt werden.
Welche Daten sind wichtig?
Eine Angabe, die du sicherlich oft gelesen hast, ist die Leistung. Diese wird in Watt angeben und berechnet sich durch die . Die Leistung gibt dir Auskunft über verschiedene Fähigkeiten deines Rollers.
Die Grundregel sagt nämlich aus, um so mehr Watt dein Scooter hat, desto mehr Power hat er. Dementsprechend kannst du von der Leistung auch indirekt auf die Höchstgeschwindigkeit, aber auch auf die Steigfähigkeit deines Rollers schließen.
Manchmal findest du auch die Angabe Milliamperestunden (mAh). Diese beschreibt ebenfalls die Leistung des Motors, jedoch in Abhängigkeit von der Batterie. Sie beschreibt nämlich, die Ladungsmenge, die innerhalb einer Stunde bei 1 Ampere durch den Leiter fließt.
Vielleicht hast du auch schon einmal etwas über das Ladungsvermögen des Akkus gelesen. Dies wird ebenfalls in mAh angeben und als Kapazität bezeichnet. Das ist jedoch nicht das Gleiche wie die Leistungskapazität des Motors.
Gibt es eine Beschränkung bei der Leistung?
Nachdem wir uns mit den technischen Daten intensiv auseinandergesetzt haben, wird es Zeit über die Anwendung im Alltag zu sprechen.
E-Roller gibt es mit einer Motorleistung von 150- 1000 Watt. Jedoch musst du beachten, dass es deutschlandweit eine Begrenzung der Leistung auf 500 Watt gibt, insofern du damit auf öffentlichen Straßen fahren möchtest.
Willst du mit mehr Leistung auf die Straße, dann brauchst du eine Zulassung als Kleinkraftrad und musst deinen Roller noch mit dem erforderlichen Zubehör ausstatten.
Einsatzgebiete des E-Rollers in Abhängigkeit von der Motorleistung:
Für dein Auto kennst du sicherlich die Einheit PS. Für den Elektromotor nutzt man jedoch die Einheit Watt.
Jedoch lässt sich das ganze einfach umrechnen: 1 PS= 735,49875 Watt. Somit hat ein Motor mit 500 Watt, knapp 0,68 PS und damit eine deutliche geringe Leistung, als ein Auto.
Dementsprechend, fährt ein E-Scooter im Durchschnitt, nicht mehr als mit einer maximalen Geschwindigkeit von 20-30 km/h.
Die obige Umrechnung sagt jedoch immer noch nicht so viel über einen E-Scooter aus. Deshalb habe ich für dich eine kleine Zusammenstellung der unterschiedlichen Leistungen und der daraus resultierenden, durchschnittlichen Maximalgeschwindigkeit, sowie Reichweite erstellt.
Jedoch musst du hierbei zwei Sachen bedenken:
1. Um eine Zulassung für deinen Scooter zu bekommen, darf dein Roller nicht schneller als 20 Km/h fahren.
2. Die unten aufgeführten Werte dienen nur zur groben Orientierung. Die tatsächliche Geschwindigkeit und Reichweite hängen nämlich von weiteren Faktoren wie dem Akku, dem Gewicht, der Bereifung und der Strecke ab.
Die Leistung:
150 Watt: Mit der schwächsten Motorleistung kannst du im Durchschnitt 13 Km/h fahren und eine Reichweite von 5 - 10 Km erreichen.
250 Watt: Roller mit dieser Leistung schaffen durchschnittlich 20 - 23 Km/h und haben eine Reichweite von bis zu 20 Km.
350 Watt: Mit 350 Watt schaffst du eine Reichweite von bis zu 26 Km und eine Geschwindigkeit von 25 - 27 Km/h.
500 Watt: Mit der derzeit höchsten, erlaubten Leistung auf öffentlichen Straßen, kannst du Geschwindigkeiten von bis zu 30 - 35 Km/h erreichen und bis zu 40 Km weit fahren.
Fazit:
Am Ende hängt die benötigte Motorleistung davon ab, wofür du deinen E-Scooter benutzen möchtest.
Im Durchschnitt haben die Motoren eine Leistung von 250 bis 350 Watt. Es ist jedoch ersichtlich, dass eine höhere Leistung, mehr Reichweite und Geschwindigkeit liefern.
Wenn du lange Strecken mit einer nennenswerten Steigung zurücklegen möchtest, dann empfiehlt sich ein Motor mit viel Leistung. Wenn du jedoch nur den täglichen Weg zum Bäcker mit deinem Roller fahren möchtest, dann kannst du auch getrost auf eine geringere Leistung zurückgreifen. Die Leistung hängt nämlich noch mit einem anderen wichtigen Faktor zusammen: Dem Preis. Umso mehr Leistung der Motor hat, desto teurer ist der Scooter.