Читать книгу BonJour Liebes Leben - Rose Hardt - Страница 3
Prolog
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Ob das Glück wohl vor uns niederkniet,
wenn wir zu blind sind es zu beachten?
Nein, das tut es nicht!
Wir sind für unser Glück selbst verantwortlich!
***
Ein Jahr ist nun vergangen, dass ihr geliebter Ehemann – nein, wir wollen schon bei der Wahrheit bleiben und ihn nicht übermäßig mit Worten loben oder ihn gar auf ein Podest stellen das ihm nicht zusteht – also, da ihr angetrauter Mann, dem sie die kostbarste Zeit ihres Lebens schenkte, das Zeitliche segnete, und an dieser Stelle überkommt Charlotte ein Verlustschmerz, nicht der Verlust seines Lebens, sondern ihres eigenen.
Fast drei Jahrzehnte war sie die Frau an seiner Seite, die Frau, die ihm den Rücken stärkte, sodass er einen Erfolg nach dem anderen an seine Fahnenstange heften konnte – nein, sie war nicht unglücklich, sie war ja die Frau an seiner Seite, die Ehefrau, die bei öffentlichen Empfängen ihres Mannes mitbedacht und bei jeder Belobigung im Nachsatz mit erwähnt wurde, zwangsläufig musste sie glücklich sein; sie war die treusorgende Seele, die sowohl Haus und Hof versorgte, als auch seine Koffer packte; sie war die modebewusste Frau, die seine Hemden kaufte und darauf achtete, dass die Socken zum Anzug passten – aber wie gesagt: sie möchte sich keinesfalls beklagen! Auch möchte sie sich nicht darüber auslassen, wie sie sich fühlte, wenn mal die eine oder andere Hotelrechnung irrtümlich an seine Privat-Adresse ging, auf der wiederum versehentlich – wie er immer behauptete – Doppelzimmer abgerechnet wurden, nein, auch darüber zu jammern gab es keinen Grund. Was sie jedoch aus tiefstem Herzen berührte, war, mitansehen zu müssen, wie die Demenzkrankheit ihrer Schiegermutter, mit der sie über all die Jahre einen freundschaftlichen Umgang pflegte, Geist und Körper zerstörte. Ach ja, und da gab es noch eine Stieftochter aus erster Ehe mit seiner verstorbenen Frau, deren Erziehung ganz nach dem Motto: „Das Beste ist gerade gut genug“ verlaufen war, und so war es nicht verwunderlich, dass sich daraus ein egoistisches Biest entwickelte – aber dazu später mehr.