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Einander kennen lernen

Immer wenn sich eine Spielgruppe bildet oder neue Mitglieder hinzukommen, müssen erst einmal alle miteinander warm werden. Anfängliche Fremdheit muss überwunden und erster Kontakt hergestellt werden. Das gilt für alle Altersgruppen. Bei älteren Menschen sollte diese Anfangsphase besonders sensibel gestaltet werden, da nicht davon auszugehen ist, dass alle spontan auf Andere zugehen und sich aufs Spielen einlassen können. Für die jeweilige Gruppe können Anfangssituation und Einstieg ins Spiel durch eine passende Auswahl von Spielen erleichtert werden.

Kennenlernspiele unterstützen die Annäherung, sie helfen, Kontakt mit den (zunächst) Fremden aufzunehmen. Diese Spiele erfordern kein Vorwissen und keine Kenntnisse. Sie bieten einfach nur die Möglichkeit, neue Erfahrungen mit sich und anderen zu machen. Bei diesen Spielen wird ein Kennenlernen auf mehreren Ebenen ermöglicht, über Namen, Merkmale, Symbole, Bewegung. Die Neugier auf Andere kann so gefördert oder neu geweckt werden, die Distanz zu Fremden spielend verringert werden. Beim Spielen werden auf einfache Art und Weise Stärken und Schwächen der anderen Menschen offensichtlich. Die Teilnehmer machen die Erfahrung: Die Anderen sind genau wie ich. Auf sie kann ich mich einlassen. Das bringt Spannung und macht Spaß.

Die rassige Renate und der kräftige Karl

Die Gruppe sitzt im Kreis. Reihum stellt sich jedes Gruppenmitglied mit Vor- oder Nachnamen vor, je nachdem, wie es verabredet wurde. Alle fügen ihrem Namen ein Adjektiv hinzu, das mit dem gleichen Buchstaben wie der jeweilige Name beginnt und möglichst auch etwas mit dem Aussehen oder der Persönlichkeit des Namensträgers zu tun haben sollte.

Diese Ergänzungen lockern die Vorstellungsrunde auf und tragen auch dazu bei, die (noch) fremden Namen besser zu behalten.

Beispiele:

Ich bin die rassige Renate – ich bin der kräftige Karl – ich bin die attraktive Anita.

oder

Ich bin die mutige Frau Müller – ich bin der lustige Herr Lehmann – ich bin die ruhige Frau Roller.

Variante:

Das Spiel macht als Einstieg auch dann noch Spaß, wenn die Gruppe sich schon kennt. Und es kann helfen, Konzentration und Gedächtnis zu fördern, indem jedes Gruppenmitglied vor dem eigenen Namen jeweils die Namen aller, die sich zuvor vorgestellt haben, wiederholt.

Beispiel:

Das ist der kräftige Karl – das ist die attraktive Anita – und ich bin die rassige Renate.

Thomas – na so was

Statt einer passenden Eigenschaft kann dem eigenen Namen auch ein Reim hinzugefügt werden.

Beispiel:

Ich bin der Thomas – na so was. Ich bin Christa – ich bin auch da. Ich bin Gerd – bin nicht verkehrt.

Variante:

In einer zweiten Runde kann das Spiel wieder zur Konzentrations- und Gedächtnisübung werden. Bevor der eigene Name mit Reim genannt wird, werden wieder alle Namen, die vorher genannt wurden, mit ihren jeweiligen Reimen wiederholt.

Beispiel:

Das ist Gerd – ist nicht verkehrt. Das ist Christa – die ist auch schon da. Ich bin der Thomas – na so was.

Im Laufe der zweiten Runde wird das Spiel immer schwerer. Aber die Reime helfen, sich dennoch (fast) alle Namen zu merken. Manchmal werden auch nur die Reime behalten – und nicht der Name. Das macht das Spiel umso lustiger!

Ich heiße Frieda und mache so

Die Namenszusätze bei der Vorstellungsrunde müssen nicht aus Worten bestehen, sondern können auch Bewegungen sein.

Wieder stellen sich alle Gruppenmitglieder reihum vor. Sie nennen ihren Namen und machen dazu jeweils eine einfache Bewegung.

Beispiel:

Ich bin Frieda und mache so – winkt mit der linken Hand.

Ich bin Anna und mache so – klatscht in die Hände.

Ich bin Kurt und mache so – fasst sich mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand an die Nase.

Variante:

Wer’s schwieriger haben möchte, spielt wieder eine zweite Runde. Jeder der sich vorstellt, wiederholt Namen und Bewegungen aller, die sich schon vorgestellt haben, bevor er den eigenen Namen mit einer neuen Bewegung hinzufügt. Gegenüber den rein verbalen Vorstellungsspielen lockern die Bewegungsminis nicht nur den Geist, sondern auch den Körper.

Frau Müller isst gern Sauerkraut

Die Spielleiterin fragt ein Gruppenmitglied nach dem Namen und einer Speise, die es gerne isst. Nachdem es Auskunft gegeben hat, führt es das Spiel weiter und fragt einen anderen Mitspieler nach Namen und Lieblingsspeise, bis alle befragt worden sind. Dabei muss keine bestimmte Reihenfolge eingehalten werden. Man kann immer das Gruppenmitglied fragen, das einen mitsamt seiner Lieblingsspeise besonders interessiert.

Beispiel:

Gruppenleitung: „Bitte stellen Sie sich vor und nennen Ihre Lieblingsspeise.“

Teilnehmerin 1: „Ich bin Frau Müller und esse gerne Sauerkraut.“

Teilnehmerin 1: „Ich möchte von der Dame mit dem blauen Schal, die mir gegenüber sitzt, wissen, wie sie heißt und was sie besonders gerne isst.“

Teilnehmerin 2: „Ich bin Frau Blum und esse besonders gerne Käsekuchen.“

Damit sich Namen und dazugehörige Personen besser einprägen, wiederholen in einer zweiten Runde alle noch einmal Namen und Lieblingsspeise des Gruppenmitglieds, das sie befragt haben. In einer dritten Runde stellt dann jedes Gruppenmitglied jeweils noch ein zweites mit Namen und Lieblingsessen vor.

Ich bin die ausgleichende Waage

Die erste Kontaktaufnahme in einer Gruppe ist nicht so einfach. Nachdem der Name genannt wurde, verstummt das Gespräch nicht selten. Manchmal kann diese Gehemmtheit überwunden werden, wenn die Gruppenmitglieder sich nicht oder nicht nur mit ihrem Namen vorstellen, sondern mit ihrem Tierkreiszeichen und einer charakteristischen Eigenschaft. Ein Austausch über die Sternzeichen und ihre angenommenen Charakteristika kann das Gespräch untereinander unverbindlich in Gang bringen und dennoch viel zum Kennenlernen beitragen.

Beispiel:

Ich bin Krebs und bin gerne zu Hause. – Ich bin auch Krebs und finde es zu Hause schön. Aber ich mag auch das Wasser. – Ich bin Fisch. Wasser muss nicht sein. Aber ich male gerne.

99 Spiele zum Gehirnjogging - eBook

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