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Wieso eine Küche aus dem Mittelalter?

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Wieso eine Küche aus dem Mittelalter? Miniaturen bieten viele Möglichkeiten, Welten erstehen zu lassen. So kann ein Bastelprojekt einem das Leben in einer anderen Zeit oder an einem anderen Ort vor Augen führen. Um realistische Miniaturwelten zu bauen, bedarf es einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Leben der Menschen in der Zeit, die nachgestellt werden soll. Man eignet sich automatisch ein großes historisches Wissen an, in einer Art und Weise, wie es kein anderes Hobby möglich macht. Da das Mittelalter unsere eigene Vergangenheit ist, lag es nahe, ein Projekt zu starten, das sich mit dieser Zeit befasst. Küchen sind ein zentraler Ort des Lebens und werden von Historikern oft wenig beachtet. Ein besonders guter Grund eine Küche aus dieser Zeit zu bauen. Hinzu kam, dass die Küchen dieser Zeit sehr robust gebaut waren, also kein filigraner Zierrat hergestellt werden muss.

Unser erstes Projekt sollte von jedem Anfänger nachgebaut werden können. Doch zunächst ging es an die Recherche. Dabei zeigte sich schnell, wie wenig wir alle über die Zeit wussten. Auch der Besuch von Mittelaltermärkten brachte nicht unbedingt tiefe Einblicke in die Zeit. Irgendwie waren viele der Märkte eher Fantasy-Veranstaltungen. Zelte die an Tippis der Indianer Nordamerikas erinnern oder in denen vermutlich Alibaba mit den 40 Räubern lebte, waren an der Tagesordnung. Spätestens, wenn es eine mittelalterliche Kartoffelsuppe mit gepökelter Putenbrust gab, war klar, dass wir in der Neuzeit angekommen waren. Kartoffeln sind etwa um 1560 erstmals auf den Kanaren angepflanzt worden. Puten sind die domestizierte Form des Truthahns, der nur in Nordamerika lebte. Er wurde erst nach 1620 in Europa bekannt. Das Mittelalter endete spätestens um 1500. Daher zunächst ein kleiner Exkurs in diese Zeit.

Wir bauen eine Mittelalterküche

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