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Prolog

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Früher, wenn es blitzte, wollte ich immer ganz vorne am Fenster stehen. Am liebsten wäre ich einfach in den Garten gelaufen um die Regentropfen auf meiner Haut zu spüren und den Donner zu fühlen, wie sein Echo in meinem Körper dröhnt. Später, ich war schon etwas älter und mutiger, stellte ich mich auf die Terrasse um die zügellose Entfesselung von Energie besser beobachten zu können. Mit jedem Gewitter traute ich mich ein Stück weiter weg von dem kleinen Vorstadthaus, in dem meine Familie mit mir wohnte. Das Gefühl wie der prasselnde Regen meine dichten Haare Stück für Stück durchdrang war einfach atemberaubend, die kühle und feuchte Luft, der frische Duft und das Gefühl von nassem Gras zwischen den Zehen, einfach wunderbar. Ich liebte diese Eindrücke so sehr, dass ich mir oft sogar an den sonnigsten Tagen Regen wünschte. Am wohlsten fühlte ich mich, wenn es in der Nacht regnete, die Dunkelheit verlieh dem Regen etwas geradezu Magisches. Solche Nächte fühlten sich für mich an, als ob man mich an eine Ladestation angeschlossen hatte, all meine verbrauchte Energie kehrte zurück und durchströmte mich, ich fühlte mich dann wie das pure Leben, frei und unbeschwert, so wie ein kleines Kind sich eigentlich immer fühlen sollte.


AugenLicht Dunkle Abgründe

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